Gut zwei Monate nach dem verheerenden Brand in der Western-City steht fest: Es wird trotz allem auch 2018 wieder die Süddeutschen Karl-May-Festspiele geben. Wie Mit-Geschäftsführer Volker Waschk zu unserer Redaktion sagte, setzte das Team trotz einiger Hürden alles daran, dass es weitergeht. Allerdings wird sich das Konzept des Freizeitparks ändern.
Das Feuer Ende Juli hatte ihn in Schutt und Asche gelegt; noch immer laufen die Ermittlungen der Kriminalpolizei nach dem Brandstifter. Doch die Arena wurde verschont. Und dort soll im Sommer 2018 eine neue Spielzeit über die Bühne gehen.
Premiere in der Western-City erst Ende Juli
Diese wird laut Waschk voraussichtlich rund einen Monat später starten als bislang, also Ende Juli, und auch früher enden. So deckt sie hauptsächlich die Sommerferien ab, traditionell die Phase, in der die 600 Tribünenplätze auch alle voll sind. Die zeit davor will das Team nutzen, um ein neues Konzept auszuprobieren. So könnten in der Arena verschiedene Veranstaltungen stattfinden, zum Beispiel Konzerte oder andere Kulturaufführungen. Am Dienstag will Waschk zusammen mit Tourismusdirektor Götz Beck, Leiter der Regio Augsburg, überlegen, was das sein und wie man es bewerben könnte.
Einfach wird es nicht, das ist allen Beteiligten klar. Im Moment läuft das Management im Home Office, weil auch das Büro abgebrannt ist. Die Versicherung erstellt weiter Brand- und Wertgutachten – ebenfalls ein schwieriges Unterfangen, da die Unterlagen den Flammen zum Opfer fielen.
Einige Mitarbeiter der Western-City verloren ihren Job
Einige Mitarbeiter haben ihren Job verloren – es gibt schlichtweg nichts mehr für sie zu tun. Andere verloren Wohnung und Hab und Gut.
Waschk ist deshalb vorsichtig: „Es ist nicht eine Frage des Wollens. Ob es wirklich hundertprozentig klappt, lässt sich nicht sagen.“ So lief die Versorgung mit Essen im Saloon, der aber nur noch Schutt und Asche ist. Heuer wurden nach dem Brand auf die Schnelle ein paar Imbisswagen aufgestellt; nächstes Jahr soll es wenigstens ein repräsentables Bierzelt oder ähnliches sein, wenn an eine feste Lösung auch noch nicht zu denken ist.
Denn bis die Western-City selber wieder steht, wird noch mehr Zeit ins Land gehen. Und sie wird dann ganz anders aussehen als bislang. „Die Westernstadt ist in vier Jahrzehnten gewachsen. So wie sie war, kann es sie gar nicht mehr geben“, so Waschk. Man wolle versuchen, das Werk von Fred Rai in eine zeitgemäße Form zu transportieren.
Schlechte Bilanz nach dem Brand
Wie das aussehen soll, werde man noch überlegen. Auch mit zuständigen Behörden gelte es, neu zu diskutieren, da sich viele Genehmigungsverfahren und Richtlinien geändert haben (unter anderem der Brandschutz). Es gelte, genau nachzudenken, was sinnvoll und machbar ist. Denn auch das Geld ist nach dem Brand nicht im Überfluss vorhanden.
Im Juli seien die Veranstaltungen traditionell nur zur Hälfte oder zwei Dritteln gefüllt, berichtet Waschk. Viermal fiel „Winnetou und die Felsenburg“ dann aus, und auch danach war der Zuspruch mäßig. Es steht also ein großes Minus unter der Bilanz der Saison. Der Fortbestand des Freizeitparks sei deswegen aber nicht gefährdet, betont Waschk. Und nächstes Jahr, so hofft er, wird der Zuspruch wieder wie gewohnt sein.