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Friedberg: Die Pallotti-Schule zieht an den Volksfestplatz

Friedberg

Die Pallotti-Schule zieht an den Volksfestplatz

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    Die Vinzenz-Pallotti-Schule Friedberg zieht an den Volksfestplatz.
    Die Vinzenz-Pallotti-Schule Friedberg zieht an den Volksfestplatz. Foto: architektei mey

    Es ist das größte und teuerste Bauprojekt des Landkreises in den kommenden Jahren: Am Freitag war Spatenstich für den Ersatzneubau der Vinzenz-Pallotti-Schule. 34,5 Millionen Euro betragen die Baukosten, zusammen mit dem Grundstück macht das 37 Millionen.

    Die augenblicklich 234 Schüler sollen im Herbst 2022 von der Wiffertshauser Straße an den Volksfestplatz umziehen; auf dem jetzigen Areal ist ein Wohngebiet geplant. Die Zeit drängt, denn die Schule hat Brandschutzprobleme und nur noch eine befristete „Betriebserlaubnis“.

    Der Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule entsteht zwischen dem Volksfestplatz und der Hermann-Löns-Straße in Friedberg.
    Der Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule entsteht zwischen dem Volksfestplatz und der Hermann-Löns-Straße in Friedberg. Foto: architektei mey

    Es entstehen ein zweigeschossiges barrierefreies Schulgebäude mit Untergeschoss und Innenhof sowie eine Doppelturnhalle. Beide Dächer sind begrünt und mit Fotovoltaikanlagen bestückt. Geplant sind 20 Klassenzimmer plus Differenzierungsräume, wie sie modernen pädagogischen Konzepten entsprechen. Auch Platz für die Mittagsversorgung sowie weitere Angebote für den Ganztagsunterricht ist vorhanden auf den 6670 Quadratmetern im Schulgebäude plus 1830 Quadratmetern in der Sporthalle, die auch Vereine nutzen können.

    Wie Schulleiterin Diana Hertle sagt, sei das dringend nötig, weil die meisten Schüler von 8 bis 16 Uhr an der Schule sind. Außerdem freut sie sich: „Wir rücken so in die Mitte der Stadt.“ Dass das Förderzentrum, welches vor über 50 Jahren gegründet wurde, nun zum Friedberger Schulzentrum rückt, sei auch ein Stück Inklusion.

    Der Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule entsteht zwischen dem Volksfestplatz und der Hermann-Löns-Straße in Friedberg. Am Freitag war Spatenstich auf dem jetzigen Sportgelände.
    Der Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule entsteht zwischen dem Volksfestplatz und der Hermann-Löns-Straße in Friedberg. Am Freitag war Spatenstich auf dem jetzigen Sportgelände. Foto: Ute Krogull

    Eine Sorge hat die Schulleiterin jedoch: Dass selbst der „großzügig geplante Neubau“ 2030 womöglich schon wieder zu klein ist. Momentan werden 19 Klassen unterrichtet, der Neubau ist auf 20 ausgerichtet. Doch die Pallotti-Schule kann gar nicht alle Kinder aufnehmen, die dort gerne hingehen würden. Es gibt eine Warteliste, obwohl Eltern die Wahlfreiheit zwischen einer Regel- und der Förderschule haben.(Einen Bericht über die Schule und ihr Konzept lesen Sie hier.)

    Im Moment aber sind die Gedanken erst einmal auf die nächsten Bauschritte gerichtet. Noch vor Beginn der Vogelbrutzeit werden im Osten des Areals Bäume gefällt. Die Planer beteuern jedoch, dass zahlreiche Bäume stehen bleiben, was den Charme des künftigen Areals mit ausmache. Im März läuft die Kampfmittelsicherung, im April rücken dann die Bagger für Erdbauarbeiten an, wie Ferdinand Weiß vom Projektsteuerungsbüro Stein und Partner erläutert.

    Das ist der Zeitplan für den Bau der Vinzenz-Pallotti-Schule Friedberg

    Er hält den Zeitplan (Fertigstellung bis Herbst 2022) für straff, aber machbar. Die Erdarbeiten bis August 2020 werden über die Hermann-Löns-Straße abgewickelt. Schon jetzt bittet der Landkreis die Anwohner dort um Verständnis. Während des Volksfestes im August sollen der Baustellenverkehr so koordiniert werden, dass keine größeren Störungen entstehen.

    Landrat Klaus Metzger und Bürgermeister Roland Eichmann betonten beim Spatenstich einhellig die gute Zusammenarbeit von Stadt und Kreis bei diesem Projekt. Als „licht, transparent und offen“, lobte Metzger die Bauweise. Er brach noch einmal eine Lanze für die Schulform, die in der politischen Debatte von einer einzelnen Kreisrätin massiv infrage gestellt worden war. „Schüler und Eltern sollen Wahlfreiheit haben“, so der Landrat.

    Eichmann betonte, Stadt und Landkreis wollten mit einer guten Lösung überzeugen. Er hob hervor, dass am Schulzentrum nun alle Schularten vereint seien – ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Der Neubau gebe außerdem den Anstoß für ein Nahwärmeverbundsystem.

    Warum ist die Vinzenz-Pallotti-Schule Friedberg so teuer?

    Diskussionen hatte es im Vorfeld auch über die Baukosten von 34,5 Millionen Euro gegeben. Diese seien vor allem dem extrem guten energetischen Standard geschuldet, erläuterte Dominik Endres vom Frankfurter Planungsbüro architektei mey. Der Bau erreiche nahezu Passivhausstandard, sei hochwärmegedämmt. Die Fensterflächen erhalten – der Klimawandel macht sich auch bei Schulbauten bemerkbar – eine Drei-Scheiben-Sonnenschutzverglasung.

    Abgesehen vom Nachhaltigkeitsgedanken (mit ihrer Fotovoltaikanlage versorgt sich die Schule zum Großteil selber) erkennt der Architekt Herausforderungen bei der Planung vor allem im speziellen Raumbedarf eines Förderzentrums. Besonders freut er sich auf die Aula, die Zugangs-, Aufenthalts- und Veranstaltunsgbereich in einem sei, ohne dass große Umbauten für den jeweiligen Bedarf nötig werden.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Umzug der Pallotti-Schule: Ein Gewinn für Friedberg

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