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Friedberg: Kahlschlag an der Lechleite in Friedberg sorgt für Protest

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Kahlschlag an der Lechleite in Friedberg sorgt für Protest

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    Neben dem Parkcafé an der Friedberger Lechleite wurde ein ganzer Hang gerodet. Eine rechtliche Handhabe dagegen gibt es nicht.
    Neben dem Parkcafé an der Friedberger Lechleite wurde ein ganzer Hang gerodet. Eine rechtliche Handhabe dagegen gibt es nicht. Foto: Thomas Goßner

    Baumstümpfe , kahler Boden und umherliegende Äste: Eine Rodungsaktion an der Friedberger Lechleite sorgt seit Wochen für Protest bei Anwohnern und Spaziergängern.

    Im Bereich des Parkcafés wurde der gesamte Hang freigelegt, der Blick reicht von der Schützenstraße bis hinauf zu den Häusern im Bereich der Lechrainhöhe.

    Die Stadt Friedberg ist für Kahlschlag an der Lechleite nicht zuständig

    Auch bei der Stadt Friedberg gingen mehrere Anfragen ein, was es mit dem Kahlschlag auf sich habe und ob er rechtens sei. „Die Stadt ist für diese private Waldfläche nicht die zuständige Stelle. In die Prüfungen involviert sind das Landratsamt als Untere Naturschutzbehörde und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten “, hieß es dort jedoch.

    Die Stadt selbst erhielt von den Fachstellen die Auskunft, dass die Maßnahme waldrechtlich und forstfachlich nicht zu beanstanden sei. Man habe eine Ortseinsicht vorgenommen und dabei festgestellt, dass es sich „im vorliegenden Fall um Wald gem. Art. 2 BayWaldG“ handle.

    Wiederaufforstung der Friedberger Lechleite ist geplant

    Geschlagen worden sei hiebreifes Holz, eine Verjüngung des Bestandes durch anschließende Wiederaufforstung mit Laubholz sei beabsichtigt. Eine Schutzwaldeigenschaft liege für die genannten Flurstücke nicht vor. Dort werden alte Bäume nur nach und nach entnommen und die Verjüngungsinseln erweitert, bis die neue Waldgeneration auf der ganzen Fläche Fuß gefasst hat.

    So hätte in diesem Fall auch eine Baumschutzverordnung nicht gegriffen, wie sie die Grünen im Friedberger Stadtrat bereits viermal erfolglos beantragten. Diese gelten in der Regel nicht für Wald im Sinne des Waldgesetzes.

    Immerhin gibt es inzwischen ein städtisches Baumförderprogramm. 10.000 Euro stehen jährlich zur Verfügung, um den Erhalt ortsbildprägender Bäume zur unterstützen. So können sich Bürger, die mit der Pflege eines Baumes im eigenen Garten überfordert sind, bei der Stadt Hilfe holen. Über das Förderprogramm werden Maßnahmen am Baum, besonders wenn er ortsprägend ist, finanziell bezuschusst.

    Friedberger sammeln Unterschriften für Baumförderprogramm

    Das Programm ist das erste seiner Art im ganzen Landkreis Aichach-Friedberg . Nach wiederholten Baumfällungen, unter anderem am Marienplatz , am See und am Wasserturm, hatten Friedberger Bürger um den früheren Ortsvorsitzenden des Bund Naturschutz , Otfried Horn , die Initiative „Bäume sind genial“ gegründet. Sie sammelten 850 Unterschriften und forderten den Stadtrat auf, sich stärker für den Schutz von Bäumen einzusetzen.

    Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Friedberg fördert den Erhalt großer Bäume

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