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Dasing: Woran sich beim Gemeinderat in Dasing die Geister scheiden

Dasing

Woran sich beim Gemeinderat in Dasing die Geister scheiden

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    Die erste Sitzung des neuen Gemeinderates in Dasing in Zeiten von Corona fand mit ausreichend Sicherheitsabstand statt.
    Die erste Sitzung des neuen Gemeinderates in Dasing in Zeiten von Corona fand mit ausreichend Sicherheitsabstand statt. Foto: Michael Postl

    Voll war die Tenne der Gemeinde Dasing nicht. Den großen, mit Holz verkleideten Raum im

    Zunächst wurde der ehemalige Bürgermeister Erich Nagl nach zwölf Amtsjahren in den Ruhestand verabschiedet. Dazu hielt neben Wiesner auch die scheidende Zweite Bürgermeisterin Anne Glas (Aktive Bürger) eine Rede. Glas’ Amt bekleidet von nun an Anton Plöckl. Der CSU-Mann wurde mit 20:1 Stimmen gewählt – ein Ergebnis, das auch ihn etwas überraschte: „Das Vertrauen ehrt mich. Ich bin öfter darauf angesprochen worden, ob dieses Amt nicht etwas für mich wäre. Irgendwann reifte dann auch bei mir der Gedanke.“

    Anton Plöckl ist Dasings neuer 2. Bürgermeister

    Markus Waschka (CSU), vormals Dritter Bürgermeister, hatte Plöckl vorgeschlagen und will sich in Zukunft eher auf seine Aufgaben im Kreistag konzentrieren. Plöckl nennt derweil insbesondere die Naherholung, ein Wohnheim für die ältere Generation und die Städteentwicklung als seine wichtigsten Ziele. „Die größte Herausforderung ist aber neben dem Rathausneubau die Erhöhung der Lebensqualität“, sagt Plöckl. Dabei seien zum Beispiel neue Wanderwege in und um Dasing ein Thema.

    Neue Dritte Bürgermeisterin ist das gleichzeitig zweitjüngste Gemeinderatsmitglied, Mareike Hartung. Die 29-Jährige möchte mit ihren Ideen „einen frischen Wind in den Gemeinderat bringen.“ Bereits gelungen ist ihr dies mit der Einführung eines Dorfentwicklungsausschusses. „Die Idee kam mir in den Vorgesprächen zur Sitzung. Als studierte Stadtplanerin kann ich mein Ziel, Dasing als Dorf weiter zu entwickeln, sehr gut verfolgen.“ Dazu kommt, dass Hartung ursprünglich aus Rheinland-Pfalz kommt und nun in Dasing ein neues Zuhause gefunden hat. „Die wenigsten kennen mich hier wirklich. Darum freut es mich umso mehr, dass der Gemeinderat mir sein Vertrauen schenkt.“

    Mareike Hartungs Herausforderungen in Dasing

    Als Herausforderung sieht die Aktive Bürgerin auch die medizinische Versorgung. „Gerade in der Krise haben wir gesehen, dass es da Probleme geben kann.“ Hartung beerbt Markus Waschka, der in der Stichwahl zum Bürgermeister an Wiesner gescheitert war und nun neben dem CSU-Fraktionsvorsitz Ämter in den Ausschüssen bekleidet. Sind alle Bürgermeister verhindert, springt weiterhin Rudolf Kohler als Vertreter ein.

    Das am meisten diskutierte Thema in Wiesners erster Sitzung als Bürgermeister waren die Kompetenzen und die Besetzung der Ausschüsse. Der neu hinzugekommene Dorfentwicklungsausschuss wurde bewilligt. Bürgermeister Wiesner sieht in zusätzlichen Ausschüssen zwar einen organisatorischen Mehraufwand, kann dem neuen Gremium aber auch etwas abgewinnen: „Die Dorfentwicklung ist in Dasing einfach ein großes Thema.“

    Bei den Kompetenzen der Ausschüsse schieden sich die Geister. Anne Glas sieht es als schwierig an, einen Ausschuss mit Beschlusskraft auszustatten. Sie hält es für wichtig, Empfehlungen von den Ausschüssen zu erhalten und sie dann im Gemeinderat zu diskutieren. Beispielhaft dafür sei die aktuelle Krise.

    Dem Finanzausschuss könne in der Zeit der Ungewissheit keine beschließende Kompetenz zugesprochen werden, da die finanziellen Folgen noch gar nicht absehbar seien. Wiesner will nach eigener Aussage die Entscheidungsprozesse verkürzen und sieht die Ausschüsse als kompetent genug an, um Beschlüsse zu fassen.

    Die Ausschüsse im Dasinger Gemeinderat bieten Diskussionsstoff

    Der größere Teil des Gemeinderats stimmte jedoch bezüglich der Kompetenzen des Haupt- und Finanzausschusses für eine beratende statt eine beschließenden Funktion. Dies gilt jedoch nicht für den Bau- und Umweltausschuss. Dieser bleibt beschließend.

    Der Ausschuss für Jugend, Soziales und Kultur ist dagegen nicht grundsätzlich beschließend. Laut CSU-Mann Waschka sei er ohnehin in der Vergangenheit stiefmütterlich behandelt worden. Diesem Umstand täte eine Beschlussfähigkeit keinen Abbruch.

    Wiesner hält eine Beschlussfähigkeit von Ausschüssen derweil für notwendig, um die Arbeit in den Gremien effektiver zu gestalten und den Gemeinderat damit zu entlasten. Die Diskussion um das weitere Verfahren wurde auf die nächste Sitzung verschoben. Ob diese erneut in der Dasinger Tenne stattfinden wird, bleibt jedoch aufgrund der ausbaufähigen Akustik ungewiss.

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