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Gedenkfeier: Diese Heldentat bleibt unvergessen

Gedenkfeier

Diese Heldentat bleibt unvergessen

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    Vor 50 Jahren berichtete auch die Friedberger Allgemeine über das Unglück bei Zillenberg.
    Vor 50 Jahren berichtete auch die Friedberger Allgemeine über das Unglück bei Zillenberg.

    Direkt am Waldrand des Brandhölzls zwischen Asbach und Zillenberg steht ein hölzernes Gedenkkreuz, das an einen dramatischen Flugzeugabsturz vor 50 Jahren erinnert. Am 26. November 1964 verlor dort der damals 24-jährige Leutnant Günter Schottenhammer sein Leben. Während eines Übungsflugs hatte seine Maschine einen Triebwerksschaden. Statt die Maschine per Schleudersitz zu verlassen, zog er sie den Höglwald überfliegend nochmals hoch, um den Ort Zillenberg vor Schaden zu bewahren, und stürzte in den Tod.

    Für dieses selbstlose Opfer wurde der junge Familienvater, der seine Frau und eine neun Tage alte Tochter hinterließ, 2006 von der Gemeinde Ried posthum zum Ehrenbürger ernannt. Nun jährt sich das dramatische Ereignis des Absturzes zum 50. Mal. Am kommenden Mittwoch, 26. November, wird Bürgermeister Erwin Gerstlacher um 11 Uhr im Beisein der Fahnenabordnung der Veteranen eine kleine Gedenkfeier am Gedenkkreuz bei der Absturzstelle abhalten.

    Eingeladen ist neben den Zillenberger Bürgern auch der ehemalige Staffelkamerad Schottenhammers, Oberleutnant a.D. Adolf Mayer, der vor acht Jahren bei seiner Ernennung zum Ehrenbürger die Festansprache hielt. Auch Oberst a.D. Rudolf Poss aus Mering sowie der Rieder Archivar Jürgen Bode werden an der Feier teilnehmen.

    Letzterer setzte sich 2006 für die Ernennung Schottenhammers zum Ehrenbürger ein und stellte aus diesem Anlass eine große Ausstellung im Rieder Rathaus zusammen. Viele Monate recherchierte der ehrenamtliche Heimatforscher, um das kurze, aber bewegte Leben des am Augsburger Nordfriedhof Begrabenen von allen Seiten zu beleuchten. Dabei ging er auch auf die anspruchsvolle Ausbildung im Fluganwärterregiment ein.

    Schottenhammers Witwe und seine damals neugeborene Tochter erhielten bei der Feier im September 2006 von Bürgermeister Drexl die Ehrenbürgerurkunde überreicht. Auch zur 50-Jahr-Feier wurden Mutter und Tochter eingeladen, sie können aber aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. „Inzwischen sind auch alle Augen- oder besser Ohrenzeugen des damaligen Unglücks verstorben“, bedauert Jürgen Bode. Dort wo das Düsenflugzeug der Bundeswehr am Boden zerschellte, will Erwin Gerstlacher eine Blumenschale niederstellen. Anlässlich seines dritten Todestages 1967 stiftete Zillenberg ein Gedenkkreuz, das zum Jubiläum auch wieder restauriert wurde. Günter Schottenhammer ist einer von acht Rieder Ehrenbürgern, die alle auf einer vergoldeten Tafel im Foyer des Rieder Rathauses aufgelistet sind. „Erst wenn sie vergessen sind, sind sie wirklich tot“, ist dort zu lesen.

    Die Gedenkfeier für Günter Schottenhammer findet heute um 11 Uhr im Brandholz nahe Zillenberg statt. Dieses ist zu erreichen über den Feldweg, der am östlichen Ortsausgang nordwärts führt und im weiteren Verlauf dann ostwärts abbiegt.

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