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Schulwerk Diözese
05.07.2019

Das vernachlässigte Kerngeschäft

Experten sind sich einig: Einer redet, während alles schläft, das ist kein guter Unterricht. Ein erfolgreicher Lehrer sollte seine Schüler zum Mitmachen animieren wie auf unserem Bild. Er sollte sich mit ihnen austauschen – und ihr Feedback einfordern.
2 Bilder
Experten sind sich einig: Einer redet, während alles schläft, das ist kein guter Unterricht. Ein erfolgreicher Lehrer sollte seine Schüler zum Mitmachen animieren wie auf unserem Bild. Er sollte sich mit ihnen austauschen – und ihr Feedback einfordern.
Foto: dpa

Pilotprojekt Badminton-AG, Orchester, Theaterspielen, Wahlfach Kochen: Schulen bieten ihren Schülern viel – und vergessen darüber oft das Wichtigste: die Qualität des Unterrichts

Augsburg Wenn Franz Kögel von „Schnickschnack“ spricht, dann meint er das nicht abwertend. „Wir machen Badminton-AGs und Schulorchester und was weiß ich noch alles“, konkretisiert der stellvertretende Leiter des Kollegs der Schulbrüder in Illertissen, und dies sei alles auch wichtig und richtig. Aber: „Mit unserem Kerngeschäft, dem Unterrichten, setzen wir uns viel zu wenig auseinander.“

Zwei Jahre lang hat Franz Kögel das Pilotprojekt „Streck deine Hand aus“ des Schulwerks der Diözese aus zwei Perspektiven sehr intensiv erlebt: An der St. Michael Grundschule in Neu-Ulm war er regelmäßig als Trainer im Einsatz und hat dort seine Kollegen gecoacht. Und an seiner eigenen Schule, dem kirchlichen Gymnasium in Illertissen, war er Teilnehmer, einer von 60 Lehrern, die ihre Unterrichtsqualität steigern sollten – und überwiegend auch wollten.

Als großen Gewinn sieht Franz Kögel, dass sein Kollegium endlich einmal Gelegenheit hatte, untereinander über den Unterricht zu reden. Man sitze zwar oft im Lehrerzimmer zusammen, berichtet er, aber über das pädagogische Kerngeschäft habe man sich so gut wie nie ausgetauscht. Jetzt werde auch mal diskutiert, wie man ein Tafelbild aufbauen könne. Lehrer entwickelten gemeinsam Grundwissenskataloge oder hospitierten sogar bei sich gegenseitig. In dem Projekt, so betont Kögel, sei es auch darum gegangen, Experten für bestimmte Bereiche herauszufiltern und deren Wissen dem Kollegium zugänglich zu machen.

„Natürlich gibt es immer ein paar Kollegen, die resistent sind“, hat Franz Kögel sowohl als Teilnehmer an der eigenen Schule wie auch als Trainer an der anderen beobachtet. Lehrer, die entweder kein Interesse daran haben, ihren Unterricht zu verbessern oder ihn bereits für perfekt halten. „Deshalb ist das auch ein Prozess, der nicht aufhören darf“, stellt Kögel fest und freut sich, dass einige sehr engagierte Kollegen bereits über die Projektphase hinaus Fahrpläne aufgestellt hätten.

Das Schulwerk der Diözese hat das Projekt „Streck deine Hand aus“ zunächst an vier seiner 42 Schulen in der Region getestet. In Zusammenarbeit mit Professor Klaus Zierer, Inhaber des Lehrstuhls Schulpädagogik an der Universität Augsburg (siehe nebenstehender Artikel), waren acht Lehrer zu Trainern ausgebildet und acht Workshops entwickelt worden, die die Trainer in Zweierteams an den Schulen leiteten. Im dritten Schulhalbjahr folgten dann Unterrichtsbesuche der Trainer und Uni-Vertreter. „Das war zugleich der wertvollste und der heikelste Teil des Projektes“, stellt Andreas Walch fest, der als Referent für Schulentwicklung beim Schulwerk selbst dem Trainerteam angehörte. Unterrichtsbesuch – das klinge für viele Lehrer gleich nach dienstlicher Beurteilung. „Da war eine Menge Fingerspitzengefühl erforderlich.“

Tatsächlich aber kanzelten nicht neunmalkluge Lehrertrainer ihre Kollegen ab, sondern es wurden nach einem von der Uni entwickelten Feedbackbogen, den Schüler, Trainer und der besuchte Lehrer selbst ausfüllten, Stärken und Schwächen analysiert. Kriterien waren beispielsweise, ob die Lehrkraft den Schülern freundlich und wertschätzend begegnet, ob die Aufgabenstellung herausfordernd war und das Anforderungsniveau angemessen. Alle Beteiligten reflektierten auch Zielvorgaben: „Die Lehrkraft hat gezeigt, womit die Inhalte der Stunden zusammenhängen“, lautet eine Vorgabe in dem Fragebogen. Oder: „Die Lehrkraft hat gezeigt, wofür die Lernenden die neuen Inhalte brauchen können.“

Die Rückmeldungen von Schülern, Lehrern und Unterrichtsbeobachtern wurden wissenschaftlich ausgewertet. Die meisten Teilnehmer, so ist Andreas Walch überzeugt, hätten gemerkt, dass die in einen Prozess eingebetteten Unterrichtsbesuche eine Verbesserung brächten. Als Konsequenz aus dem Pilotprojekt an den vier ersten Schulen will die Diözese „Streck deine Hand aus“ nun auf alle ihre 42 Schulen ausweiten. Laut Andreas Walch sind zwölf neue Trainer bereits geschult, die bisherigen acht bleiben dabei, und nach den Sommerferien starten die nächsten zehn Schulen in das Projekt.

Am Kolleg der Schulbrüder in Illertissen hat das Weiterbildungsprojekt nicht nur die Lehrer zum Nachdenken gebracht. „Unsere Schüler haben natürlich mitbekommen, dass ihre Lehrer da was machen“, erzählt Franz Kögel, der Wirtschaft und Recht in der Oberstufe unterrichtet. Und da sei einigen Schülern aufgegangen, dass sie lustlos in den Schulbänken hängend auch nicht gerade ein Gewinn für tollen Unterricht seien. In Klassensprecherseminaren und einem Arbeitskreis machen sich nun die Schüler Gedanken darüber, was sie zur Verbesserung des Unterrichts beitragen könnten.

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