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Friedberg: 18-Jähriger stirbt im Friedberger See: Wasserwacht warnt vor Gefahr

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18-Jähriger stirbt im Friedberger See: Wasserwacht warnt vor Gefahr

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    Ein 18-Jähriger aus Augsburg ist beim Schwimmen im Friedberger See gestorben.
    Ein 18-Jähriger aus Augsburg ist beim Schwimmen im Friedberger See gestorben. Foto: Marlene Volkmann

    Die Rettungskräfte waren binnen Minuten vor Ort - trotzdem ist am Montagabend ein 18-Jähriger aus Augsburg im Friedberger See ertrunken. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zu dem Unglücksfall laufen noch. Der Einsatzleiter der Friedberger Wasserwacht, am Montag selbst vor Ort, schildert unserer Redaktion den Einsatz.

    Michael Käser ist Vorsitzender der Wasserwacht und hatte die Einsatzleitung. Er schildert, was sich gegen 18.15 Uhr zutrug: "Wir wurden von Personen, die mit dem 18-Jährigen unterwegs waren, um Hilfe gebeten." Der junge Mann war im südöstlichen Bereich des Sees von einem Steg aus ins Wasser gesprungen und untergegangen.

    Mitglieder der Friedberger Wasserwacht waren bei dem Unglück sofort vor Ort.
    Mitglieder der Friedberger Wasserwacht waren bei dem Unglück sofort vor Ort. Foto: Mareike König

    Sofort eilten Badegäste zur Unfallstelle. Sie wollten den 18-Jährigen retten. In kürzester Zeit waren auch Schwimmer der Wasserwacht und weitere Einsatzkräfte mit dem Rettungsboot zur Stelle, um nach dem Mann zu tauchen. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, den jungen Mann, den sie reglos am Grund gefunden hatten, ans Ufer zu bringen. Sofort eingeleitete Rettungsmaßnahmen von Wasserwacht und einem Notarzt blieben jedoch ohne Erfolg.

    Käser erklärt, dass in diesem Bereich des Sees zwar das Ufer zunächst nicht stark abfalle, man aber nach einigen Metern dort nicht mehr stehen könne. 2017 war am Südufer ein 17-Jähriger ertrunken, der, obwohl er nicht gut schwimmen konnte, mit seinen Freunden zu einer Schwimminsel in einiger Entfernung des Ufers wollte. Damals holten die Retter, die in Sekundenschnelle vor Ort waren, den 17-Jährigen nach zwölf Minuten in sieben Meter Tiefe an die Wasseroberfläche. Doch auch hier blieben die Reanimationsversuche erfolglos. 2019 wäre ein 21-Jähriger in einer ähnlichen Situation ebenfalls beinahe ertrunken. Die Stadt Friedberg stellte Warnschilder auf, die auf die Tücken des Südufers hinweisen.

    Badeunfall in Friedberg: Polizei Augsburg ermittelt

    Auch der Vorsitzende der Wasserwacht mahnt zur Vorsicht. "Wir wissen im aktuellen Fall noch überhaupt nicht, warum der 18-Jährige ertrank." Käser weist gerade bei den aktuellen Temperaturen auf die Baderegeln hin: Auch jüngere Menschen sollten sich vor allem bei großer Hitze abkühlen, bevor sie in Wasser gehen. Die genaueren Umstände, die zum Tod des 18-Jährigen führen, werden von der Kriminalpolizei Augsburg untersucht. Es wird auch eine rechtsmedizinsche Untersuchung des Unfallopfers geben.

    Die Baderegeln

    Vor dem Baden immer abkühlen. Wer überhitzt ins Wasser geht, belastet seinen Kreislauf enorm.

    Nicht mit vollem oder ganz leerem Magen baden!

    Unter Alkohol-, Drogen- oder Medikamenteneinfluss nicht ins Wasser gehen!

    Nicht in der Nähe von Wehren, Kraftwerken oder Schiffen baden!

    Baden bei Gewitter ist lebensgefährlich!

    Nie in unbekanntes Gewässer springen. Es könnte nicht tief genug sein.

    Schwimmtiere oder Luftmatratzen bieten Nichtschwimmern keine ausreichende Sicherheit.

    Nie alleine baden!

    Nur in beaufsichtigten Gewässern baden.

    Bis dahin kann die Polizei keine näheren Angaben zu dem Unglück und seinen Ursachen machen. Auf Nachfrage unserer Redaktion betonte ein Sprecher des

    Warnschild am Südufer des Friedberger Baggersee.
    Warnschild am Südufer des Friedberger Baggersee. Foto: Lucas Schmidt

    Am Tag danach sitzt der Schock bei den Badegästen tief. "Das finde ich natürlich schrecklich", sagt Besucherin Gerdy Dufner, als sie von dem Vorfall erfährt. Sie schwimmt schon seit vielen Jahren im Friedberger See, so auch am Montag. Zum Zeitpunkt des Unfalls war sie allerdings schon wieder weg. Dufner würde sich eine stärkere Präsenz von Rettungskräften vor Ort wünschen.

    Unglück am Friedberger See: Das sagen Badegäste

    Auch Michael Gerhardt geht schon viele Jahre in Friedberg schwimmen. "Ich finde das natürlich sehr tragisch, es hält mich aber nicht vom Schwimmen ab", sagt er, als er vom Unglücksfall erfährt. Für seine eigene Sicherheit hat er sich vor zwei Jahren eine Art Schwimmboje gekauft. Der Friedberger erzählt, dass er gerne weit hinausschwimme und morgens die Wasserwacht ja noch nicht vor Ort sei. Die Boje könne er am Körper festmachen und hinter sich herziehen - das gebe Sicherheit.

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