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Dasing: Trotz Protest: Anwohner müssen bis zu 95.000 Euro für Straße zahlen

Dasing

Trotz Protest: Anwohner müssen bis zu 95.000 Euro für Straße zahlen

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    Die Dasinger Waldstraße wird ausgebaut – auf die Anlieger kommen jetzt hohe Kosten zu.
    Die Dasinger Waldstraße wird ausgebaut – auf die Anlieger kommen jetzt hohe Kosten zu. Foto: Tom Trilges

    Es sind gewaltige Summen, die auf die Anwohner der Dasinger Waldstraße zukommen. Zwischen 30.000 und 95.000 werden für Hausbesitzer fällig, um für die Kosten der Straßensanierung aufzukommen. Viele der Anlieger reagieren darauf mit Unverständnis (wir berichteten). Doch die Gemeinde will an dem Vorhaben festhalten, wie Dasings Bürgermeister Erich Nagl sagt: „Dieser Schritt ist im Satzungsrecht festgelegt. Wir müssen uns daran halten, um keine rechtlichen Probleme zu riskieren.“

    Zwar müssen Anwohner seit einer Gesetzesänderung im vergangenen Jahr nicht mehr für den Ausbau einer Straße aufkommen, doch die Waldstraße in Dasing ist ein Sonderfall. Aus rechtlicher Sicht gab es dort bisher keine Straße – die asphaltierte Fahrbahn, die dort verläuft, war eher als Feldweg einzustufen. Das ändert sich jedoch: Nachdem die Grundstücke zu Bauland erklärt wurden, mussten sie mit einer „echten“ Straße erschlossen werden. Daher wird durch die derzeit laufende Sanierung eine neue Straße geschaffen – obwohl dort schon vor Jahrzehnten Autos rollten.

    Dasinger Anwohner dachten zunächst, sie müssen weniger zahlen

    An diesen Straßenbaumaßnahmen werden die Anlieger nun beteiligt – die darüber nicht erfreut sind. Auf Friedrich und Margit Helfer etwa kommen Kosten von rund 33.000 Euro zu. Sie kommen günstiger weg als andere Anwohner, da ihr Grundstück kleiner ist. Dass sie zur Kasse gebeten werden, sei nicht neu für sie – wohl aber die Höhe des Betrages. „Es gab schon in der Vergangenheit Treffen zwischen Gemeinde und Anliegern. Anfangs sprach man allerdings davon, dass wir nur gut 16.000 Euro zahlen müssen“, sagt Friedrich Helfer.

    Wie Dasings Bürgermeister Erich Nagl erklärt, sei es der Gemeinde wichtig gewesen, frühzeitig mit den Betroffenen zu sprechen. Die Kostensteigerung sei dadurch zu erklären, dass weitere Arbeiten im Laufe des Projekts dazugekommen seien. Allerdings konnte man danach den Preis wieder etwas senken, indem man von einer Grabenverrohrung absah, die ursprünglich eingeplant war. Nagl sei dennoch bewusst, dass die Summen nicht für alle Anlieger leicht zu bewältigen sind. „Allerdings profitieren die Anwohner auch von der Situation. Dadurch, dass das Gebiet zu Bauland wird, steigt der Wert der Grundstücke.“ Auch die Gemeinde besitzt dort ein Grundstück – wie es in Zukunft genutzt wird, steht Nagl zufolge aber noch nicht fest.

    Zahlungsaufforderung für Anwohner der Waldstraße kommt Anfang 2020

    Die endgültigen Bescheide mitsamt der Zahlungsaufforderung sollen Anfang des kommenden Jahres an die Bewohner gehen. Wie der Bürgermeister erklärt, haben die Betroffenen dann die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen. Dieser wird dann im Gemeinderat geprüft. Sollte er abgelehnt werden, prüft ihn die Rechtsaufsicht des Landratsamts abermals. Sollte auch von dieser Seite eine Ablehnung kommen, steht den Anwohnern der Rechtsweg offen. Und sie sind bereit, den zu gehen – erste Gespräche zwischen den Betroffenen und einem Rechtsanwalt haben bereits stattgefunden.

    Lesen Sie dazu auch: Dasing will 87.000 Euro für neue Straße von Heinrich (86) und Martha Stöckl (83) Kommentar: Gemeinde Dasing muss auf die Anwohner zugehen

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