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Dasing: Seehofer: Laimering behandelt mich besser, als Merkel es tut

Dasing

Seehofer: Laimering behandelt mich besser, als Merkel es tut

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    Horst Seehofer vor dem Festzelt.
    Horst Seehofer vor dem Festzelt. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Durch ein Spalier von strammen Burschen und hübschen Dirndln lief er strahlend zum Festzelt, und auch danach gefiel es Bundesinnenminister Horst Seehofer am Donnerstagabend sichtlich gut bei der Auftaktveranstaltung zum Festwochenende des Laimeringer Burschenvereins. Kein Wunder, in einer Phase der Anfechtung konnte er eine Rede vor 2000 wohlgesonnenen Besuchern halten. Laimering, so sagte er, behandle ihn besser, als Bundeskanzlerin Angela Merkel es tue. Und: „Sie glauben gar nicht, was für ein schönes Gefühl es ist, wenn man aus der Bundeshauptstadt ins gelobte Land kommt.“ Zum Dank erhob er das 560-Einwohner-Dorf bei seinem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Dasing kurzerhand zu Stadt. Bürgermeister Erich Nagl, von den Freien Wählern und deshalb nicht per se Seehofer-Fan, schmunzelte trotzdem: „Jetzt bin ich für vier Tage Oberbürgermeister.“ Seehofer, so attestierte er nach der Rede, sei ein Politprofi.

    Seehofer nimmt Stellung zu Geschehnissen in Chemnitz

    Und in der Tat hatte die Rede das, was eine gute Bierzeltrede ausmacht – ein gelungener „Spagat aus Politik und Unterhaltung“, wie stellvertretender Landrat Manfred Losinger meinte. Zur Unterhaltung trug unter anderem Seehofers Witz auf Kosten seines Parteifreundes Peter Tomaschko bei. Der Landtagsabgeordnete hatte den Auftritt bereits zu einer Zeit organisiert, als Seehofer noch Ministerpräsident war. Jetzt saß er mit lädierten Armen am Tisch der Ehrengäste. „

    Seehofer nahm am Donnerstag unter anderem Stellung zu den Geschehnissen in Chemnitz. Er hatte in den Tagen zuvor Kritik einstecken müssen, weil er sich als Bundesinnenminister mit Aussagen über die Übergriffe zurückgehalten hatte. In Laimering sagt er: „Wir müssen zuallererst das brutale Tötungsdelikt verurteilen.“ Er könne die Empörung in der Bevölkerung verstehen und es sei nicht jeder rechtsradikal, der Angst äußere. „Wir dürfen aber nie tolerieren, dass Sorgen und Ängste als Vorwand dienen, Gewalt auszuüben.“ Auch um die Stärkung der Polizei, Asylpolitik und Abschiebungen ging es.

    "Laimeringer Song" - eine Hymne, die Seehofer wohl nicht vergessen wird

    Jedoch außerdem, schließlich ist Seehofer ja ebenfalls Heimatminister, um Brauchtum und bayerische Lebensart. Er rief die Burschen, die noch bis Sonntag feiern, auf, die Geselligkeit zu pflegen. Und versprach, am Ende der Rede schon heiser: „Ich werde euch nie vergessen.“ Das Zelt jubelte.

    Und außer der Bayernhymne begleitete noch eine Melodie den Abend, die der Minister vielleicht auch nicht so schnell vergessen wird: Der „Laimeringer Song“, den Johannes Ankner, Schirmherr des Festes, geschrieben und mit dem Burschenverein aufgenommen hat.

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