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Friedberg: Auf dem Marienplatz gibt es ein Miniatur-Friedberg zum Anfassen

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Auf dem Marienplatz gibt es ein Miniatur-Friedberg zum Anfassen

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    Ein Ausschnitt des Tastmodells auf dem Marienplatz. Hier zu sehen: die Pfarrkirche St. Jakob mit den umliegenden Häusern.
    Ein Ausschnitt des Tastmodells auf dem Marienplatz. Hier zu sehen: die Pfarrkirche St. Jakob mit den umliegenden Häusern. Foto: Magdalena Nilles

    Auf dem Marienplatz hat sich am Donnerstagvormittag ein kleiner Kreis von Leuten gebildet. Alle blicken neugierig zur Mitte. Dort steht Friedbergs neues Schmuckstück: ein Tastmodell der Stadt. Durch die Beschriftung in Relief- und Punktschrift können sich vor allem Sehbehinderte ein Bild der Umgebung verschaffen. Eine Bereicherung soll das Modell aber für alle sein.

    Entstanden sei die Idee im September 2018, erinnern sich Johannes Bauer vom Lions Club und Gisela Klaus vom Rotary Club gemeinsam. Wer genau die Idee gehabt habe, könnten sie gar nicht mehr so genau sagen. Die Initiative sei von beiden Clubs sowie von der Stadt ausgegangen. Über die Zusammenarbeit freuen sich beide Vereine. So werde deutlich, dass beide ähnliche Interessen verfolgen.

    Friedberger Kunstwerk musste wegen Corona in Tschechien warten

    Angefertigt wurde das Tastmodell von dem Bauunternehmer Nils Hoy aus Zschorlau. Er sei für einige Tage nach Friedberg gekommen und habe die Stadt detailgenau vermessen, berichtet Wolfgang Spring, Präsident des Lions Clubs. Der Künstler habe Interesse an der besonderen Landschaftsform der Umgebung bekundet. In Bronze gegossen wurde das Kunstwerk dann in Tschechien. Dort musste es eine kleine Rast einlegen, bevor es trotz der Grenzschließungen wegen Corona nach Friedberg gebracht werden konnte.

    Besonders heben die Initiatoren auch den Steinsockel hervor, auf dem das Modell thront. Dieser weist am Fuß einige Unregelmäßigkeiten auf und wird nach oben hin immer schlichter und klarer. Das symbolisiere die sechs Hügel, auf denen Friedberg liegt, erklären Franz und Martin Seidl von der Firma Seidl Natursteine. Es handle sich um einen Jura-Stein aus der Region Eichstätt, der passend zum Gestein des nebenstehenden Marienbrunnens ausgewählt worden sei.

    Marienplatz ist Ausgangspunkt für Touristen und Stadtführungen

    Das Modell sei mit Absicht auf dem Marienplatz positioniert, erklärt Johannes Bauer. Hier sei der häufigste Ausgangspunkt für Touristen und Stadtführungen. Bei der Positionierung sei außerdem auf Barrierefreiheit geachtet worden. Rollstuhlfahrer können das Model ungehindert von allen Seiten erreichen. Auch in Aichach sei ein solches Tastmodell geplant, dieses sei jedoch noch in Arbeit. Ebenfalls werde bald ein Bronzemodell des Münchener Tors in Friedberg aufgestellt werden. Dieses werde durch den Heimatverein finanziert.

    Die Kosten für das Modell auf dem Marienplatz trugen jeweils zur Hälfte der Rotary Club und der Lions Club. Den Steinsockel finanzierte die Stadt.

    Das nächste gemeinsame Projekt für Friedberg ist in Planung

    Bürgermeister Roland Eichmann freut sich über das neue Friedberg in Miniaturformat. Er hebt bei der Eröffnung besonders die Liebe zum Detail hervor. Auch Mitglieder des Rotary und Lions Clubs sprechen gegenseitigen Dank aus. Wolfgang Spring, Präsident des Lions Clubs, freut sich über die gute Abstimmung untereinander. Gisela Klaus, Präsidentin des Rotary Clubs, zeigt sich ebenfalls zufrieden. „Das nächste gemeinsame Projekt ist schon angedacht“, sagt sie. Präziser werden möchte sie allerdings noch nicht.

    Ob es klug ist, sich in den nächsten Wochen im Lesen der Blindenschrift zu üben, sei fragwürdig. Darüber sind sich alle Anwesenden einig. Für diejenigen, die in Zeiten von Corona vor Berührungen zurückschrecken, erfülle das neue Modell auch durch schlichtes Angucken seinen Zweck.

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