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Energie in Friedberg: Fernwärme kommt – aber später

Energie in Friedberg

Fernwärme kommt – aber später

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    Über ein zentrales Wärmenetz sollen Teile der Friedberger Innenstadt künftig beheizt werden.
    Über ein zentrales Wärmenetz sollen Teile der Friedberger Innenstadt künftig beheizt werden. Foto: Friso Gentsch, dpa

    Das Projekt eines Fernwärmenetzes für die Friedberger Innenstadt wird weiterverfolgt. Allerdings ist der ursprüngliche Zeitplan nicht einzuhalten und damit können auch Zuschüsse der Europäischen Union nicht in Anspruch genommen werden. Auf dieses Vorgehen einigte sich der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung.

    Das bifa-Umweltinstitut empfiehlt der Stadt den aufbau eines solchen Fernwärmenetzes, das sowohl den Bereich des Schulzentrum, die Stadthalle, das Krankenhaus, das Karl-Sommer-Stift wie auch das Finanz- und Gesundheitszentrum am Sparkassenplatz versorgen könnte. In einem zweiten Abschnitt könnte der Bereich vom Schloss bis zum Marienplatz folgen, in einem dritten die südliche Altstadt. Die Kosten für die ersten beiden Abschnitte werden mit rund 5,3 Millionen Euro beziffert.Betrieben werden soll es von den Stadtwerken. Dafür wurden der Stadt auch Zuschüsse aus d einem Förderprogramm der EU in Aussicht gestellt.

    Allerdings müssten die Arbeiten nächstes Jahr starten, um den von der EU geforderten Abschluss der Abschnitte eins und zwei bis 2021 zu schaffen. Das gehe zum einen aus Kapazitätsgründen nicht, weil die Stadtwerke derzeit mit anderen Projekten ausgelastet sind, berichtete nun Baureferent Carlo Haupt. Außerdem stehen 2019 das nächste Altstadtfest und 2020 die Landesausstellung über die Wittelsbacher ím Terminplan. Für beide Jahre seien daher nur eingeschränkt Bauarbeiten in der Innenstadt akzeptabel.

    Die Stadt verzichtet darum auf die Förderung der EU, will aber an dem Vorhaben grundsätzlich festhalten. Dazu wurden auch bereits Gespräche mit dem Landkreis, dem Diakonischen Werk, der Stadtsparkasse und weiteren potenziellen Partnern geführt, die nach Angaben des Baureferenten großer Interesse am Anschluss an ein Wärmenetz zeigen. Um sie bei der Stange zu halten, muss die Stadt in absehbarer Zeit klare Aussagen zur Ernsthaftigkeit und zeitlichen Umsetzung der Pläne abgeben.

    Klimaschutz fällt auswegen Altstadtfest

    Kritik an diesem Vorgehen gab es von den Grünen im Stadtrat. Claudia Eser-Schuberth erinnerte daran, dass 2013 die Pläne erstmals vorgestellt werden seien und nun nach 2020 endlich etwas gehen solle. „Klimaschutz fällt aus wegen Altstadtfest“, sagte sie. Hubert Nießner (ÖDP) bezeichnete das Konzept der Verwaltung als tragbaren Kompromiss. Das Wärmenetz sein ein wichtiges Projekt für Friedberg, weil es wirtschaftlich sei und zeugleich eine CO2-Ersparnis bringe. Allerdings ist auch für ihn die Zeitschiene ein Wermutstropfen, sagte er. (gth)

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