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Friedberg: Betreuung: In Friedberg fehlt ein ganzer Kindergarten an Plätzen

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Betreuung: In Friedberg fehlt ein ganzer Kindergarten an Plätzen

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    Die Interimscontainer an der Pater-Franz-Reinisch-Straße werden erweitert.
    Die Interimscontainer an der Pater-Franz-Reinisch-Straße werden erweitert. Foto: Tom Trilges (Archiv)

    Die Zeit drängt so immens, dass der Friedberger Stadtrat in Sachen Kinderbetreuung einen ungewöhnlichen Weg ging. 126 Plätze in Krippen und Kindergartengruppen im Stadtgebiet fehlen zum September. Deshalb sollen in einem ersten Schritt an der Pater-Franz-Reinisch-Straße, wo bereits seit einigen Jahren Container stehen, weitere Interimsplätze geschaffen werden.

    Weil hierfür jede Woche zählt, nahm der Stadtrat den entsprechenden Beschluss dazu aus einer umfangreichen Beschlussvorlage zum Thema Kinderbetreuung heraus und stimmte der Notmaßnahme einstimmig ohne Hin und Her zu. Eine solche Vorgehensweise kommt selten vor und zeigt die Dramatik der Situation.

    Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) sagte in der Sitzung: „Wir haben de facto vier Gruppen mehr als vor einem Jahr, aber wir könnten schon wieder eine Kita bauen. Wenn das so weitergeht, überfordert uns das auf Dauer.“ Er prophezeite für die kommenden Jahre einen „Krisenmodus“.

    Deshalb wird es bei dem Eilbeschluss kurz vor Sitzungsende am Donnerstagabend nicht bleiben. Am kommenden Donnerstag um 19 Uhr steht das Thema erneut auf der Tagesordnung. Der Stadtrat wird es dann umfassend diskutieren. Geplant ist laut Vorlage unter anderem, das viergruppige Kinderhaus neben Edeka an der Bozener Straße so schnell zu errichten, dass dort im Lauf des Kindergartenjahres 2022/2023 Plätze zur Verfügung gestellt werden können. Der Anbau an den Kindergarten Maria Alber in Friedberg West soll so umgeplant werden, dass er möglichst billiger und im Lauf des Kindergartenjahres 2021/2022 fertig wird.

    In Friedberg gibt es 1266 Betreuungsplätze für Kinder

    Die Verwaltung schlägt laut Eichmann außerdem vor, den Jahresüberschuss 2019 von 6,3 Millionen Euro in eine Sonderrücklage „Kinderbetreuung“ zu stecken und damit für die kommenden Jahre die Investitionen zu sichern – unabhängig von der Entwicklung der städtischen Finanzen. Allerdings werden sich zusätzlich die laufenden Kosten erhöhen: Bereits jetzt sei das der drittgrößte Ausgabenblock im Haushalt mit über zehn Millionen Euro. In Friedberg gibt es aktuell 1266 Betreuungsplätze von 13 Trägern in 28 Einrichtungen.

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