Eine Sache hatte sich Katharina Eisenblut bereits vor ihrem zweiten Auftritt bei "Deutschland sucht den Superstar" nach zehn Jahren vorgenommen: Eine goldene CD, die sie direkt in den Auslands-Recall katapultiert hätte, werde sie nicht annehmen, sagte die Dasingerin im Vorfeld ihres ersten Auftritts. So weit ist es am Samstagabend jedoch nicht gekommen.
Sie habe viel gelernt in den vergangenen zehn Jahren, seit sie mit 16 bis unter die besten 20 gekommen war, sagte sie vor der Ausstrahlung der Sendung am vergangenen Samstag. Und das hat sie der Jury auch so mitgeteilt. Doch dabei blieb es nicht. Als ihr Vater die Familie verlassen habe, sei das Geld knapp geworden, seine neue Partnerin sei etwa so alt wie sie selbst. Auch auf Gesangsunterricht habe sie während dieser Zeit verzichten müssen.
Dasingerin kommt bei "Deutschland sucht den Superstar" weiter
Die Juroren zeigten sich von der Redseligkeit der Kandidatin jedoch unbeeindruckt. "Etwas weniger reden, mehr singen", riet ihr zum Beispiel Maite Kelly, auch Dieter Bohlen pflichtete seiner Kollegin zu: "Sag doch jetzt einfach, was du singst", sagt er in ungehaltenem Ton, als Katharina Eisenblut zu einer langen Erklärung zu ihren geprobten Liedern ausholte. Die Sängerin begründet den Redeschwall mit ihrer Nervosität: "Ich habe das nicht überspielen wollen. Der Moment hat ja über mein weiteres Leben entschieden", sagt die Sängerin.
Die Unruhe sei nach der Jury-Kritik mit einem Mal von ihr abgefallen, sagt sie, ein paar Tränen konnte sie sich bei dem emotionalen Moment des Weiterkommens nicht verdrücken. "Da war ich einfach überwältigt von meinen Gefühlen!" Außerdem habe sie ihr Bestes gegeben und sei deshalb sehr zufrieden.
Die Jury teilte diese Zufriedenheit. "Toll, toll, toll" fand nicht nur Dieter Bohlen Eisenbluts Auftritt, auch die Jurykollegen Maite Kelly und Mike Singer. Erstere gab ihr mit auf den Weg: "Punkte mit deiner Stimme!"
Gerade Bohlen, der die 26-Jährige bereits vor zehn Jahren erlebt hatte, lobte sie explizit dafür, dass sie weitergekommen ist. "Das ist sehr rührend", fand der Produzent. Nach dem Auftritt der Dasingerin gab es aber auch Kritik: "Sie hat schon etwas auf die Tränendrüse gedrückt", befand Bohlen, während Kelly deutlicher wurde: "Keiner will traurige Geschichten über reiche Kinder hören", sagte die Sängerin. Dieser Meinung waren teilweise auch Leser unserer Zeitung in den sozialen Netzwerken. Einer schrieb, dass sie "sehr unsympathisch" herüber gekommen sei, ein anderer fand, dass das "Private nicht ins Fernsehen gehöre". Grundsätzlich bekam die Dasingerin jedoch auch dort viel Lob für ihren Auftritt.
Eisenblut verspricht ein Spektakel bei "Deutschland sucht den Superstar"
"Mit der Kritik haben Dieter und Maite auf jeden Fall recht", sagt auch Katharina Eisenblut selbst rückblickend. Ihr sei es wichtig, echt zu sein, und sie habe sich keine Gedanken über die Wirkung ihrer Worte gemacht. "Meinem Vater bin ich auf der einen Seite sehr dankbar, aber er löste in mir auch das Gefühl aus, nicht gut genug für ihn zu sein."
Getröstet wurde die Dasingerin im Nachhinein von ihrem Begleiter und einem Mitbewerber, den sie auf dem Boot kennengelernt hatte. Dass sie Letzteren treffen durfte, dafür „werde ich RTL für immer dankbar sein“, sagte Katharina Eisenblut. Demnächst wird die Dasingerin also wieder im Fernsehen zu sehen sein, sie selbst verspricht „ein Spektakel“ für die Zukunft.
Was sie sich noch erhofft, darf sie derweil nicht sagen, da man sonst Rückschlüsse auf den weiteren Verlauf der Sendung ziehen könne. Die goldene CD ist es jedoch nicht. „Ich möchte einfach durch Auftritte üben und daran wachsen“, sagt sie.
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