In der offenen Ganztagesbetreuung der Grundschule Friedberg-Süd ist Multikulti kein politisches Thema, sondern gelebter Alltag. Von den 51 Schülern haben nämlich 30 einen Migrationshintergrund. Eva Frank ist dort Erzieherin. Sie stellte sich im November die Frage, was die Schüler aus zehn Nationalitäten verbindet. Sie kam zu dem Schluss, dass die Kinder mindestens eine Sache eint: Die Freude am Essen. Daraus entstand die Idee für das Projekt „Ess-Kultur – über Essen die verschiedenen Jugendpreises „Frischer Wind 2018“ der Stadtsparkasse Augsburg.
Mit diesem Preis der Kinder- und Jugendstiftung Aufwind der Stadtsparkasse Augsburg werden jährlich spannende Projekte ausgezeichnet, die Kinder und Jugendliche in Augsburg und Friedberg voranbringen. Jedes der vier ausgewählten Siegerprojekte erhält einen Preis in Höhe von 2500 Euro.
Der Name „Ess–Kultur“ ist Programm. Die Kinder lernen die vielfältigen Gerichte und Kulturen ihrer Mitschüler kennen. Hierfür werden Rezepte gesammelt, die jeweils in kleinen Gruppen nachgekocht werden. So lernen sie unterschiedliche Lebensmittel,
Die Kinder kochen und backen sehr gerne. Und über die Auszeichnung mit dem Jugendpreis haben sich alle Mitwirkenden sehr gefreut. Die Schüler würden, laut Eva Frank, nun noch eifriger Rezepte sammeln. Zudem haben sich schon einige Mütter und Angehörige gemeldet, die das Projekt schätzen und es unterstützen wollen. So möchte eine Großmutter den Kindern zeigen, wie man Spätzle hobelt. Und das kann für manche Kinder auch ziemlich exotisch sein.
Das Herzstück des Projekts soll ein gemeinsames Kochbuch werden. In diesem
Das Preisgeld ist auch schon fest verplant. Den größten Posten wird wohl das geplante Kochbuch einnehmen. Das Geld kann man außerdem gut für den Einkauf von exotischen Lebensmitteln oder Deko-Artikeln gebrauchen. Zudem benötigt die Ganztagesbetreuung zusätzliche Schneidebretter und -messer.
Das nächste „Ess-Kultur“-Kochen ist auch schon geplant. Vor den Osterferien wird es bayerische Pfannkuchensuppe, türkische Pizza und als Nachtisch Vanillepudding geben. Multikulti eben. (Foto: Silvio Wyszengrad)