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Friedberg: Friedbergs Bürgermeister wird Opfer von Identitätsklau bei Facebook

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Friedbergs Bürgermeister wird Opfer von Identitätsklau bei Facebook

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    Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann ist Opfer von Identitätsdieben geworden. Unbekannte geben sich seit Sonntag bei Facebook unter seinem Namen aus.
    Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann ist Opfer von Identitätsdieben geworden. Unbekannte geben sich seit Sonntag bei Facebook unter seinem Namen aus. Foto: Andreas Schmidt

    Es war am Sonntag um 22 Uhr. Roland Eichmann war gerade bei einer Veranstaltung, als plötzlich mehrere SMS auf seinem Handy eingingen, dazu Mails - und Anrufe besorgter Freunde. "Sie warnten mich, dass möglicherweise mein Facebook-Profil gehackt worden sei", berichtet Eichmann. "Denn sie hätten von mir Freundschaftsanfragen bekommen, obwohl wir über

    Friedbergs Bürgermeister überprüfte die Meldungen - und stellte fest: Tatsächlich gaben sich Unbekannte bei Facebook als Roland Eichmann aus. Dazu hatten sie die Profilseite des Politikers geklont, mehrere Bilder und Texte kopiert und dann unter dessen Namen an seine Freunde Kontaktanfragen verschickt. Die Fälschung entdeckte nur, wer genau hinsah: Die Betrüger hatten auf der Facebookseite ein falsches Geburtsdatum von Eichmann angegeben und beim "i" im Namen Eichmann fehlte der i-Punkt. 

    "Wer auf die gefälschte Seite hereinfiel und die Freundschaftsanfrage bestätigte, erhielt wenig später eine Nachricht, in der er nach seiner Handynummer gefragt wurde", berichtet Eichmann, der sofort und richtig reagierte: Über Facebook verschickte er eine Warnung vor den Betrügern.

    Welle von Identitätsdiebstählen rollt über Facebook-Nutzer hinweg

    So schützen Sie sich gegen Bedrohungen im Internet

    Trojaner, DoS-Attacken, Identitätsdiebstahl: Internetnutzer sind einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt - wenn sie sich nicht schützen. So einfach geht's:

    Halten Sie Ihr Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand. Denn die Hersteller von Windows & Co. stopfen regelmäßig bekannt gewordene Sicherheitslücken. Bei einem Windows-Rechner empfiehlt es sich, die automatische Update-Funktion zu aktivieren.

    Egal ob Internet Explorer, Google Chrome oder Mozilla Firefox: Auch Ihr Internetbrowser sollte immer auf dem neuesten Stand sein. Veraltet und unsicher ermöglicht er nämlich Schädlingen das Eindringen in Ihren Computer. Auch Browser bringen in der Regel eine automatische Update-Funktion mit. Nutzen Sie sie.

    Achten Sie darauf, dass auch die kleinen Zusatzprogramme - Add ons oder Plugins genannt - für Ihren Browser stets aktuell sind. Denn auch diese können ein Einfallstor für schädliche Programme und Spione sein.

    Virenschutz-Programme sind ein absolutes Muss im Internet. Aber Vorsicht: Sie können nur dann schützen, wenn sie regelmäßig aktualisiert werden. Ein veraltetes Schutzprogramm ist sinnlos.

    Eine Firewall kann eine sinnvolle Unterstützung für ein Virenschutz-Programm sein. Viele Hersteller bieten beide Programme in Kombination - in einer sogenannten Suite - an.

    "Googeln" Sie regelmäßig Ihren eigenen Namen - geben Sie ihn also unter www.google.de ein und überprüfen Sie die Ergebnisse. Nur so haben Sie die Kontrolle darüber, was über Sie - oder womöglich in Ihrem Namen - im Internet geschrieben und verbreitet wird.

    Geben Sie im Internet niemals persönliche Daten heraus, wenn Sie nicht unbedingt müssen. Seien Sie vor allem dann vorsichtig, wenn Sie sich für einen angeblich kostenlosen Dienst mit Name und Adresse anmelden sollen. Daher kann eine Kostenfalle stecken - oder ein Adresshändler.

    Der beste Schutz gegen Gefahren im Internet ist ohnehin der gesunde Menschenverstand. Glauben Sie nicht alles, was im Internet oder in Mails behauptet wird. Und klicken Sie nicht jeden Knopf, der Ihnen angeboten wird.

    Der Friedberger Politiker ist alles andere als ein Einzelfall. Seit einigen Wochen rollt eine regelrechte Welle von Identitätsdiebstählen über Facebook-Nutzer hinweg. Die Masche ist dabei immer gleich. Die Täter kopieren zunächst eine Facebook-Profilseite und schreiben dann die Freunde des Betroffenen an. Dabei bitten sie um deren Handynummer. Haben sie diese bekommen, verschicken sie an diese Handy-Nummer eine SMS mit dem Code einer PayPal-Transaktion. Dann bitten sie unter dem gefälschten Namen um Zusendung dieses Codes.

    Wer bis dahin immer noch nicht misstrauisch geworden ist, sitzt endgültig in der Falle: Über Handynummer und Code lassen die Kriminellen nämlich bei ihren Opfern Geld abbuchen. Dazu missbrauchen sie einen Paypal-Dienst, der genau mit diesen Daten - Handynummer und Bezahlcode - Abbuchungen über die Mobilfunkrechnung ermöglicht.

    Ob auch Freunde von Roland Eichmann auf diese Weise um ihr Geld gebracht wurden, ist derzeit noch unklar. "Ich hoffe, nicht", sagt der Friedberger Bürgermeister, dem durchaus klar ist, dass man sich vor dieser Form des Identitätsdiebstahls bei Facebook praktisch nicht schützen kann. Konsequenzen will er möglicherweise trotzdem ziehen: "Ich überlege, meine Freundesliste bei Facebook nicht mehr öffentlich anzeigen zu lassen."

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