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Friedberg: Bayerische Landesausstellung: Wird alles rechtzeitig fertig?

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Bayerische Landesausstellung: Wird alles rechtzeitig fertig?

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    Auf dem ehemaligen Trinkl-Gelände neben dem Friedberger Schloss entsteht das Empfangsgebäude für die Bayerische Landesausstellung 2020.
    Auf dem ehemaligen Trinkl-Gelände neben dem Friedberger Schloss entsteht das Empfangsgebäude für die Bayerische Landesausstellung 2020. Foto: Ute Krogull

    Nicht einmal drei Monate sind es bis zur Eröffnung der Landesausstellung „Stadt befreit – Wittelsbacher Gründerstädte“. Ob bis dahin die Infrastruktur fertig sein wird, hängt vom Wetter ab. Gut sieht es beim Trinkl-Anwesen aus. Davon überzeugten sich die Mitglieder des Bauausschusses bei einem Ortstermin. Wer durch die Burgwallstraße geht, sieht, dass der neue Anbau mit der Holzfassade links, der die 150 Quadratmeter große Kassenhalle beherbergen wird, weit gediehen ist. Im Altbau rechts sind während der Ausstellung von Ende April bis Anfang November Toilettencontainer untergebracht. Diese werden später entfernt und der Raum wird Lagerfläche für das Schloss.

    Die bayerischen Landesausstellung findet in Friedberger im Wittelsbacher Schloss statt.
    Die bayerischen Landesausstellung findet in Friedberger im Wittelsbacher Schloss statt. Foto: Peter Stöbich (Archiv)

    Neue Parkplätze und Wohnmobilstellplätze für Friedberg

    Simon Fitz vom Bauamt erläuterte die Probleme, die bei der Sanierung der alten Limonadenfabrik aufgetreten waren. Unter anderem fanden Arbeiter asbesthaltiges Baumaterial. Außerdem war das Dach so undicht, dass Stahlträger eingebaut werden mussten und der Bauhof, der die Arbeiten durchführt, musste feuchte Isolierung erneuern. Trotz der Probleme wird alles pünktlich fertig. Bürgermeister Roland Eichmann betonte, dass die Million Euro (Kostenschätzung) in Maßnahmen investiert werde, die Friedberg auch nach der Ausstellung zugutekommen.

    Das ist auch bei einem weiteren Thema der Fall – wobei den Begriff „gut“ nicht alle Stadträte auf den Großparkplatz an der ecke Afrastraße/Gerberweg anwenden würden. Hier werden für 400.000 Euro 147 kostenlose Pkw-Parkplätze sowie sechs kostenpflichtige Wohnmobilparkplätze und eine Abstellanlage für Fahrräder gebaut. „Parken im Grünen“ nennt der Aichacher Landschaftsarchitekt Hans Brugger das Konzept; im Bauausschuss war die Rede von einer „Parkwiese“.

    Rund um die Friedberger Ach-Wiesen sollen Bäume gepflanzt werden

    Denn mit vielen Bäumen und möglichst wenig versiegelten Flächen möchte die Stadt den ökologischen Eingriff möglichst gering halten. Rund um die Achwiesen soll ein acht bis zehn Meter breiter Baumgürtel gepflanzt werden. Auch auf dem Parkareal selber sind zahlreiche Bäume geplant. Nur ein Teil im Nordwesten wird mit asphaltierten Fahrgassen erschlossen. Hier entstehen 41 Pkw- und sechs Wohnmobilplätze. Ein Teil östlich davon soll mit einem Schottersträßchen erschlossen werden (34 Auto- und 16 Radstellplätze). Und im Süden schließlich können 72 Autos auf der unbefestigten Wiese parken, allerdings nur bei Großveranstaltungen. Und auch nur bei gutem Wetter, bei Regen nämlich verwandelt sich eine solche Fläche schnell in Matsch. Detail am Rande: In einer Ecke nahe der Ach ist eine überflutbare Fläche zum Eislaufen im Winter vorgesehen. Ähnliches gibt es in den Augsburger Rote-Torwall-Anlagen.

    Auch die Arbeiten im Inneren des Pavillions schreiten voran.
    Auch die Arbeiten im Inneren des Pavillions schreiten voran. Foto: Ute Krogull

    Tiefbauamtsleiter Moritz Ladwig räumte auf Nachfrage von Stadträten ein, dass die Fertigstellung wetterabhängig sei. Geplant ist, dass die Männer des Bauhofs nach dem Trinkl-Anwesen den Parkplatz angehen. Das soll Anfang März der Fall sein. Wenn es dann schneit, verzögert sich die Angelegenheit und es gibt nur eine „Fertigstellung in Stücken“.

    Der Parkplatz auf der Wiese trifft nicht nur auf Zustimmung

    Die Meinung der Stadträte über den Parkplatz ging ohnehin auseinander. Wolfgang Rockelmann (Parteifreie Bürger) erhofft sich eine Entlastung der Altstadt. Claudia Eser-Schuberth (Grüne) dagegen traute dem Plan von der schönen grünen Parkwiese nicht. Schon wieder werde eine Fläche umgenutzt – und das auch noch für 400.000 Euro. Sie stimmte dagegen. Ebenso Roland Fuchs (parteifreies Mitglied der CSU-Fraktion), der der Ansicht ist, die Maßnahme widerspreche dem Flächennutzungs- und Landschaftsplan und wäre genehmigungspflichtig gewesen – hier widersprach die Verwaltung jedoch. Thomas Kleist (CSU) erinnerte daran, dass man hier Parkplätze als Ersatz für die Afrastraße baue, wo ein Radweg angelegt wird.

    Zu guter Letzt ging es um ein unumstrittenes Projekt. Nahe dem Marienbrunnen soll Mitte April ein Bronzemodell der Altstadt inklusive Schloss aufgestellt werden. Es ist 1,25 auf 0,95 Meter groß und stellt eine Fläche von 25 Hektar im Maßstab 1 zu 500 dar. Der Rotary Club und der Lions Club Friedberg spenden das Modell und die Stadt zahlt den Sockel; parallel läuft diese Aktion in Aichach. Dort kann es sein, dass das Modell nicht rechtzeitig fertig wird. In Friedberg sieht es dagegen gut aus. Solche Modelle gibt es in vielen Städten. Gedacht sind sie für Blinde, die sich so eine Stadt „ertasten“ können. Aber auch zum Anschauen seien sie hübsch, versicherte Eichmann.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar:Landesausstellung in Friedberg: Schöner parken?

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