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Friedberg: Bergsteigerchor begeistert in Friedberg

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Bergsteigerchor begeistert in Friedberg

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    Der Trientiner Bergsteigerchor trat anlässlich der 50-jährigen Verbundenheit zum Alpenverein im Friedberger Schloss auf.
    Der Trientiner Bergsteigerchor trat anlässlich der 50-jährigen Verbundenheit zum Alpenverein im Friedberger Schloss auf. Foto: Rudolf Nägele

    Mit einem Empfang und einem Konzert des Chors im Wittelsbacher Schloss feierten die Sektion Friedberg des Deutschen Alpenvereins und der Trientiner Bergsteigerchor ihre 50-jährige Freundschaft. Zudem begleiteten die Gäste einen Gottesdienst in Herrgottsruh. Neben großer Freude gibt es einen traurigen Moment.

    Chor aus Italien seit 50 Jahren mit Friedberg verbunden

    In ihren Grußworten zeigten sich sowohl der Präsident des Chors, Andrea Zanotti, und der Präsident der übergeordneten Alpenvereinsorganisation SOSAT, Luciano Ferrari, begeistert über die Freundschaft zu Friedberg – an vielen Orten in Deutschland bestreite der Chor Konzerte, aber zu keinem fahre der Chor so gerne wie zu dem in Friedberg. Die persönliche Nähe zu den Bürgern und die herzliche Aufnahme in den Gastfamilien erlebten die Chormitglieder sonst nirgends. Das sei europäische Verbundenheit.

    Alpenvereinsvorstand Richard Mayr würdigte in seiner Begrüßung die Verdienste der verstorbenen Freundschaftsgründer Silvio Detassis und Beppo Pöller sowie die Leistungen des langjährigen Alpenvereinsvorstands Paul Pöller für die engen Beziehungen. Bürgermeister Roland Eichmann sah es als Ehre, nicht nur für den Alpenverein Friedbergs, sondern für die ganze Stadt die Sänger des weltberühmten Chors als Freunde aufnehmen zu dürfen. Sichtlich gerührt von der Anerkennung seines Wirkens bedankte sich

    Friedberg: Konzert mit "La Montanara"

    In dem anschließenden eineinhalbstündigen Konzert im voll besetzten großen Saal des Schlosses begeisterte der Chor mit einer abwechslungsreichen Auswahl seiner Lieder. Zum Teil sind es historische Weisen in altem italienischen Dialekt aus dem Veneto, aus Piemont, Friaul und der Lombardei. Sie stammen aber auch von Fuhrleuten aus Bayern und Tirol. Für Heiterkeit im Publikum sorgte das Lied „Danza paesana“ (der Volkstanz), in dem ein Esel vorkommt, dessen Laute täuschend ähnlich von Tenorsänger Rino Dal Piva imitiert wurden. Die Akustik des Saals verstärkte die Tondynamik der Darbietungen – ausklingende Pianissimo-Passagen wurden bis zum letzten gesungenen Ton wahrgenommen; der Zuhörer erlebte die Aufführung, als sei er mitten im Chor.

    Mit dem spontan ins Programm eingefügten „Il testamento del capitano“ (das Testament des Hauptmanns), einem Lied über die Leiden der Gebirgssoldaten im Ersten Weltkrieg, gedachte der Chor des wenige Tage zuvor verstorbenen Ehrenmitglieds des Alpenvereins Friedberg, Günter Bergers.

    Als Höhepunkt erklang zum Abschluss das Lied „La Montanara“, das, eigens für ihn komponiert, den Chor weltberühmt gemacht hat und zu seinem Markenzeichen geworden ist. Mit großer dynamischer Bandbreite interpretierte der Chor dieses Lied: Vom zarten Pianissimo über ein reines, Sehnsucht ausstrahlendes Tenorsolo, vorgetragen vom Dirigenten Roberto Garniga, bis zum fulminanten Fortissimo reichte das Klangspektrum, mit dem er die Gegensätze der Gebirgswelt eindrucksvoll beschrieb. Mit langem, stehend dargebrachtem Applaus bedankten sich die Zuhörer beim Chor.

    Bayerisches Bier und italienischer Wein in Friedberg

    Beim anschließenden gemeinsamen Treffen von Italienern und Deutschen entfalteten sich die besonderen Beziehungen: Bei italienischem Wein und bayerischem Bier pflegte man die alten Freundschaften und knüpfte neue Kontakte. Wie beim ersten Treffen vor 50 Jahren war es ein Fest unter Freunden. Immer wieder stimmte der Chor spontan Lieder an: Mehrmals wurde kraftvoll ein „Prosit der Gemütlichkeit“ gesungen.

    Nochmals erklang, fast noch schöner als im Konzert, „La Montanara“ und dann ein vom Chor frisch einstudiertes gewaltiges Gloria. Den besonderen Charakter der Beziehungen zwischen Friedbergern und den Sängern des Chors bewirken solche Feiern und der Umstand, dass die Gäste bei Gastfamilien unterkommen.

    Bergesteigerchor bei Gottesdienst in Herrgottsruh

    Den Festgottesdienst in Herrgottsruh zu Kirchweih begleitete der Bergsteigerchor am Sonntagmorgen auch noch. In der Apsis stehend erfüllte der Chor bei seinen Einsätzen selbst bei Pianisssimo den ganzen Kirchenraum. In diesem Gottesdienst hatte so mancher, der für das Konzert keine Karten mehr erhalten hatte, die Gelegenheit, die Gäste aus Italien noch zu hören.

    Traditionell besuchte der Chor anschließend das Grab des Freundschaftsbegründers und Ehrenmitglieds des SOSAT-Chors, Beppo Pöller. Ihm zu Ehren sangen die Italiener am Grab ein ergreifendes Lied aus ihrer Heimat und grüßten mit „Ciao Beppo“. Nach einem Mittagessen verabschiedeten sich Gäste und Gastgeber in der Hoffnung, sich bald wieder zu sehen. geber in der Hoffnung, sich bald wieder zu sehen.

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