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Debatte in Merching: Jedem Ortsteil sein eigenes Wahllokal?

Debatte in Merching

Jedem Ortsteil sein eigenes Wahllokal?

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    Am liebsten im eigenen Heimatort will jeder seine Stimme zur Wahl abgeben. Die Merchinger Verwaltung würde dagegen das Wahllokal Steinach/Hochdorf gerne für die Europawahl aufllösen.
    Am liebsten im eigenen Heimatort will jeder seine Stimme zur Wahl abgeben. Die Merchinger Verwaltung würde dagegen das Wahllokal Steinach/Hochdorf gerne für die Europawahl aufllösen. Foto: B. Weizenegger (Symbolbild)

    Kaum ist die Landtagswahl vorbei, muss sich der Merchinger Gemeinderat auch schon mit der Europawahl am 26. Mai 2019 beschäftigen. Gar nicht so einfach zu entscheiden ist dabei die Einteilung der Wahllokale. Für die Ortsteile Steinach und Hochdorf gibt es seit einiger Zeit nur noch ein gemeinsames, das sich in

    Bei der Europawahl 2014 gab es in Merching insgesamt drei Wahllokale sowie zwei Briefwahlbezirke. Die Verwaltung schlug nun für die kommende Europawahl vor, die beiden Ortsteile in die

    Merchinger Gemeinderat will Wahllokal in Steinach nicht auflösen

    Der Gemeinderat lehnte diesen Vorschlag einstimmig ab. Die Räte konnten sich mit dem Vorschlag, das Wahllokal in Steinach aufzulösen, nicht anfreunden: Zwar sollte die Einhaltung der Formalia sichergestellt, aber alle Ortsteile gleichwertig behandelt werden, unterstrich Werner Schrom. Christina Haubrich sprach sich wie Wolfgang Teifelhart dafür aus, das Wahllokal in den kleinen Ortsteilen zu belassen. Sie fürchtete, dass einige Bürger wegen des größeren Aufwands sonst gar nicht mehr wählen gehen würden.

    Außerdem hätte dies zur Folge, dass die Bürgernähe beim Wegfall des Wahllokals in Steinach weiter abgebaut werden würde, führte der Hochdorfer Ortssprecher Reinhard Helfer aus: Es wäre eine negative Entscheidung, ein Verlust für die kleinen Ortsteile – aber wahrscheinlich sei dies der Trend, stellte er resigniert fest. Es habe mit den Wahlhelfern in Hochdorf immer tadellos funktioniert. Er plädierte dafür, das Thema auch bei der Bürgerversammlung noch einmal aufzugreifen.

    Zu wenig Einwohner: Wahlgeheimnis nicht mehr gewährleistet

    Bürgermeister Martin Walch warf ein, dass diese Thematik immer wieder beim Thema Wahlvorbereitung aufkomme, und es grundsätzlich natürlich möglich sei, wieder ein Wahllokal in Hochdorf zu installieren. Er selbst wäre dafür offen – allerdings sei die Einwohnerzahl seit der Zusammenlegung mit Steinach nicht wesentlich gestiegen: Dies war damals vor etwa sechs Jahren der Auslöser für einen gemeinsamen Stimmbezirk gewesen, da aufgrund der geringen Wähleranzahl das Wahlgeheimnis nicht mehr sicher gewährleistet werden konnte.

    Aber wenigstens in Steinach wollten die Räte alle weiterhin klar ein Wahllokal belassen: Man könne das Wahllokal in Steinach auch – wie ursprünglich angedacht – wieder im Wechsel auch in Hochdorf einrichten, gab Josef Kinader zu bedenken: „Ein Wahllokal in den kleinen Ortsteilen ist ein Stück Selbstwertgefühl!“

    Auch die vergangene Landtagswahl war noch einmal Thema im Gemeinderat. Wie berichtet, wurden aus dem lediglich 3000 Einwohner zählenden Ort gleich zwei Politiker, Peter Tomaschko, CSU, und Christina Haubrich, Grüne, in den Landtag gewählt. Haubrich, die in Merching als Gemeinderätin aktiv ist, wurde von ihren Amtskollegen und Bürgermeister Martin Walch zur Wahl gratuliert, bevor der Wahlablauf in Merching noch einmal analysiert wurde: 43 Wähler mehr als bei der vergangenen Landtagswahl gaben in Merching ihre Stimme ab. 1162 Merchinger waren als Urnenwähler in den vier Urnenwahlbezirken von Wahlleiterin Manuela Findl registriert worden, 780 bevorzugten die Briefwahl, die auf drei Bezirke aufgeteilt wurden. Für die kommende Europawahl festgehalten wurde die neue Aufteilung in insgesamt vier Wahllokale (drei in Merching, eines in Steinach), sowie drei Briefwahlbezirke. Dieser Vorschlag wurde mit drei Gegenstimmen angenommen.

    Wahlhelfer wandern wegen besserer Bezahlung nach Mering ab

    Rückblickend riet die Verwaltung, bei künftigen Wahlen das Erfrischungsgeld für die Wahlhelfer zu erhöhen. Dies sei mehrfach angesprochen worden. Außerdem seien Fälle bekannt, dass sich einige Merchinger in Mering melden, das dort das

    In Merching erhalten die Wahlhelfer neben der Verpflegung bisher 30 Euro, Briefwahlhelfer werden mit 15 Euro für ihren Aufwand entschädigt. Über eine Erhöhung will der Merchinger Gemeinderat zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal beraten.

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