Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Juso-Chef Kevin Kühnert findet Lob für ein Projekt in Friedberg

Friedberg

Juso-Chef Kevin Kühnert findet Lob für ein Projekt in Friedberg

    • |
    Juso-Chef Kevin Kühnert bei seinem Besuch im Divano in Friedberg.
    Juso-Chef Kevin Kühnert bei seinem Besuch im Divano in Friedberg. Foto: Michael Postl

    Weit war der Weg nicht, den Kevin Kühnert vom Café Weißgerber über das Begegnungszentrum Divano bis zum Rathaus zurücklegen musste. Dennoch habe der Juso-Chef einen „sehr guten Eindruck“ von Friedberg bekommen, wie er selbst bei seinem ersten Besuch in der Stadt sagte.

    Der SPD-Politiker wollte sich am Mittwoch einen Eindruck vor Ort verschaffen, wie es um die Jugend und die Politik in der Region bestellt ist. „Es ist eine äußerst aktive Zivilgesellschaft hier“, sagte Kühnert. Insbesondere gefiel dem Juso-Chef das Divano: „Für eine Gemeinde in dieser Größe ist dieses Projekt schon erheblich.“ Kühnert nimmt derzeit 30 Termine in Bayern wahr und kann deshalb auf viele Vergleichswerte zurückgreifen: „Es gibt zahlreiche ähnlich große Gemeinden und Städte, die kein Projekt von dieser Größe auf die Beine gestellt haben.“

    Um die 50 Kunden kommen täglich in das Friedberger Begegnungszentrum

    Dafür war auch ein hoher Aufwand nötig. „Vier Architekten haben wir dabei verschlissen“, sagte Pater Steffen Brühl , der als Stadtpfarrer die Arbeiten begleitet hat. Heraus kam ein integratives Gemeindehaus inklusive Café, das laut Brühl pro Tag um die 50 Kunden hat. Dessen ungeachtet will er in Zukunft noch auf deutlich mehr Zielgruppen Zugriff bekommen. So seien bislang gerade viele Mütter mit ihren Kindern in dem Café anzutreffen. „Noch fehlen aber Menschen mit Migrationshintergrund“, sagte der Pfarrer. Gerade türkischstämmige Mitbürger seien herzlich willkommen. Auch die meisten Mitarbeiter im Café hätten ausländische Wurzeln.

    Kühnert lobte die integrative Arbeit des Pfarrers: „Man merkt, dass er sehr engagiert ist.“ Das sei auch in Sachen Jugendarbeit der Fall, die Kühnert , der selbst erst 30 Jahre alt ist, insbesondere als Juso-Chef fördern will.

    Auch der Plan des Pfarrers sieht vor, dass die Jugendlichen das Divano als Zentrum sehen, „in dem sie sich treffen und austauschen können.“ Gerade vor dem Hintergrund, dass in der Friedberger Politik bislang eher die Älteren mitbestimmt hätten. Dass nun auch zahlreiche SPD-Kandidaten für den Kreistag unter 30 Jahren alt sind, empfindet Kühnert als „Statement“. In diesem Zusammenhang erklärte der Juso-Chef, warum er auch im Kommunalwahlkampf in Bayern viel unterwegs sei. „Vor drei Jahren haben wir über Erneuerungen in der SPD gesprochen und nun wird es an vielen Stellen sichtbar.“ Zum Beispiel in Friedberg . Dort habe man „die Zeichen der Zeit erkannt.“ Denn in Friedberg biete die SPD immer mehr junge Menschen mit Verantwortung in ihren Gremien auf.

    Kevin Kühnert bemerkt Wandel in der Gesellschaft

    Allerdings hat Kühnert auch einen Wandel in der Gesellschaft festgestellt: Junge Leute seien derzeit eher auf kurzfristige Engagements aus. „Das kann man schade finden, aber der Alltag wird stressiger, die Zeit wird weniger.“ Es sei wichtig, dass das Engagement eine Wirkung habe. „Diese Wirkung sieht man hier im Divano.“

    Das soll nun durch Kühnerts Besuch noch bekannter werden, wünscht sich Pfarrer Brühl . „Ich finde es ermutigend, mit welchem Interesse sich Kühnert unser Projekt angeschaut hat.“ Mehr Bekanntheit würde auch mehr Nutzen bringen. Gerade für den aktuellen Generationswechsel , den der Pfarrer sieht. Denn die ältere Generation sollte den Jüngeren Raum geben. „So wie es bei uns in der Kirchengemeinde ist.“

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden