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Friedberg: Friedberg investiert 3,4 Millionen Euro in neue Kita-Plätze

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Friedberg investiert 3,4 Millionen Euro in neue Kita-Plätze

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    Der Kindergarten Maria Alber in Friedberg-West wird um zwei Gruppen erweitert. Dadurch entstehen 40 neue Betreuungsplätze.
    Der Kindergarten Maria Alber in Friedberg-West wird um zwei Gruppen erweitert. Dadurch entstehen 40 neue Betreuungsplätze. Foto: Thomas Goßner

    Bereits zum Frühjahr 2022 sollen neue Kinderbetreuungsplätze in Friedberg-West zur Verfügung stehen. Vorgesehen ist eine modulare Holzbauweise, die sich rasch verwirklichen lässt. Darauf verständigte sich der Friedberger Stadtrat angesichts der gravierenden Versorgungslücke. Darum werden auch Überlegungen für noch zwei weitere Kinderhäuser im Stadtgebiet vorangetrieben.

    Zwar wurden die Pläne für die Erweiterung des Kindergartens an der Friedrich-Schuck-Straße in Friedberg-West inzwischen abgespeckt. Doch trotz des verkleinerten Baukörpers und der deutlich geringeren Eingriffe in den Bestand belaufen sich die Kosten statt der ursprünglichen 4,1 immer noch auf 3,4 Millionen Euro. Finanziert werden kann das Projekt aus der Sonderrücklage, die die Stadt Ende 2019 aus ihren Überschüssen für den Ausbau der Kinderbetreuung gebildet hat.

    Anwohner in Friedberg-West fürchten mehr Verkehr

    "Die Anforderungen werden immer höher", berichtete Bürgermeister Roland Eichmann (SPD). Allerdings gehe es hier nicht nur um den Bau von zwei neuen Gruppenräumen, sondern um die Ertüchtigung des ganzen Kindergartens. Durch den Anbau entstehen 40 neue Betreuungsplätze - davon 25 in der Kindergartengruppe und 15 in der Kinderkrippe. Die Gesamtzahl der Plätze steigt von 78 auf 118. Bei den Nachbarn gibt es darum die Sorge, dass sich auch das Verkehrsaufkommen in den Anwohnerstraßen erhöht. Die Stadt geht von gegenseitiger Rücksichtnahme aus, hält aber auch bauliche Maßnahmen für sinnvoll.

    Allerdings dürfen die Fragen des Verkehrs nach Ansicht von Finanzreferent Wolfgang Schuß kein Ablehnungsgrund für die Erweiterung sein. Dann könne man nämlich nur noch auf der grünen Wiese bauen, was zur Folge hätte, dass dann in den kommenden drei bis fünf Jahren kaum neue Plätze geschaffen würden.

    Friedberger Kinderheimverein sucht Personal

    Und noch ein weiterer Aspekt spricht aus Sicht der Stadt für eine Erweiterung der bestehenden Einrichtungen: der leer gefegte Arbeitsmarkt. Der Kinderheimverein als Träger des Kindergartens Friedberg-West habe bei einem Anbau eher die Möglichkeit, das nötige Personal gewinnen zu können. "Wir wären nicht die erste Kommune, die neue Kindergärten baut und dann einen Leerstand hat", berichtete Bürgermeister Eichmann.

    Die Erweiterung des Kindergartens Maria Alber stößt bei den Nachbarn nicht nur auf Zustimmung. Sie fürchten die zusätzliche Verkehrsbelastung in der engen Friedrich-Schuck-Straße.
    Die Erweiterung des Kindergartens Maria Alber stößt bei den Nachbarn nicht nur auf Zustimmung. Sie fürchten die zusätzliche Verkehrsbelastung in der engen Friedrich-Schuck-Straße. Foto: Thomas Goßner

    Cornelia Böhm sprach im Namen der CSU/FDP-Fraktion von einer idealen Lösung. Allerdings müsse auch auf die Belange der Anwohner Rücksicht genommen werden, forderte sie. Hubert Nießner (ÖDP) forderte Alternativen zum Autoverkehr und schlug einen Waldkindergarten als Ergänzung des Angebots vor.

    Ulrike Sasse-Feile (SPD) signalisierte volle Zustimmung, wunderte sich aber über die Kosten. "Was kommt da künftig noch auf uns zu?", fragte sie angesichts weiterer geplanter Betreuungseinrichtungen. Auch die Grünen tragen das Vorhaben mit, doch von voller Zufriedenheit könne keine Rede sein, sagte Claudia Eser-Schuberth. Weder sei der Anbau finanziell befriedigend, noch der Standort der große Wurf. Ihr fehlt eine vorausschauende Planung bei den Kindergartenplätzen: "Wir sind seit Jahren auf Kante genäht", kritisierte sie.

    Zwei neue Kindergarten-Projekte in Friedberg und Haberskirch

    Auf Anregung von Stadtrat Andreas Beutlrock (CSU) wird außerdem geprüft, ob sich auf dem Grundstück der alten Schule von Haberskirch ein dreigruppiger Kindergarten einrichten lässt. Dort gibt es derzeit 42 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren - also nur zwei weniger als in Rinnenthal, wo ebenfalls ein neues Kinderhaus entstehen soll.

    Bei der alten Schule von Haberskirchkönnte ein neuer Kindergarten entstehen.
    Bei der alten Schule von Haberskirchkönnte ein neuer Kindergarten entstehen. Foto: Thomas Goßner (Archiv)

    Der Stadtrat hat außerdem eine Änderung des Flächennutzungsplans für ein Grundstück östlich der Afrastraße und südlich der Herzog-Rudolf-Straße in die Wege geleitet. Mit der Ausweisung einer Sonderbaufläche soll des Areal im Anschluss an die bestehende Bebauung, das derzeit in Privatbesitz ist und versteigert wird, für einen weiteren Kindergarten-Neubau gesichert werden. Derzeit wird es landwirtschaftlich genutzt.

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