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Friedberg: Grundschule Friedberg-Süd: Wie groß soll die Mensa werden?

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Grundschule Friedberg-Süd: Wie groß soll die Mensa werden?

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    Die Grundschule Friedberg-Süd wird an der Nordostseite erweitert. Dort stehen derzeit noch die als Klassenzimmer genutzten Container.
    Die Grundschule Friedberg-Süd wird an der Nordostseite erweitert. Dort stehen derzeit noch die als Klassenzimmer genutzten Container. Foto: Ute Krogull

    Schichtbetrieb beim Mittagessen oder eine größere Mensa, in der alle Kinder gleichzeitig verköstigt werden und die auch als Veranstaltungsraum genutzt werden kann? Vor diese Frage sah sich der Friedberger Stadtrat bei der Erweiterung der Grundschule Friedberg-Süd gestellt. Die Entscheidung fiel in der jüngsten Sitzung eindeutig aus.

    Seit 2017 beschäftigt sich der Stadtrat mit Überlegungen, wie die 25 Jahre alte Schule am Bierweg modernen pädagogischen Bedürfnissen angepasst werden kann. Die Klassenzimmer sind für die heutigen Anforderungen zu klein, Gruppen- und Ausweichräume werden für die Mittagsbetreuung genutzt und stehen für den Unterricht nicht zur Verfügung. Die Aula kann wegen der schwierigen Raumgeometrie nur schlecht als Veranstaltungsraum für die ganze Schulfamilie genutzt werden.

    Kostenexplosion bei der Grundschule Friedberg-Süd

    Eine Machbarkeitsstudie der Architekturbüros Obel zeigte im April 2018 Lösungsmöglichkeiten auf, deren Kosten zunächst mit knapp neun Millionen Euro beziffert waren. Im Januar 2020 kam dann das böse Erwachen: Angesichts teurer Eingriffe in den Bestand standen laut Kostenschätzung der Vorentwurfsplanung nun plötzlich mehr als zwölf Millionen Euro auf der Rechnung - und der Stadtrat zog die Notbremse. Das Architekturbüro sollte Alternativen ausarbeiten.

    Die neuen Konzepte verzichten auf kostspielige Eingriffe in die vorhandene Bausubstanz und sehen stattdessen nur eine Erweiterung vor. Dazu gibt es verschiedene Varianten. In der einfachsten Form sind lediglich neue Räume für Mittagsbetreuung und Mensa vorgesehen, was sich für etwa fünf Millionen Euro bewerkstelligen ließe. Die Stadträte befürworteten jedoch einen größeren Anbau an der Nordostecke des Grundstücks, sodass die Sportflächen unangetastet bleiben.

    Ein Blick in die künftige Mensa der Grundschule in Friedberg-Süd.
    Ein Blick in die künftige Mensa der Grundschule in Friedberg-Süd. Foto: Obel Architekten

    In der Zwischenzeit hat das Büro Obel dazu Details erarbeitet, die jetzt den Stadträten präsentiert wurden. Zwei Varianten standen so zur Abstimmung:

    • Bei der einen entstehen im Anbau auf der Nordostseite der Schule fünf Räume für die Mittagsbetreuung, vier neue Klassenzimmer, ein Musikraum, eine Lernlandschaft und Nebenräume. Die Mensa ist relativ klein, sodass nicht alle Kinder auf einmal essen können. Bei Veranstaltungen würden hier maximal 140 Personen Platz finden. Die Kosten sollen sich bei einem Baubeginn im Jahr 2022 auf rund 8,7 Millionen Euro belaufen.
    • Die Alternative sieht zusätzlich 175 Quadratmeter große Mensa vor, in der alle Schüler gleichzeitig Platz finden. Ein Bühnenbereich schafft auch die Voraussetzung für schulische Veranstaltungen mit bis zu 270 Personen. Der Anbau greift allerdings auch stärker in den Innenhof der Schule ein. Hier sind die Kosten mit 10,5 Millionen Euro veranschlagt.

    Nach kurzer Diskussion sprach sich eine klare Mehrheit des Stadtrats für die teurere Lösung aus. Schulpfleger Florian Fleig (CSU) sieht hier den deutlich größeren Nutzen. Mit Veranstaltungen müsse nicht mehr auf die Sporthalle ausgewichen werden. Ulrike Sasse-Feile (SPD) regte an, die Mensa auch für außerschulische Zwecke zu öffnen. Claudia Eser-Schuberth (Grüne) lobte die Planung, die den Grundbedürfnissen der Schule entspreche.

    Grundschule Friedberg-Süd bekommt barrierefreien Zugang zur Sporthalle

    Zusätzlich zu diesem Erweiterungsbau gaben die Stadträte grünes Licht für einen Aufzug, der die Sporthalle barrierefrei erschließen soll und rund 13.000 Euro kostet. Auch ein neuer Außengeräteraum für rund 70.000 Euro ist notwendig, da da die bestehende Fläche als Lagerraum für die Pelletheizung dienen soll. Auf Ablehnung stieg hingegen der Wunsch der Schule, den Anbau teilweise zu unterkellern, um weitere Lagerflächen zu erhalten. Die Kosten von über 460.000 Euro waren den Stadträten zu viel.

    Der weitere Zeitplan sieht vor, dass bis Juni 2021 die Entwurfsplanung samt Kostenberechnung im Stadtrat präsentiert wird. Nach der Ausschreibung im Herbst 2021 könnte dann im Sommer 2022 der Bau beginnen. Die Fertigstellung ist zum Schuljahresbeginn 2024/25 anvisiert.

    Lesen Sie dazu den Kommentar von Thomas Goßner Raumprobleme in Friedberg-Süd sind seit langem bekannt

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