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Friedberg: Die rechtzeitige Fertigstellung der Bahnhofstraße ist in Gefahr

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Die rechtzeitige Fertigstellung der Bahnhofstraße ist in Gefahr

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    Die Arbeiten an der Bahnhofstraße in Friedberg werden noch länger dauern als ursprünglich geplant.
    Die Arbeiten an der Bahnhofstraße in Friedberg werden noch länger dauern als ursprünglich geplant. Foto: Philipp Schröders

    Eine 180 Meter lange Baustelle, an der nur schleichend Veränderungen zu sehen sind, an manchen Tagen keine oder kaum Arbeiter vor Ort, Gräben, die wieder einstürzen: So manche hatten schon vermutet, dass der Zeitplan beim Umbau der Bahnhofstraße nicht eingehalten werden kann. Sie könnten recht behalten. Wie Bürgermeister Roland Eichmann am Freitag bekannt gab, verzögern sich die Arbeiten derart, dass gepflasterte Gehwege bis zum Weihnachtsgeschäft und sogar die Fertigstellung rechtzeitig vor dem Altstadtfest 2022 in Gefahr sind. Die Schuld sieht die Stadt bei der Telekom und der von ihr beauftragten Firma.

    Arbeiten an der Friedberger Bahnhofstraße verzögerten sich immer wieder

    Die Arbeiten der Telekom gehören zu den sogenannten Spartenarbeiten, die seit mehreren Monaten laufen. Laut Eichmann wurde im Sommer ein Vertrag zwischen der Stadt und der Telekom geschlossen, der als Fertigstellungstermin den 30. September festlegte. Offenbar hatte sich für die Verwaltung bereits zu diesem Zeitpunkt herauskristallisiert, dass es mit der Telekom Probleme geben könnte. Am 1. Oktober erhielt die Stadt dem Bürgermeister zufolge die offizielle Benachrichtigung, dass eine Fertigstellung bis 30. September nicht erfolgt sei. Am 5. Oktober sei die die Mitteilung gefolgt, dass erst dies erst am 1. November der Fall sein wird.

    Die Stadt spricht von Verzögerungen bei der telekom.
    Die Stadt spricht von Verzögerungen bei der telekom. Foto: Philipp Schröders

    Die Stadt Friedberg lässt sich mittlerweile in der Angelegenheit von einem Anwalt vertreten. Sie hat ein Riesenproblem. Eigentlich sollten am Montag die Erdarbeiten starten, um bis Weihnachten die Gehwege pflastern zu können. Hierzu wurden waren zusätzliche Arbeiter geordert worden, um Zeit wettzumachen. "Die Telekom macht hier einen Strich durch die Rechnung und wird damit hohe Zusatzkosten verursachen", so Eichmann.

    Fassungslos mache ihn "das Ausmaß der Diskrepanz zwischen Versprechungen und der Realität auf der Baustelle". Statt versprochenen vier Kolonnen sei nur eine vor Ort, seit Monaten sei die Telekom ihrer Pflicht und den mehrmaligen, dringenden Aufforderungen der Stadt nicht nachgekommen, einen qualifizierten Bauzeitenplan einzureichen. Auch das Baustellen-Handling sei schlecht: Ein abgerissenes Breitbandkabel etwa, das zu einem Unternehmen führte, sei erst nach vier Tagen repariert worden.

    Bürgermeister Eichmann spricht von "Kompetenzwirrwarr" der Telekom

    Der Bürgermeister spricht von "Kompetenzenwirrwarr, Arroganz und Unprofessionalität" der Telekom. Daraus resultierende Mehrkosten werde die Stadt nicht tragen.

    Abgesehen von finanziellen Aspekten ist die Verzögerung bitter für die Anwohner und Anwohnerinnen sowie die Geschäftsleute. Die Stadtverwaltung hatte von vorneherein viel Luft für die über drei Millionen Euro teure Sanierung eingeplant. Baubeginn war im Februar, Fertigstellung sollte im Mai 2022 sein. Noch Ende August hoffte Tiefbaumamtsleiter Moritz Ladwig, diesen Zeitplan einhalten zu können. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatten sich Verzögerungen abgezeichnet, die laut Ladwig am vielen Regen lagen. "Das Wetter ist eine Katastrophe für die Baustelle", sagte er unserer Redaktion. Um eine Fertigstellung bis zum Frühling zu ermöglichen, wurde die Neugestaltung des Areals beim Kriegerdenkmal bereits auf die Zeit nach dem Altstadtfest verschoben. Doch selbst dieser neue Zeitplan ist jetzt in Gefahr.

    Eichmann betont, er bedaure das sehr, und verspricht, man werde mit Provisorien wie Asphaltdecken auf den Gehwegen über den Winter und im Extremfall auch auf der Fahrbahn für das Altstadtfest arbeiten, um die Belastungen in Grenzen zu halten. Seit dem Beginn der Arbeiten hatte es Klagen von Anwohnerschaft und Geschäftsleuten zum Ablauf gegeben. Die Stadt sei den sogenannten Spartenträgern (Gas, Wasser, Kanal, Strom und Telekommunikation) ausgeliefert - ohne Sanktionsmöglichkeiten bei Missmanagement, so der Bürgermeister.

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