Auch mit einer geänderten Planung stößt der Laimeringer Gastwirt Karl Asum auf Widerstand beim Gemeinderat und bei den Einwohnern im Ortsteil von Dasing. Bekanntlich will Asum aus gesundheitlichen Gründen seinen Gasthof aufgeben und das 5000 Quadratmeter große Grundstück anderweitig nutzen. Um das Wie wird seit Monaten gerungen.
Asums Pläne sehen zunächst den Abriss des Stadels und der Gaststätte vor. An ihrer Stelle sollen nun sechs neue Gebäude entstehen, zwei davon sind als Anlage für Betreutes Wohnen angedacht. Dieser Teil seines Bauvorhabens ist neu. Asum hat ihn unter anderem deshalb in seine Pläne integriert, weil er sowohl aus dem Dasinger Gemeinderat als auch von seinen Nachbarn scharfen Gegenwind spürte.
Letztere haben sogar eine Unterschriftenaktion gestartet. Um die 260 Anwohner wandten sich gegen das Vorhaben. Der Tenor: Es sei zu wuchtig, zu groß, passe deshalb nicht zum Dorf und biete zu vielen Menschen Platz. Es solle demnach keinen derart großen Zuzug in das 500-Einwohner-Dorf Laimering geben, von etwas mehr als 100 möglichen Neubürgern war zwischenzeitlich die Rede.
Wie passt ein "solcher Klotz" nach Laimering?
In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Gemeinderat nun, dem modifizierten Antrag nicht stattzugeben. Die Begründung: Die Änderungen fielen kaum ins Gewicht. Auch aus dem Publikum kam wieder Kritik an Asums Projekt, es sei zu wuchtig und mit maximal 8,25 Metern und drei geplanten Geschossen zu hoch. Die Dachform hatte Asum zwischenzeitlich angepasst, auch sei der dritte Stock kein vollwertiges Geschoss, sondern ein Staffelgeschoss (früher Dachgeschoss).
Die Laimeringer Anwohner sind weiterhin gegen den Bau, argumentieren insbesondere mit dessen Optik. Sie hätten sich eine Darstellung gewünscht, wie ein „solcher Klotz“ in dem Dorf aussehe, eine entsprechende Grafik hatte die Verwaltung jedoch nicht angefertigt, da es sich um eine Voranfrage handelt.
Das Gremium lehnte infolgedessen den Antrag ab, einen Bebauungsplan über die etwa 5000 Quadratmeter große Fläche zu legen, denn bislang habe Asum sich stets kooperativ gezeigt. In Zukunft ist ein Bebauungsplan aber weiterhin möglich. Wenn Asum nun in der nächsten Zeit einen Entwurf einreicht, dürften die darin enthaltenen Änderungen eher die Kubatur der Gebäude betreffen. Denn wie aus dem Gemeinderat zu hören ist, sind die Mitglieder mit der Nutzung der Gebäude, also 30 bis 32 Wohneinheiten plus zwei Häuser für ein betreutes Wohnen, weitgehend einverstanden.
Der Landgasthof Asum in Laimering sorgt für Diskussionen
Für die Vereine ist das Projekt derweil nicht mehr interessant. Denn nach einigem Hin und Her bekommen weder der Schützenverein Jägerblut noch der Theaterverein Dorfbühne Laimering ein Vereinsheim in dem neuen Gebäudekomplex. Zwischenzeitlich gab es von Asums Seite das Angebot, die Vereine in seinem Neubau zu beherbergen, was diese jedoch ablehnten. Zuletzt stand die Idee im Raum, ein eigenes Gebäude zu errichten. Das Problem dabei: Die nötigen Mittel dafür sind nicht im Dasinger Haushalt vorgesehen.
Was aber in jedem Fall einen Teil des Gebäudekomplexes ausmachen soll, ist eine Einrichtung für betreutes Wohnen. Karl Asum war mit diesem Vorschlag an die Gemeinde herangetreten, um den Anwohnern entgegenzukommen.
Im Gemeinderat fand diese Idee großen Anklang, insbesondere die Seniorenbeauftragte Susanne Kanzler begrüßte diese Option: „Wir sollten froh sein, dass ein Privatmann ein solches Projekt angeht“, sagte Kanzler, die in diesem Zusammenhang auf das Seniorenkonzept des Landkreises verwies, das unter anderem mehr Pflegeplätze in den Kommunen fordert.
In einer ursprünglichen Version dieses Artikels wurde die Einwohnerzahl Laimerings auf etwa 6000 beziffert. So viele Menschen leben allerdings in Dasing inklusiver der Ortsteile. Wir bitten, das zu entschuldigen.
Lesen Sie hierzu Michael Postls Kommentar: Landgasthof Asum: Nägel mit Köpfen machen!
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