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Friedberg: Landesausstellung bringt Friedberger Geschäften guten Umsatz

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Landesausstellung bringt Friedberger Geschäften guten Umsatz

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    Ulrike Wenger betreibt in der Ludwigstraße das Wäschefachgeschäft Sinn und Seide. Für einen Gutschein aus dem Heft, das Besucher der bayerischen Landesausstellung in Friedberg geschenkt bekommen, können Kunden hier um Rabatte würfeln.
    Ulrike Wenger betreibt in der Ludwigstraße das Wäschefachgeschäft Sinn und Seide. Für einen Gutschein aus dem Heft, das Besucher der bayerischen Landesausstellung in Friedberg geschenkt bekommen, können Kunden hier um Rabatte würfeln. Foto: Nikolai Röhrich

    Das Münchner Ehepaar Hoffmann ist an einem sonnigen Nachmittag mit Freunden im Café Weißgerber vor der Stadtpfarrkirche zum Mittagessen eingekehrt. Wie viele Gäste der Bayerischen Landesausstellung „Stadt befreit“ erkunden sie im Anschluss an den Besuch des Schlosses die Innenstadt. Dafür sorgt auch ein Gutscheinheft des Aktiv-Rings. Wie funktioniert das und was gibt es dafür?

    Besucher des Schlosses erhalten zu ihrer Eintrittskarte ein Gutscheinheft mit Coupons,, für die es in der Innenstadt Rabatte und die unterschiedlichsten Kleinigkeiten geschenkt gibt: Von Handcreme bis Sahnelikör ist alles dabei.

    Landesausstellung: Altstadtcafé in Friedberg verschenkt Pralinen

    Das Altstadtcafé verschenkt zum Beispiel handgefertigte Trüffelpralinen, die sich die Reisegruppe nicht entgehen lässt. Auch Wollknäuel, die es im Handarbeitsladen Patchwork im Austausch gegen einen Coupon gibt, werden von den Touristen freudig präsentiert. Nicht nur Lokale profitieren von der Aktion.

    So erzählt Beate Frey, Mitarbeiterin bei Koffer Kopf, die auswärtigen Kunden seien begeistert von Friedberg und der Ausstellung im Schloss. In dem Fachgeschäft gibt es für einen Gutschein zu jedem Einkauf einen Koffergurt, eine Lederbörse oder andere kleine Geschenke. Unter den Touristen, die deshalb kommen, seien Menschen aus ganz Europa: Franzosen, Italiener, Spanier und Holländer.

    Beate Frey arbeitet bei Koffer Kopf in der Ludwigstraße. Für einen Gutschein aus dem Heft, das Besucher der bayerischen Landesausstellung in Friedberg geschenkt bekommen, bekommen Kunden hier kleine Geschenke: zum Beispiel wiederverwendbare Einkaufstüten in Erdbeer-Optik.
    Beate Frey arbeitet bei Koffer Kopf in der Ludwigstraße. Für einen Gutschein aus dem Heft, das Besucher der bayerischen Landesausstellung in Friedberg geschenkt bekommen, bekommen Kunden hier kleine Geschenke: zum Beispiel wiederverwendbare Einkaufstüten in Erdbeer-Optik. Foto: Nikolai Röhrich

    Für Koffer Kopf ist das wichtig, denn der Handel mit Koffern und Taschen habe durch den coronabedingten Lockdown Schaden genommen, und auch der Einbruch des internationalen Tourismus hatte einen Effekt auf das Geschäft. Während Reisekoffer kaum gekauft wurden, wurden die für den Urlaub in der eigenen Heimat benötigten Wanderrucksäcke dieses Jahr stärker nachgefragt. „Uns fehlt ein Drittel des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr, aber wir erholen uns langsam. Dazu trägt auch die Landesausstellung bei“, sagt Beate Frey.

    Besucher der Landesausstellung in Friedberg: "Ein schönes Biedermeier-Städterl"

    Die Reisegruppe des Ehepaars Hoffmann erkundet nicht nur die Friedberger Läden und Cafés, auch die Stadtmauer, das Rathaus und die Wassertürme bewundern die Münchner während ihres Aufenthalts. „So ein schönes Biedermeier-Städterl habe ich noch nie gesehen“, bekundet Peter Hoffmann. Die Gruppe erhält von dem gebürtigen Friedberger Horst Stein eine private Stadtführung. „Er kennt sich aus“, erzählt Hoffmann. „Er ist neben dem Schloss aufgewachsen und hat als Kind im Burggraben gespielt.“

    Willi Weißgerber ist der Betreiber des Altstadtcafés Weißgerber in der Ludwigstraße. Für einen Gutschein aus dem Heft bekommen Kunden traditionell hergestellte Pralinen.
    Willi Weißgerber ist der Betreiber des Altstadtcafés Weißgerber in der Ludwigstraße. Für einen Gutschein aus dem Heft bekommen Kunden traditionell hergestellte Pralinen. Foto: Nikolai Röhrich

    Das Altstadtcafé, in dem die Hoffmanns eingekehrt sind, gehöre mit Sicherheit zu den Profiteuren der Landesausstellung, so der Inhaber Willi Weißgerber. „Friedberg tut so ein kulturelles Highlight sehr gut.“ Der Andrang auf die traditionell hergestellten Geschenk-Pralinen sei enorm, das Geschäft mit den auswärtigen Gästen oft leichter als mit den einheimischen Stammkunden. Begeistert machen sie Fotos von der Kuchenvitrine.

    Landesausstellung: Bei "Sinn und Seide" in Friedberg heißt es würfeln

    Auch Petra Lindermeyr, die in der Ludwigstraße das Geschäft „Sinn und Seide“ betreibt, weiß nur Positives von der Gutschein-Aktion zu berichten. In dem Wäschefachgeschäft dürfen sich Kunden bei einem Einkauf mit drei Würfeln Rabatte erspielen: Drei bis 18 Prozent Vergünstigung gibt es dort, je nach Augenzahl der Würfel. „Das Heft wird gut angenommen. Was mich besonders freut, ist, dass die Innenstadt deutlich belebter ist“, so Lindermeyr. Auch ihr Laden habe natürlich unter Corona gelitten, sagt sie, „aber eigentlich können wir nicht jammern“.

    Aufgrund der Pandemie seien in Friedberg heuer ausländische Touristen weggefallen, die sonst oft im Rahmen einer Tour entlang der Romantischen Straße in der Wittelsbacher Gründerstadt einkehrten, berichtet Manuel Weindl, Innenstadt-Koordinator des Aktiv-Rings. Trotzdem gebe es viele Reisende, die in die Geschäfte kommen. Daran wirken nach Ansicht Weindls auch die Landesausstellung und das Gutscheinheft des Aktiv-Rings mit.

    Auch das Ehepaar Uta und Peter Hoffmann unten rechts ist mit seiner Reisegruppe und dem gebürtigen Friedberger Horst Stein links nach dem Besuch der Landesausstellung Stadt Befreit in einem Friedberger Café eingekehrt.
    Auch das Ehepaar Uta und Peter Hoffmann unten rechts ist mit seiner Reisegruppe und dem gebürtigen Friedberger Horst Stein links nach dem Besuch der Landesausstellung Stadt Befreit in einem Friedberger Café eingekehrt. Foto: Nikolai Röhrich

    Die Idee sei gewesen, die Menschen, die durch die Landesausstellung hierherkommen, für den Einzelhandelsstandort Friedberg zu sensibilisieren und Kunden zu gewinnen, die auch in Zukunft wieder in Friedberg einkaufen oder die Online-Kanäle der regionalen Händler benutzen. Auch Weindl, dessen Frau Karin Weindl den Handarbeitsladen Patchwork betreibt, bestätigt den positiven Effekt der Touristen und den Erfolg der Gutscheinaktion: „Die Landesausstellung belebt das Geschäft in der Innenstadt, das Heft hat funktioniert.“

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