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Freizeit: Ein Besinnungsweg rund um Derching

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Ein Besinnungsweg rund um Derching

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    Neben Gedanken des Christentums – im Bild die „Staudenkapelle“ bei Grimoldsried – finden sich auf dem Stauden-Meditationsweg auch Texte aus anderen großen Weltreligionen.
    Neben Gedanken des Christentums – im Bild die „Staudenkapelle“ bei Grimoldsried – finden sich auf dem Stauden-Meditationsweg auch Texte aus anderen großen Weltreligionen. Foto: Walter Kleber/Archiv

    Besinnungswege sind bei Naturfreunden immer beliebter. So der Nesselwanger Themenweg Ge(h)zeiten mit sechs Meditations-Stationen oder der 36 Kilometer lange Stauden-Meditationsweg mit neun Stationen, die zum Verweilen und Nachdenken einladen. Nun gibt es solche Pläne auch in Derching. Die Idee dazu hatte der Vorsitzende des dortigen Heimatkundevereins, Leonhard Knauer. Er reichte sein Konzept eines „Wanderweges für Körper und Geist“ bei der Stadt Friedberg ein. Was ist geplant?

    Der Weg soll, ausgehend vom Parkplatz an der neuen Kirche, neun Stationen haben, darunter die Pestsäule und der Schutzbunker, aber auch Stationen wie „Wasser ist Leben“ oder „Arbeit und Natur“. An jedem Besinnungspunkt sollen eine Schriftsäule mit Erläuterungen zu dem Ort in Text und Bild, eine Sitzgelegenheit sowie eine Stele mit einem „Begleitgedanken“, den der Wanderer auf das nächste Stück Weges „mitnimmt“, installiert werden.

    Kulturlandschafts-Wanderweg zur Entschleunigung

    In dem Konzept heißt es außerdem, die Natur und die historischen Begebenheiten des Ortes sollen Ursprung für die „Botschaften“ sein: „Es geht nicht darum, irgendeine Wegstrecke für einen üblichen Wanderweg zu finden.“ Geplant sei vielmehr „ein Kulturlandschafts-Wanderweg zur Entschleunigung, zur Meditation und als persönlicher Gedankenanstoß“.

    Die Kosten für den Weg schätzt Leonhard Knauer auf 63000 Euro. Er schlägt vor, sie mithilfe von Patenschaften auf viele Schultern zu verteilen. Bei den Stadträten im Friedberger Kulturausschuss stieß das Projekt auf positive Resonanz, allerdings unter Vorbehalt der Kostenfrage. Peter Gürtler (CSU) sprach von einem „sehr guter Vorschlag“, Roland Fuchs (SPD) sagte: „Gegen Besinnung kann man keinen Einwand erheben, aber man muss die Zuschussfrage klären.“ Ein solches Projekt müsse nicht um jeden Preis umgesetzt werden.

    „Angesichts der Haushaltslage ist das Irrsinn“ 

    Cornelia Böhm (FDP) fand: „Da würde mal in einen ganz anderen Bereich investiert als sonst in Derching.“ Marion Brülls von den Grünen hielt dagegen: „Angesichts der Haushaltslage ist das Irrsinn.“ Es sei schade, dass man nicht mehr so in den Wald gehen kann, sondern alles ein „Event“ sein muss. Auch Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) sprach von einer „stolzen Zahl an Geld“, würdigte aber auch die Eigenleistung, welche die Derchinger einmal mehr zu bringen bereit seien. Außerdem locken hohe Zuschüsse vom Wittelsbacher Landverein.

    Wenn Friedberg die Projektträgerschaft für den Besinnungsweg übernimmt, könnte dieser im Rahmen des Leader-Projekts mit bis zu 50 Prozent gefördert werden. Das bestätigte die stellvertretende Geschäftsführerin des Wittelsbacher Landvereins, Ramona Riederer. Mit dem Leader-Programm unterstützt das bayerische Landwirtschaftsministerium ländlichen Regionen nach dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“. Hier passe der Besinnungsweg gut dazu.

    Ramona Riederer gab allerdings zu bedenken: „Wir haben insgesamt nur 1,1 Million Euro zur Verfügung und es stehen noch andere große Projekte an.“ Das bedeutet: Allzu lange darf Friedberg sich nicht besinnen, ob es einen Antrag stellen will.

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