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Friedberg
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Friedberg: Der Friedberger Bahnhof bekommt eine neue Farbe

Der Friedberger Bahnhof ist eingerüstet. Bis zum Altstadtfest möchte der Inhaber Christian Gumpp die Gestaltung der Fassade abgeschlossen haben, wenn alles klappt. Im Gespräch mit unserer Zeitung verrät er außerdem, dass sich die Farbe ändern wird.

Der Bau mit seinen dekorativen Säulen im sogenannten Schlösschen- Stil stammt aus dem Jahr 1886; der Unternehmer Gumpp hat ihn 2013 von der Bahn gekauft. Dazwischen durchlebte das Gebäude, das nicht unter Denkmalschutz steht, verschiedenste Phasen – auch eine, in der die Fassade rot war. Daran möchte Gumpp wieder anknüpfen. Die Säulen sollen cremefarben gestrichen werden.

Farbproben am Bahnhof von Friedberg

Die Farbproben hat die beauftragte Friedberger Fachfirma von Andreas Gerlich an der Westseite bereits angebracht. (Wer dort vorbeischaut: Die Linke der drei Proben kommt voraussichtlich zur Anwendung.) Laut Gumpp wird vor der Neugestaltung der alte Putz entfernt bzw. repariert. Insgesamt gestaltete sich die Wiederherstellung des Gebäudes alles andere als einfach.

Jahrelang gammelte es vor sich hin. Das lag vor allem daran, dass es erhebliche Wasserschäden aufwies. Gumpp sprach einmal von Schäden in Höhe von rund 200 000 Euro; zusätzlich zum Kaufpreis habe er eine hohe Summe investiert. So wurde das Erdgeschoss höher gelegt, damit kein Wasser mehr über die Schwelle laufen kann. Rings um das Gebäude wurde aufgegraben, um den Bahnhof abzudichten. Außerdem sind neue Fenster, Türen und Heizung eingebaut und die Räumlichkeiten in Schuss gebracht worden.

Die Farbproben an der Fassade des Friedberger Bahnhofs zeigen schon, wie das Gebäude bald gestrichen wird – angepasst an das frühere Aussehen.
Die Farbproben an der Fassade des Friedberger Bahnhofs zeigen schon, wie das Gebäude bald gestrichen wird – angepasst an das frühere Aussehen. Foto: Ute Krogull

Einen Teil des Baus nutzt weiterhin die Bahn, im anderen ist die Caritas mit verschiedenen Stellen eingezogen, darunter das Bürgernetz. Dieses präsentiert gerade in Zusammenarbeit mit dem Eigentümer sowie mit Bernd Dornach vom Bahnpark Augsburg eine Ausstellung mit Bildern alter Dampfloks im Aufenthaltsraum im Erdgeschoss. Das umfangreiche Rahmenprogramm besteht unter anderem aus Vorträgen und einem Jazzfrühschoppen.

Als nächstes ist am 3. Juli der Film- und Vortragsabend „Sächsische Schmalspurbahnen“ mit Elmar Kretz (19.30 Uhr) angesetzt. Bürgernetz-Koordinatorin Jeanne Graf ist glücklich über den Standort. Sie merke, dass der Zuspruch von Besuchern groß ist. Ein Happy End also nach all den schwierigen Jahren? Noch nicht.

Gumpp liegt seit Langem mit der Stadt Friedberg im Streit. Im Juli ist ein Termin vor Gericht angesetzt. Der Grund: Er macht die Stadt dafür verantwortlich, dass der Kanal am Kreisverkehr zu wenig Fassungsvermögen habe und deshalb bei starkem Regen Wasser in den Bahnhof laufe. Die Stadt hat eine andere Sicht auf die Dinge. Sie betont, das Oberflächenwasser könne auch anderweitig abgeleitet werden und es hab an dieser Stelle unten am Berg schon immer auch ein Grundwasserproblem gegeben. Gutachter wurden bemüht.

Friedberger Stadträte wollen den Bahnhof kaufen

Einige Stadträte versuchten, den Streit auf andere Weise zu lösen. Sie stellten – zu Gumpps Überraschung – den Antrag, die Stadt solle den Bahnhof kaufen. Verkaufen möchte dessen Eigentümer aber gar nicht – wenn dann tauschen. Der Friedberger, der in Königsbrunn einen Kunststoffgroßhandel betreibt, hat ein Faible für schöne alte Dinge, seien es Oldtimer oder Gebäude. So gehört ihm auch die Schlossmühle in Mering, wo er Wohnungen einbauen will. „Ich bin offen“, sagt er in Bezug auf ein Tauschobjekt in Friedberg. Die Stadt besitzt über 90 Immobilien, doch davon dürfte Gumpp nicht alles gefallen. Es gilt aber als offenes Geheimnis, dass er sich für die alte Mädchenschule am Eisenberg interessiert.

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