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Ein Schloss zu Weihnachten

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Ein Schloss zu Weihnachten

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    Noch ist nicht alles fertig. Doch wenn der Innenhof des Schlosses abends beleuchtet ist, wird das ganz besondere Ambiente bereits spürbar. Foto: Klaus F. Linscheid
    Noch ist nicht alles fertig. Doch wenn der Innenhof des Schlosses abends beleuchtet ist, wird das ganz besondere Ambiente bereits spürbar. Foto: Klaus F. Linscheid Foto: Klaus F. Linscheid

    "Vor ziemlich genau zwei Jahren lief Dr. Peter Löw durch Augsburg und sah im Schaufenster eines Immobilienmaklers ein Angebot für ein Schloss. Überrascht stellte er fest, dass es nicht weit weg von seinem Wohnort Starnberg liegt. "Wie andere vielleicht einen Spontankauf an Weihnachten machen, so war das bei mir wohl auch ein Spontankauf eines Schlosses", erinnert sich Löw an den folgenreichen

    Peter Löw (51) ist Unternehmer, ein sehr erfolgreicher Unternehmer. Mit diversen Beteiligungsgesellschaften kauft er angeschlagene Firmen auf, setzt sie wieder aufs richtige Gleis und verkauft sie anschließend. Dieses Szenario ist für beide Seiten profitabel. Der gebürtige Ludwigshafener ist jedenfalls inzwischen mehrfacher Millionär und kann sich einen extravaganten Geschmack leisten.

    Auch in der Geschichte ist der promovierte Jurist sattelfest, denn darin hat er seinen zweiten Doktorhut erworben. Die Planung für den Umbau habe er weitgehend selbst in die Hand genommen. Architekten, so sagt er, seien nicht immer so "stilsicher". Erfahrung mit der Sanierung historischer Bausubstanz hat er ebenfalls. Schließlich verhalf er bereits einem Kloster aus dem 12. Jahrhundert in der Toskana und einem Stadtpalais in Wien zu neuem Glanz.

    Ausbau ist keine günstige Angelegenheit

    "Der Ausbau eines solchen Schlosses ist keine günstige Angelegenheit", gesteht der neue Schlossherr, "aber nachdem wir jetzt fast fertig sind, muss ich sagen, es hat sich gelohnt." Für knapp zwei Millionen Euro hat Löw Schloss Hofhegnenberg vor zwei Jahren von der Familie Baron von Gebsattel erworben. Im Jahr 1354 wird die Hofmark erstmals in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Die damalige Burg bestand aus nicht mehr als einem Wehrturm. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts entwickelt sie sich zu einer Vierflügelanlage.

    Das Schloss war bis zum Schluss bewohnt, aber auch im Winter nicht beheizt. Finanzielle Gründe haben wohl zu dem Verkauf geführt. Peter Löw: "Man hat deutlich gespürt, dass es dem Verkäufer einerseits schwergefallen ist, so ein Familienerbstück hergeben zu müssen. Auf der anderen Seite war auch eine leichte Freude zu spüren, denn die Herrschaften waren schon im höheren Alter. Die Perspektive, zukünftig in einer modernen Wohnung leben zu können, war wohl auch ein gewisser Reiz."

    Das Ende der Sanierungs- und Umbauarbeiten ist abzusehen. Was daraus entstanden ist, dürfte für die deutsche Schlösserlandschaft wohl einmalig sein. Die ganze Geschichte lesen Sie heute in unserer Reihe Schlossgeschichte(n).

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