Bienen sind seit dem gleichnamigen Volksbegehren in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Doch nicht nur Wildbienen, sondern auch andere Insekten, Vögel und Säugetiere kämpfen ums Überleben. "Hecken für Friedberg" heißt ein gemeinsames Naturschutzprojekt des Landesbund für Vogelschutz und der Stadt Friedberg, das dagegen etwas unternehmen will. Hans Demmel vom LBV stellte im Umweltausschuss vor, was wo geplant ist.
Die Idee kam von Stefan Höpfel, Vorsitzender des LBV im Landkreis. Hecken sind ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft, wenn auch oftmals der Flurbereinigung zum Opfer gefallen. Sie lockern auf, bieten Windschutz und Tieren wie Hasen, Rebhühnern, Neuntötern oder Dorngrasmücken Schutz und Lebensraum, so Demmel. Ziel ist es, auf Flächen im Eigentum der Stadt neue Hecken anzulegen.
Fachkundige Ehrenamtliche der "Projektgruppe Flora" untersuchten mehrere geeignete Plätze. Wichtige Gesichtspunkte waren die örtlichen Gegebenheiten, bereits vorhandene Wildkräuter, Büsche, Bäume und Tiere sowie das Entwicklungspotenzial. Solche Hecken seien wichtige Trittsteine, die ein Netzwerk bilden, damit eine Art von einem Standort zum anderen kommt, erklärte Demmel.
Letztlich blieben von den zehn ursprünglich avisierten Flächen fünf übrig. An den anderen Stellen sah man davon ab, weil zum Beispiel gerade eine Hecke gepflanzt worden war oder Wiesenbrüter wie Lerchen im Umfeld brüten, die ihre Nester nicht in der Nähe von Hecken bauen.
Hecken bei Stätzling, Ottmaring, Paar und am Friedberger See
Als sinnvoll angesehen werden aber neue Hecken nahe Stätzling beim Autobahnzubringer, an der Bahnlinie bei Paar, ein Stück nördlich des Friedberger Sees, bei Ottmaring und in der Nähe von Dickelsmoor. Dort sollen sich dann eventuell sogar bedrohte Arten wieder ansiedeln können.
Ziel ist es, Bürger in die Aktion einzubeziehen, indem Einzelpersonen oder Vereine beim Pflanzen helfen. Das soll im Herbst über die Bühne gehen. Zur Bepflanzung seien heimische Sträucher und Bäume wie Schlehen, Holunder und Hasel, eventuell auch Wildapfel, Kirschen und Hundsrosen wünschenswert, so die Fachleute des LBV.
Von den Stadträten erhielt der LBV viel Zuspruch. "Bislang wurden ja mehr Hecken abgeschnitten als eingepflanzt", sagte Bürgermeister Roland Eichmann (SPD), der lobte, der LBV habe sich viel Arbeit gemacht. Florian Fleig von der CSU hatte die Idee, künftig auch Landwirte in die Aktion einzubeziehen.
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