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Friedberg: Grundsteinlegung: Ein Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule in Friedberg

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Grundsteinlegung: Ein Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule in Friedberg

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    34,6 Millionen Euro kostet der Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule am Friedberger Volksfestplatz, die bis Ende 2022 bezugsfertig sein muss.
    34,6 Millionen Euro kostet der Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule am Friedberger Volksfestplatz, die bis Ende 2022 bezugsfertig sein muss. Foto: Michael Eichhammer

    Die Grundsteinlegung in der Vinzenz-Pallotti-Schule fand genau zum passenden Moment statt: Die Schulleiterin Diana Hertle hatte Geburtstag. "Das ist ein großes Geschenk", kommentierte sie, als ihr Landrat Klaus Metzger im künftigen Foyer des sonderpädagogischen Förderzentrums einen Blumenstrauß überreichte. Metzger konterte augenzwinkernd: "Nein, Sie kriegen nicht die Schule geschenkt." Dass man sich dabei gegen eine Sanierung des alten Gebäudes und stattdessen für einen Neubau entschied, war keine Selbstverständlichkeit.

    Die vom Landrat mit Humor angesprochene Schenkung wäre auch äußerst großzügig gewesen, denn das Projekt kostet stolze 34,6 Millionen Euro. Eine Förderung von 13,2 Millionen Euro übernimmt der Freistaat Bayern. Für Diana Hertle ist die Realisierung des Projekts dennoch ein Geschenk des Himmels - oder vielmehr des Landkreises Aichach-Friedberg, der als Sachaufwandsträger für das Schulgebäude und die Einrichtung verantwortlich ist.

    Was sich hinter dem Grundstein des Förderzentrums verbirgt

    Zur Grundsteinlegung wurde von Landrat Klaus Metzger und dem Projektleiter Tim Alfers von der Architektei Mey – Seite an Seite mit den anderen Festrednern wie dem Friedberger Bürgermeister Roland Eichmann oder dem Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko - eine Zeitkapsel mit Münzen, Grußworten und der tagesaktuellen Ausgabe der Friedberger Allgemeinen eingemauert.

    Auch eine aktuelle Ausgabe der Friedberger Allgemeinen befindet sich in der Zeitkapsel hinter dem Grundstein der neuen Vinzenz-Pallotti-Schule.
    Auch eine aktuelle Ausgabe der Friedberger Allgemeinen befindet sich in der Zeitkapsel hinter dem Grundstein der neuen Vinzenz-Pallotti-Schule. Foto: Michael Eichhammer

    Apropos Zeit: Die Planung der neuen Vinzenz-Pallotti-Schule, welche die 1977 fertiggestellte Vorgängerin ersetzen soll, begann schon 2019. Bereits 2022 soll der Ersatzneubau bezugsfertig werden. "Ein extrem sportlicher Zeitplan, darauf können wir alle stolz sein", findet Manuel Hitzler, Sachgebietsleiter Hochbau beim Bauamt Aichach-Friedberg. Auch dass man sich bisher innerhalb der geplanten Baukosten bewegt, ist ebenfalls erfreulich. Das straffe Zeitkorsett des Bauprojekts wird auch von einem externen Faktor mitbestimmt: Die in die Jahre gekommene aktuelle Schule erfüllt nicht die modernen Brandschutzauflagen. Ende 2022 dürfte dort also kein Schulbetrieb mehr stattfinden.

    Die Vinzenz-Pallotti-Schule in Friedberg platzt aus allen Nähten

    Dazu kommt der größere Raumbedarf durch die Umwandlung in eine Ganztagsschule. "Wir platzen aus allen Nähten und im kommenden Jahr kommt eine neue Gruppe dazu", berichtet Diana Hertle. Die Nachfrage ist größer als das Angebot: "Viele Eltern warten lange auf einen Platz für ihr Kind." In den letzten Jahren ist die Schülerzahl um ein Drittel gestiegen. Derzeit sind es 239 Schüler, im kommenden Jahr wächst die Zahl auf 279. 40 Prozent von ihnen benötigen eine Ganztagsbetreuung. "Mit dem gewonnenen Raum können wir unseren Auftrag wirklich erfüllen", ist die Schulleiterin Hertle überzeugt. Dazu gehöre eine fachlich kompetente Betreuung, auch am Nachmittag.

    Der Umzug aus der Singerstraße in das Areal zwischen Hermann-Löns-Straße und Volksfestplatz bringt einen räumlichen Vorteil mit sich: Die neue Vinzenz-Pallotti-Schule mitsamt dem Zweitgebäude einer Sporthalle sowie ihren Freisportanlagen liegt in Zukunft eingebettet in die bereits bestehende umliegende Bildungs-Infrastruktur. Direkt daneben liegt die FOS/BOS, die Realschule befindet sich mit dem Rücken zum

    Ein grünes Dach für das Friedberger Förderzentrum

    Bereits der aktuelle Rohbau ist in seinen Dimensionen imposant, doch am Ende werden es die inneren Werte sein, die das Projekt bemerkenswert machen: Details wie die mechanische Be- und Entlüftung, die extensiv begrünten Dachflächen mitsamt Photovoltaikanlage oder die Drei-Scheiben-Sonnenschutzverglasung sind am Puls der Zeit. Das zweigeschossige Schulgebäude (plus Untergeschoss) bietet 20 Klassenräume, sieben Gruppenräume, Theater, Bibliothek, Lehrerzimmer, Elternsprechzimmer, Büroräume, Pausenhalle, Nachmittagsbetreuung, Seminarraum und Fachräume (zum Beispiel EDV-Ausbildungsräume). Das andere Gebäude, welches an das Feuerwehrhaus angrenzt, ist die Sporthalle. Sie ist als Zwei-Feld-Halle konzipiert und ebenfalls mit begrüntem Dach nebst Solarenergie-Gewinnung ausgestattet.

    Schulleiterin Diana Hertle bekommt zum Geburtstag einen Blumenstrauß von Landrat Klaus Metzger.
    Schulleiterin Diana Hertle bekommt zum Geburtstag einen Blumenstrauß von Landrat Klaus Metzger. Foto: Michael Eichhammer

    "Der Neubau wird eine gestalterische Bereicherung der Friedberger Kernstadt", ist Landrat Klaus Metzger überzeugt. Er spricht von einer "Paradeschule", deren Wirkung weit ausstrahlen wird. Bei aller Rüstung für Visionen von morgen: In einem Punkt freut sich die Leiterin der Einrichtung, dass man den Charme des alten Gebäudes quasi ins neue verpflanzt hat: "Auch hier gibt es eine Stufenanlage im offenen Foyer, wo wir Versammlungen abhalten mit den Schülern", sagt Diana Hertle. "Das haben wir uns gewünscht." Insofern sollte die Pädagogin recht behalten. Sie bekam zum Geburtstag ein großes Geschenk - nicht nur für sich selbst.

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