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Friedberg: Holpriger Start für den Friedberger Jugendrat

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Holpriger Start für den Friedberger Jugendrat

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    Die neuen Mitglieder des Friedberger Jugendrats müssen sich erst kennenlernen und in ihre neuen Rollen hineinwachsen.
    Die neuen Mitglieder des Friedberger Jugendrats müssen sich erst kennenlernen und in ihre neuen Rollen hineinwachsen. Foto: Tom Trilges

    Unsicher suchen sich die jungen Leute ihren Platz in dem Raum, in dem sonst die großen Debatten um die Zukunft Friedbergs stattfinden. Zum Auftakt des neuen Jugendrats im Sitzungssaal des Rathauses läuft dann auch nicht alles rund, das fängt schon bei der Terminfindung an. Wegweisende Diskussionen gibt es an diesem Abend noch nicht. Auf Sicht aber sollen die Mitglieder wichtige Impulse setzen. Von ihren Vorgängern erhalten sie dazu erste Tipps. Jugendpflegerin Simone Losinger ist optimistisch und bietet ihre Unterstützung an.

    Mehrere Friedberger Jugendräte zu spät in erster Sitzung

    Die Mitglieder des neuen Friedberger Jugendrats

    Elena Can, 15, Augsburg

    Sophia-Marie Enderle, 18, Haberskirch

    Andreas Germer, 21, Rohrbach

    Rohulla Khayrullahi, 16, Friedberg

    Finja Kober, 15, Friedberg

    Brianna Murphy, 18, Stätzling

    Fabian Rohrmoser, 17, Friedberg

    Sarah Schmaus, 18, Friedberg

    André Schnetzer, 21, Friedberg

    Yasin Schwarz, 16, Friedberg

    Vanessa Veith, 14, Wulfertshausen

    Als eine Viertelstunde nach dem offiziellen Beginn zumindest neun der elf neuen Jugendräte sowie vier ehemalige Mitglieder des Gremiums Platz genommen hatten, sagte Jugendarbeiterin Sarina Lich: „Seit der Wahl im Oktober hat es sich etwas gezogen, aber jetzt haben wir die Möglichkeit, uns kennenzulernen.“ Das wollten sich neben Jugendpflegerin Losinger auch Grünen-Fraktionsvorsitzende Claudia Eser-Schuberth und Streetworker Jürgen Rösner nicht entgehen lassen.

    Zunächst erhielten Marcel Knoll, Younes Schwarz, Tobias Benz und Franziska Trinkl noch Urkunden für ihren dreijährigen Einsatz im Jugendrat. Brianna Murphy freute sich ebenfalls über diese Auszeichnung und bleibt dem Gremium als einzige erhalten. „Ihr habt euch jahrelang für die Friedberger Jugend eingesetzt, vielen Dank“, gab Losinger den scheidenden Mitgliedern mit auf den Weg.

    Jugendräte in Friedberg lernen sich kennen

    Weniger wie eine Sitzung, sondern vielmehr wie ein Workshop, mutete der weitere Verlauf an. Die neu gewählten Jugendräte steckten die Köpfe in Gruppen zusammen und stellten sich anschließend gegenseitig vor. Wie sich zeigte, ist das Gremium breit aufgestellt: Von Schülern wie den 15-Jährigen Elena Can oder Finja Kober über den angehenden Fachlageristen Yasin Schwarz bis hin zur Einzelhandelskauffrau Sarah Schmaus sind junge Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen vertreten.

    Nach dem vergnüglichen Beginn wartet auf den neuen Jugendrat in Friedberg schon bald die Arbeit. „Bis zum März solltet ihr eine konstituierende Sitzung abhalten, in der ihr zum Beispiel einen Vorsitzenden wählt und euch eine Satzung gebt“, erklärte Jugendarbeiterin Rohr. Das gestaltete sich in der Folge ziemlich schwierig: Ein vorgeschlagenes Wochenende, um diese Entscheidungen vorzubereiten, kam aus Zeitmangel der Jugendlichen nicht zustande – das Lernen für Prüfungen, Urlaube und die Arbeit brachten sie als Gründe hervor. Stattdessen will sich das Gremium am 5. Januar für einige Stunden treffen, um erste Fragen zu klären.

    Friedberg: Ex-Jugendräte geben Nachfolgern Tipps

    Nachdem sich bei organisatorischen Punkten ein eher holpriger Start abgezeichnet hatte, kamen die Tipps der ehemaligen Jugendräte zum Abschluss gerade recht. „Habt Geduld, denn nur so funktioniert Demokratie“, riet Tobias Benz seinen Nachfolgern. „Nutzt eure Mittel, unter anderem das Budget, das die Stadt euch zur Verfügung stellt“, sagte der bisherige Vorsitzende des Gremiums, Younes Schwarz. Um etwas umzusetzen, sei es wichtig, dass sich die neuen Mitglieder mit Ansprechpartnern in der Stadt vernetzen, meinte Marcel Knoll und nannte als Beispiel den von Marcus Hupfauer geleiteten Jugendclub. Franziska Trinkl empfahl, sich auf wenige Projekte zu konzentrieren, diese dann aber auch umzusetzen: „Seid zielstrebig und übernehmt euch nicht.“

    Simone Losinger war es zudem ein Anliegen, auf den Draht zum Friedberger Stadtrat hinzuweisen: „Nutzt diese Verbindungen, gerne auch über mich.“ „Ach so, wir können Themen in den Stadtrat bringen?“, fragte einer der Jugendräte erstaunt. „Über die beiden Jugendpflegerinnen, Johanna Hölzl-Dibba und mich, geht das, ja“, bekräftigte Losinger.

    Friedberger Grüne brachten Abschaffung des Jugendrats ins Spiel

    Im Anschluss an die Sitzung äußerte die CSU-Stadträtin gegenüber der Friedberger Allgemeinen die Hoffnung, dass die jungen Menschen, die nun in dem Gremium sitzen, über die drei Jahre Durchhaltevermögen beweisen und Vorhaben, die ihnen am Herzen liegen, auch konsequent vorantreiben. „Ich freue mich, dass es überhaupt wieder einen Jugendrat gibt und darin motivierte junge Leute sitzen“, sagte Losinger. Zwischenzeitlich hatten die Grünen im Stadtrat gefordert, man solle andere Beteiligungsformen einführen – beispielsweise themenbezogene Projektarbeit. Die Bewerbungsfrist vor der Wahl zum Jugendrat hatte die Stadt im Herbst verlängern müssen, um genug Kandidaten zu finden.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Neue Friedberger Jugendräte brauchen Hilfe

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