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Friedberg/Augsburg: Parkchaos an Badeseen in der Region erhitzt die Gemüter

Friedberg/Augsburg

Parkchaos an Badeseen in der Region erhitzt die Gemüter

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    Die Zufahrt zum Friedberger See ist seit Jahren einer Brennpunkte an den Badeseen: Oft wird die Straße, die für Rettungsfahrzeuge frei bleiben muss, trotzdem zugeparkt.
    Die Zufahrt zum Friedberger See ist seit Jahren einer Brennpunkte an den Badeseen: Oft wird die Straße, die für Rettungsfahrzeuge frei bleiben muss, trotzdem zugeparkt. Foto: Andreas Schmidt

    Das Wetter ist schön, die Temperaturen sind hoch – jeder ist für eine Abkühlung in einem Badesee zu haben. Doch es gibt immer häufiger Probleme, weil Besucher verbotenerweise Rettungswege zuparken, die für Einsatzwagen der Polizei, des Notarztes oder der Feuerwehr vorgesehen sind. Dabei zählt im Ernstfall jede Sekunde, wenn es gilt, ein Menschenleben zu retten..

    Das wurde unlängst am Derchinger Baggersee, ein beliebtes Badeziel im Norden Friedbergs, deutlich. Rettungskräfte suchten dort nach einem Vermissten – letztlich erfolgreich. Doch wurden die Einsatzkräfte massiv durch falsch parkende Autos behindert und die Suche verzögerte sich. „Der Tag gipfelte darin, dass ein Besucher quer vor der Einsatzwagengarage parkte und es so unmöglich war überhaupt auszurücken“, berichtete ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes Aichach-Friedberg.

    Rücksichtslose Falschparker werden von der Friedberger Polizei kontrolliert

    Ähnliche Vorfälle schilderte die Polizei Friedberg, die an den Wochenenden oft am Friedberger See Streife fährt, um rücksichtslose Falschparker zu kontrollieren und die Rettungswege wieder befahrbar zu machen. Die falsch abgestellten Autos erhalten zuerst einen Strafzettel und werden dann von einem Abschleppwagen auf den nächsten öffentlichen Parkplatz – in diesem Fall den P+R Friedberg West – umgeparkt. Damit kommen zum Bußgeld noch die hohen Kosten für das Abschleppen hinzu. Alexander Wagenpfeil, Leiter der Polizei in Friedberg, betont, dass Halt- und Parkverbote in den Zufahrtsstraßen die schnelle Anfahrt und ein reibungsloses Retten gewährleisten. „Das Problem ist die Menge der Badegäste“, sagt Wagenpfeil. Zur eigenen Sicherheit rät die Polizei Badegästen daher, mit dem Rad zu fahren. Wer dennoch mit dem Auto kommt, solle die Halteverbote unbedingt beachten und nur auf gekennzeichneten Parkplätzen parken.

    Batholomeus Lamek, der regelmäßig zum Friedberger See kommt, bestätigt die chaotische Situation gerade an Wochenenden: „Unter der Woche ist es ruhig, doch an den Wochenenden herrscht viel Betrieb und alle Parkplätze sind besetzt. Da geht es drunter und drüber.“ Und vor allem: Den Ärger gibt es schon seit vielen Jahren – Sommer für Sommer – wieder. In diesen Momenten sei er sehr froh über sein Rad.

    Die selbe Situation herrscht oft auch am Weitmannsee bei Kissing. Wenn die beschilderten Parkplätze und sogar die Rettungswege belegt sind, stellen Besucher ihre Autos oft an Feldwegen oder Fußwegen ab, natürlich um möglichst nah an See bzw. Liegewiese zu kommen . Doch auch das Parken an Feldwegen ist rechtswidrig, da sie häufig Privatgrund sind, erläutert Wagenpfeil. Dort fällt ein Bußgeld von 20 bis 30 Euro, je nach Beschilderung, an. Besser stellt sich die Situation am Ilsesee in Königsbrunn dar. Auch dort versuchen Kontrolleure die Falschparker zu ahnden. Hier sind die Verhältnisse aber nicht so schlimm wie beispielsweise in Friedberg. „Das ist womöglich auf die gerade Lechstraße zurückzuführen über die man den See erreicht. Dort kann es nur schwer zu Behinderungen von Not- und Rettungswägen kommen“, sagte ein Beamter der

    Rettungswege an Badeseen, Friedberg: Selten parken die Besucher so ordentlich wie hier.
    Rettungswege an Badeseen, Friedberg: Selten parken die Besucher so ordentlich wie hier. Foto: Alexandra Sieber

    Die Badegäste sollten lieber mit dem Rad zu den Seen kommen

    Vorbildlich scheint es dagegen am Radersdorfer Baggersee in Kühbach zuzugehen. Nach Informationen von Hannes Stiegler von der Polizei in Aichach läuft das Parken mit wenigen Ausnahmefällen dort geregelt ab. Die Straße zum See ist eine gut beschilderte Rettungsstraße, in der absolutes Halteverbot gilt. Die Polizei wird nur selten vom Bürgermeister oder von Badegästen informiert, dass Autos die Rettungswege blockieren. Südlich des Radersdorfer Sees befindet sich ein großer Parkplatzbereich, der von der Gemeinde ausgewiesen und beschildert ist. Und die Besucher halten sich daran, so Stiegler.

    Die meisten befragten Rettungskräfte glauben, dass eine Lösung der Problematik die Schaffung temporärer Parkplätze an heißen Wochenenden wäre. Ob das wirklich etwas bewirkt, würde sich zeigen, jedoch wäre das eine geringe erste Entlastung.

    Zudem appellieren die Retter an die Badegäste, häufiger mit dem Fahrrad zu kommen. Auch einen etwas längeren Fußweg auf sich zu nehmen, wäre eine Lösung.

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