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Friedberg: Leser-Vorschläge: Wie wird Friedberg sicherer für Radler?

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Leser-Vorschläge: Wie wird Friedberg sicherer für Radler?

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    In der Friedberger Ludwigstraße bleibt Radlern oftkaum Platz.
    In der Friedberger Ludwigstraße bleibt Radlern oftkaum Platz. Foto: Peter Stöbich (Archiv)

    Zu enge Radwege an Hauptverkehrsstraßen, Zweirichtungsradwege, unzureichend markierte Rad- und Fußwege sowie fehlende Abstellplätze in der Innenstadt – ein schlechtes Zeugnis hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) der Stadt Friedberg ausgestellt. Das Urteil der ehrenamtlich tätigen Experten deckt sich auch mit dem Eindruck von Menschen, die täglich mit dem Rad in der Stadt unterwegs sind. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage unserer Redaktion sagten zwei Drittel der Teilnehmer, Friedberg sei wenig oder überhaupt nicht radlerfreundlich.

    „Wie Sie in Ihrem Artikel schon beschrieben, stellen die Falschparker ein großes Risiko für Fahrradfahrer dar. Nicht nur, dass sie den Weg versperren, sie verleiten auch andere Autofahrer zu gefährlichen Überholmanövern“, schildert Ulrike Stiefvatter-Goerges ihre Erlebnisse als Radlerin: „Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich ein Riesenglück, auf Höhe der Strumpfinsel noch fast bis auf die Treppe des Geschäftes flüchten zu können, sonst wäre ich frontal von einem rasant einen vor der Bank geparkten Pkw überholenden Auto zusammengeknallt.“ Stiefvatter-Goerges spricht sich in ihrer Zuschrift an unsere Redaktion für einen verstärkten Einsatz der Verkehrsüberwachung und für ein Durchfahrtsverbot in der Innenstadt aus.

    Radverkehr in Friedberg: Radlern sind die Wege zu schmal

    Regelmäßig mit dem Fahrrad von seinem Zuhause in Friedberg-Ost zum Marienplatz ist auch Edmund Dorsch unterwegs. Was ihn dabei erwartet, schildert er so: „Unangenehm sind nicht genügend abgesenkte Randsteine, ein erheblich schlechterer Belag auf den Rad- und Fußwegen als auf der Straße, viel zu schmale kombinierte Wege für Radler und Fußgänger mit gegenläufiger Benutzung, zwei Querungen der Aichacher Straße mit Bedarfsampeln mit ungewisser Wartezeit und dann noch das Pflaster der Ludwigstraße!“

    Gefährlich seien außerdem diverse Ein- und Ausfahrten, die Querung der Rothenbergstraße, Kraftfahrzeuge mit viel zu geringem Seitenabstand oder Hunde mit Leine quer über den Weg. Eine regelrechte „Sprungschanze“ habe Dorsch am Radweg entlang der Münchner Straße an der Einmündung Engelschalkstraße ausgemacht. Die Mängelliste sei beliebig fortsetzbar.

    Dabei seien nach seiner Einschätzung Verbesserungen durch bauliche Veränderungen, vorgelagerte Wartestreifen für Radler an den Ampeln und bessere Ampelschaltungen möglich. „Erheblich mehr Sicherheit brächte eine Verkehrsberuhigung der Innenstadt, zum Beispiel durch eine Einbahnregelung in der Ludwigstraße, mit sich, dazu eine deutlich höhere Aufenthaltsqualität“, findet Dorsch.

    Radfahrer haben es nicht gerade leicht in Friedberg.
    Radfahrer haben es nicht gerade leicht in Friedberg. Foto: Anton Schlickenrieder (Archiv)

    Aber nicht nur von Friedberg-Ost her sind die Radverbindungen schwierig. Hans Klusch wohnt im Nordteil von Friedberg-West und schreibt: „Ich würde es begrüßen, wenn die Einmündungen der Josef-Wassermann-Straße und der Peter-Rosegger-Straße in die alte Lechhauser Straße mit weißen, unterbrochenen Balken gekennzeichnet würden. Dem Fahrradverkehr ist Vorrang zu geben. Der Rad- und Fußweg kreuzt diese Straßen. Es kommt immer wieder zu gefährlichen Situationen, da die Autos sich in der Regel nicht an die 30er-Regelung halten.“ Durch den 90-Grad-Knick an der Peter-Rosegger-Straße und einen Brettergartenzaun sehe man erst kurzfristig, ob ein Auto ausfährt. Auch an der Josef-Wassermann-Straße könnten abends die abgestellten Busse vom Demmelmair sowie Reklametafeln die Sicht verstellen bzw. stark verkürzen.

    Anregungen aus dem Ausland für Friedbergs Fahrradkonzept

    Dass es andernorts besser geht, hat Angelika Ries bei einem Fahrradurlaub festgestellt: „Die Ungarn haben unheimlich viele Zebrastreifen in ihren Städten. Schon von Weitem hält das Auto und gibt Fahrrad und Fußgängern die Vorfahrt.

    Dadurch entschleunigt sich das Tempo.“ Gerade in Friedberg fände sie so etwas prima, schreibt sie und fügt hinzu: „Die Friedberger Autofahrer werden natürlich extrem genervt sein, wenn ihnen alle 500 Meter ein Zebrastreifen die Fahrt nimmt.“ Es sollte viel mehr Werbung dafür gemacht werden, wie gesund das Radeln ist. Und nicht nur das: Für eine Kleinstadt wie Friedberg könnten Geschäfte positiv gestimmt werden für Fahrradfahrer, die schnell absteigen, konsumieren, Geld ausgeben, verweilen, genießen und schauen.

    Schreiben Sie uns, wie Friedberg fahrradfreundlicher werden kann

    Wie fahrradfreundlich ist Friedberg? Schreiben Sie uns an redaktion@friedberger-allgemeine.de, wo mehr für die Radler getan werden muss.

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