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Friedberg: „Bei uns gibt’s keine Sorgenkinder!“

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„Bei uns gibt’s keine Sorgenkinder!“

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    In Bayern ist sie gestiegen, die Zahl der Sporttreibenden in den Vereinen – auf nunmehr bemerkenswerte 4545210. Mehr als viereinhalb Millionen

    Verständlich, dass die BLSV-Kreisvorsitzende Brigitte Laske zufrieden auf die Entwicklung blicken kann. „Die Entwicklung der Sportvereine ist bei uns nicht gefährdet, im Gegenteil, bei uns gibt es keine Sorgenkinder“, meinte sie. Auch der größte Verein im Kreis, der TSV Friedberg, hat mitgliedertechnisch zugelegt – von 3108 auf 3217, Stand am 1. Februar 2018.

    Wer die Statistik betrachtet, kann feststellen, dass die Zahl der in den einzelnen Vereinen und Abteilungen gemeldeten Sportler im Vergleich zu den Angaben der Aktiven abweicht und etwas höher liegt. 2016 waren es 50600, 2017 noch 49741. Das sei durch die Kategorie „Sonstige Mitglieder“ zu erklären, meinte Brigitte Laske. „Hier werden beispielsweise die passiven Mitglieder in den Vereinen oder solche, die in einem Verein gleich in mehreren Abteilungen gemeldet sind, aufgelistet.“ Dafür, dass die Zahl dieser sonstigen Mitglieder im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Drittel gesunken ist, hat Klaus Laske vom TSV Aichach eine Erklärung parat. Zum einen seien sicherlich auch passive Mitglieder endgültig aus einem Verein ausgetreten, zum anderen habe mancher Verein seine Listen bereinigt.

    Doch auch der Landkreis kann sich bayernweiten Trends nicht ganz entziehen. So zum Beispiel verliert die Sportart Nummer eins, der Fußball, leicht. Bayernweit sank die Zahl der Fußballer um 9498 – von 1602807 auf 1593309. Im Landkreis nahm die Zahl der Kicker in den Vereinen von 15493 auf 15008 ab. Anlass zu Besorgnis aber sollten auch diese Zahlen nicht geben, wie auch Marcus Mendel, der Abteilungsleiter des TSV Friedberg meinte. Zwar wurden auch die Fußballer im TSV weniger – von 557 auf nunmehr 512 – doch sei das „im Bereich von ganz normalen Schwankungen“, wie Mendel erklärte. „Das geht mal rauf, mal runter – und ich denke, nach der Weltmeisterschaft in diesem Jahr geht’s wieder rauf“, so der Friedberger Fußballboss. „Wir sind mit 22 Jugendmannschaften sowie drei Erwachsenenteams – inklusive der Frauen und Mädchen – und einer AH gut aufgestellt und fast an unserer Kapazitätsgrenze angelangt“, erklärte Mendel.

    Auch eine andere Sportart hatte Verlust zu beklagen – die Schwimmer. Aber auch hier gibt es für den Rückgang von 785 auf 664 logische Erklärungen. Beim TSV Friedberg wurden beispielsweise die Mitglieder der Sparte „Yoga“ von der Schwimm- in die Turnabteilung umgruppiert und offensichtlich wurden auch einige, längst inaktive, Mitglieder herausgenommen. „Wir müssen für jedes Mitglied Abgaben an den Deutschen Schwimmverband zahlen und so haben wir die Liste bereinigt“, meinte Schwimmabteilungsleiterin Susanne Spaar. An Zulauf mangele es der zweitgrößten Abteilung des TSV Friedberg sicher nicht. „Im Gegenteil, wir müssen auch Kinder abweisen, die nach dem Seepferdchen gerne weiter machen würden, weil wir nicht genügend Bahnen und Zeiten im Bad haben“, so Spaar weiter. „Was wir eher brauchen könnten, wären Übungsleiter und Betreuer“, meinte

    Zu den Gewinnern gehören die Turner, die im letzten Jahr 10764 Mitglieder zählten, oder auch die Tennisspieler (plus 293), die Leichtathleten (plus 273), die Triathleten (plus 89) oder die Skisportler (plus 49). Verloren haben die Basketballer (minus 180), die Volleyballer (minus 111) oder die Karateka (minus 65).

    Brigitte Laske sieht den BLSV-Kreis 11 auch für die Zukunft gut gerüstet, die Vereine hätten sich mit ihren Angeboten auch auf die Veränderungen in der Altersstruktur eingestellt. Das Gros der Sportler ist in den ganz jungen Altersklassen (fünf bis 13 Jahre), oder in den höheren Altersklassen von 41 Jahren an aufwärts vertreten. Eines bereitet der BLSV-Kreisvorsitzenden dann doch noch etwas Kopfzerbrechen: Die Vermutung, dass vielleicht nicht alle Vereine auch alle Mitglieder gemeldet haben könnten. Dies könnte böse Folgen haben. „Wenn da einem was passiert, hat er keinen Versicherungsschutz – die Vereine tun sich damit keinen Gefallen“, weiß Laske.

    Insgesamt ist Brigitte Laske mit der Situation zufrieden, und im Kreis sind sicher noch mehr Menschen sportlich aktiv. Die BLSV-Statistik berücksichtigt beispielsweise die Schützen nicht und da sind im Gau Friedberg rund 3800, im Gau Aichach gut 4900 aktiv. Sportlich ist es also im Landkreis, was die Zahl der Aktiven betrifft, sehr gut bestellt.

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