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Friedberg: Ausschuss stoppt Pläne für Mehrfamilienhaus in Friedberg

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Ausschuss stoppt Pläne für Mehrfamilienhaus in Friedberg

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    Das Einfamilienhaus steht bereits und auch die Werbetafel für das geplante Mehrfamilienhaus, das links davon geplant ist.. Dessen Bau hat die Stadt Friedberg allerdings gerade gestoppt.
    Das Einfamilienhaus steht bereits und auch die Werbetafel für das geplante Mehrfamilienhaus, das links davon geplant ist.. Dessen Bau hat die Stadt Friedberg allerdings gerade gestoppt. Foto: Thomas Goßner

    Ist das geplante Mehrfamilienhaus an der Ecke Afrastraße/Luitpoldstraße in Friedberg zu massiv? In dieser Frage gingen die Meinungen im zuständigen Ausschuss des Friedberger Stadtrats auseinander.

    Das Vorhaben beschäftigt die Friedberger Kommunalpolitik schon seit mehr als zwei Jahren. Im November 2018 befasste sich der Planungsausschuss des Stadtrats mit einer Bauvoranfrage, die auf der Fläche den Bau eines Einfamilienhauses und eines Mehrfamilienhauses samt Stellplätzen und Garagen umfasste. Der Ausschuss stimmte zwar grundsätzlich zu, beauftragte die Verwaltung aber mit weiteren Verhandlungen mit dem Bauherrn. Die Grundflächenzahl - also das Verhältnis von bebauter Fläche zur Gesamtfläche des Grundstücks - für das Mehrfamilienhaus müsse reduziert werden, forderten die Stadträte.

    Die Gespräche mit dem Bauherrn führten zunächst zum Erfolg, der Vorbescheid wurde erteilt. Dann reichte der Eigentümer jedoch zwei getrennte Bauanträge ein, einen für das Einfamilienhaus, das entsprechend genehmigt und bereits gebaut wurde, einen zweiten für das Mehrfamilienhaus.

    Friedberger Baureferentin sagt Nein

    Und das soll nach dem Willen des Bauherren jetzt sogar noch größer werden als ursprünglich geplant. Geplant sind zwei Vollgeschosse und ein im Westen zurückspringendes Penthouse mit insgesamt fünf Wohnungen. Zwar wird die seinerzeit geforderte Reduzierung der Grundflächenzahl eingehalten, doch unter dem Strich sollen statt 452 nun sogar 658 Quadratmeter Geschossfläche entstehen. Zu viel, wie Baureferentin Lillian Sedlmair meint. Das Mehrfamilienhaus füge sich nicht mehr in die Umgebung ein. Anders als im Vorbescheidsantrag springe das zweite Obergeschoss nicht mehr auf allen vier Seiten zurück, sondern nur noch auf einer. Dadurch entstehen in der Süd-, Nord- und Ostansicht eine dreigeschossige Wirkung. Sedlmair riet darum, das Vorhaben abzulehnen und einen Bebauungsplan samt Veränderungssperre aufzustellen.

    Die Stadt lehnt ein geplantes Mehrfamilienhaus an der Ecke Luitpoldstraße/Afrastraße ab. dabei ist in unmittelbarer Nachbarschaft ein stark verdichtetes Neubaugebiet entstanden.
    Die Stadt lehnt ein geplantes Mehrfamilienhaus an der Ecke Luitpoldstraße/Afrastraße ab. dabei ist in unmittelbarer Nachbarschaft ein stark verdichtetes Neubaugebiet entstanden. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivfoto)

    "Der Bauantrag missfällt uns", stellte Thomas Kleist (CSU) fest. Er befürwortete darum, unter Androhung eines langwierigen Bebauungsplanverfahrens noch einmal mit dem Antragsteller zu sprechen. Claudia Eser-Schuberth (Grüne) bezeichnete die innerstädtische Nachverdichtung zwar als "gute Sache". Dennoch hält auch sie das Vorhaben für zu massiv. Wenn es nicht anders gehe, müsse die Angelegenheit über einen Bebauungsplan geregelt werden.

    Ablehnung sorgt für Kritik im Friedberger Stadtrat

    Widerspruch kam von den Freien Wählern. Johannes Hatzold verwies auf die Nachbargebäude an der Luitpoldstraße 35 und 37. "Auf der einen Seite ist unsere Verwaltung überfordert, auf der anderen Seite machen wir wegen so etwas einen Bebauungsplan", wunderte er sich. Auch Simone Hörmann von und zu Guttenberg kritisierte den Vorschlag der Verwaltung. Der gesamte Bereich westlich der Afrastraße, wo die neuen städtischen Wohnungen stehen, bleibe bei dieser Betrachtung außen vor. Aus ihrer Sicht ist es zumindest zweifelhaft, ob nicht auch diese Blöcke in die Betrachtung einzubeziehen seien.

    Am Ende lehnte der Ausschuss gegen drei stimmen von SPD und Freien Wählern das Vorhaben ab und sprach sich für weitere Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer aus.

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