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Mering: Corona-Ausbruch in Ankerdependance: Einrichtung unter Quarantäne

Mering

Corona-Ausbruch in Ankerdependance: Einrichtung unter Quarantäne

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    Die Flüchtlinge dürfen die Ankerdependance in Mering zurzeit nicht verlassen.
    Die Flüchtlinge dürfen die Ankerdependance in Mering zurzeit nicht verlassen. Foto: Philipp Schröders (Archivfoto)

    Die Ankerdependance in Mering ist zurzeit abgeschottet. Laut der Regierung von Schwaben darf kein Anwohner die Einrichtung in der Hörmannsberger Straße verlassen und es sind auch keine Besuche erlaubt. Wegen eines Corona-Ausbruchs unter den Asylbewerbern steht die gesamte Einrichtung unter Quarantäne.

    Nach Angaben der Regierung von Schwaben wurde am Donnerstag bei 26 Bewohnern eine Covid-19-Infektion bei einer Reihentestung nachgewiesen. Insgesamt sind derzeit 95 Flüchtlinge in der Einrichtung untergebracht. Die infizierten Bewohner seien nun getrennt von den übrigen in einem der beiden Unterkunftsgebäude einquartiert. Personen, bei denen keine Covid-19-Infektion festgestellt wurde, seien vom Gesundheitsamt des Landratsamtes Aichach-Friedberg als Kontaktpersonen der Kategorie eins, also mit engem Kontakt, eingestuft worden. Daher darf keiner den Gebäudekomplex verlassen.

    Stimmung unter den Bewohnern in der Ankerdependance ist angespannt

    "Die Stimmung unter den Bewohnern ist verständlicherweise angespannt. Durch ausführliche Informationen über Dauer und Umstände der häuslichen Isolierung sowie eine intensive Betreuung der Betroffenen durch unsere Gewaltschutzbeauftragten und Personal eines externen Dienstleisters versuchen wir, möglichen Konflikten gegenzusteuern", sagt ein Sprecher der Regierung.

    Die Verpflegung der Bewohner erfolge bis auf Weiteres getrennt in beiden Häusern der Einrichtung. "Erfreulicherweise haben sich ehrenamtliche Helfer aus Mering bereit erklärt, zusätzlich benötigte Artikel des täglichen Bedarfs auf Wunsch von Bewohnern für diese einzukaufen, nachdem sie die Einrichtung bis zum Ablauf der Quarantäne nicht verlassen dürfen."

    Die Meringer Asylkoordinatorin Maureen Lermer sagt: "Das war unsere Idee." Zusammen mit ihrer Mitstreiterin Christiane Blatz habe sie dafür ein Konzept entwickelt. An die Bewohner der Einrichtung seien Flyer in vier Sprachen verteilt worden, um über das Angebot zu informieren. Die Übergabe erfolge nach strengen Hygienevorschriften möglichst kontaktfrei.

    Lange Zeit waren keine Helfer von außerhalb in der Meringer Ankerdependance im Einsatz. Die Asylhelfer unterstützen vor allem die Flüchtlinge in den dezentralen Unterkünften in der Marktgemeinde. Laut Lermer hatte sich das aber in den vergangenen Monaten geändert. Beispielsweise besuchten Bewohner der Dependance den Deutschkurs, den Ehrenamtliche in Mering anbieten. Auch bei Bastel- und Nähaktionen waren sie dabei. Lermer habe zudem die Verbindungen zu den Angeboten des Vereins Internationale Kultur Mering, dessen Vorsitzende sie ist, angekurbelt. Durch die Verschärfung der Kontaktbeschränkungen Anfang November seien diese Bemühungen allerdings unterbrochen worden. "Wir möchten aber weiter den Kontakt halten und weiter kooperieren", sagt Lermer.

    In der Ankerdependance in Mering gelten strenge Maßnahmen

    Nach Angaben der Regierung von Schwaben gelten die Ausgangsbeschränkungen in der Dependance nun, bis die Quarantäne aufgehoben werden kann. Danach dürfen die Flüchtlinge die Einrichtung wieder ganz normal verlassen. "Die Bewohner werden jedoch regelmäßig auf die Geltung des allgemeinen Abstandsgebots, der Kontaktbeschränkungen sowie der Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr und in Handels- und Dienstleitungsbetrieben hingewiesen", sagt der Sprecher. Um den Einzug von Covid-19-Infektionen in die Einrichtung zu verhindern, seien Besuche nach der Quarantäne lediglich in sehr engen Ausnahmefällen erlaubt. Flüchtlings- und Integrationsberatern, weiteren Mitarbeitern der Wohlfahrtsverbände und mit diesem Personenkreis vergleichbar tätigen Ehrenamtlichen oder Rechtsberatern sei das Betreten aber weiterhin gestattet.

    Die Ankerdependance in Mering erstreckt sich über einen großen Komplex mit zwei Gebäuden.
    Die Ankerdependance in Mering erstreckt sich über einen großen Komplex mit zwei Gebäuden. Foto: Philipp Schröders

    Allgemein gelten für die Asylunterkünfte der Regierung spezielle Corona-Hygienepläne, die sich am kürzlich bekanntgemachten „Rahmenhygienekonzept Asylunterkünfte“ der bayerischen Staatsregierung orientieren. Darüber hinaus seien die Regelungen der jeweils geltenden bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung zu beachten. Die sehe derzeit beispielsweise eine generelle Maskenpflicht auf allen Flächen und in Räumen außerhalb der Bewohnerzimmer vor. Auch die Kontaktbeschränkungen, das allgemeine Abstandsgebot, das Verbot von Feiern und die Einschränkungen bei Sport- und Freizeitangeboten seien zu beachten.

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