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Friedberg: Demonstration für den Erhalt des Müller-Marktes in Friedberg

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Demonstration für den Erhalt des Müller-Marktes in Friedberg

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    Mit einem Demonstrationszug durch die Ludwigstraße in Friedberg setzten sich Kunden für den Erhalt des Drogeriemarktes Müller ein.
    Mit einem Demonstrationszug durch die Ludwigstraße in Friedberg setzten sich Kunden für den Erhalt des Drogeriemarktes Müller ein. Foto: Ute Krogull

    „Ist erst mal der Müller fort, schließen auch andere hier am Ort.“ Das skandieren die Teilnehmerinnen der Kundgebung für den Erhalt des Müller-Marktes am Freitag. Etwa 35 Frauen (bei der Demo machte nur ein einziger Mann mit) zogen von der Ludwigstraße 36 zum Rathaus. Organisatorin war Manuela Koucky aus Friedberg, einige Bekannte von ihr machten mit.

    Andere Frauen hatten die Nachricht in unserer Zeitung gelesen oder sich spontan entschlossen. Ihnen geht es darum, Friedbergs Innenstadt lebendig zu erhalten. Das Ladensterben greife um sich, sagt Koucky, die seit 30 Jahren hier wohnt. Eklatant sei es in der Bahnhofstraße, doch auch in der Ludwigstraße gebe es immer mehr Beispiele.

    "Die Mitarbeiterinnen von Müller in Friedberg sind immer sehr freundlich"

    Die Friedbergerinnen befürchten, dass es für die anderen Geschäfte noch schwerer wird, wenn ein Anziehungspunkt wie Müller wegfällt. Außerdem geht es ihnen um die alten Menschen und Familien mit kleinen Kindern, die beim Einkaufen nicht mobil sind, sowie um die Verkäuferinnen, die noch nicht wissen, was aus ihnen wird. „Die Mitarbeiterinnen von Müller sind teilweise schon sehr lange dort beschäftigt und immer ausgesprochen freundlich“, sagt Koucky. Auch dafür wolle man sich revanchieren.

    Der 63-Jährigen ist klar, dass sie mit einer Demo nicht viel ausrichten kann. Doch möchte sie das Problem ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken – und in das des Vermieters, der Geschäftsführung der Drogeriemarkt-Kette, der Politik und des Citymanagers. „Wenn man immer nur sagt, das bringt nichts, bringt es auf keinen Fall etwas“, drückt es eine Teilnehmerin aus. Eine andere sagt, sie sei gekommen, weil das Aus von Müller ein Loch hinterlassen würde.

    Seitens der Politik schließt sich Dritte Bürgermeisterin Martha Reißner, unterwegs zum Markt, dem Zug an. Sie rechnet dem Drogeriemarkt keine allzu großen Chancen aus, glaubt aber auch, es werde schwer für den Vermieter, einen Nachfolger zu finden. Müller hatte die Schließung zum Januar angesichts sinkender Umsätze bei seiner Ansicht nach zu hoher Miete angekündigt. Im Immobilienportal Immoscout ist das Geschäft für 5650 Euro monatlich für 484 Quadratmeter ausgeschrieben.

    Friedbergs Citymanager Thomas David im Gespräch mit Demonstranten.
    Friedbergs Citymanager Thomas David im Gespräch mit Demonstranten. Foto: Ute Krogull

    Die Kundgebung zieht sich, begleitet von zwei Polizisten, die Ludwigstraße entlang. Der Soundtrack zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ wird abgespielt. Autos stauen sich oder wenden, Fußgänger schauen kurz hin. „Darum müsste sich der Bürgermeister kümmern“, sagt eine Passantin.

    Friedbergs Bürgermeister Eichmann macht Müller zur Chefsache

    Vor der St. Jakob taucht Citymanager Thomas David auf, geht auf die Demonstranten zu, verteilt Visitenkarten und lädt sie zum Gespräch. Das Thema sei Chefsache, Roland Eichmann führe Gespräche mit der Firma Müller „auf hoher Ebene“.

    Er selber habe sich in anderen Städten kundig gemacht, wie man einen solchen Markt retten könnte. Ein Vorschlag liege nun beim Drogeriemarkt auf dem Tisch.

    Lesen Sie auch unseren Bericht über die Schließung von Müller: Schlag für Friedberger Innenstadt: Müller macht dicht

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