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Mering: CSU und SPD besetzen die Bürgermeisterposten in Mering unter sich

Mering

CSU und SPD besetzen die Bürgermeisterposten in Mering unter sich

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    Den Corona-Gruß mit dem Ellbogen statt einem Händeschütteln gab es in Mering für die frisch gewählten Stellvertreter des Bürgermeisters (von links): Silvia Braatz, Florian Mayer und Stefan Hummel.
    Den Corona-Gruß mit dem Ellbogen statt einem Händeschütteln gab es in Mering für die frisch gewählten Stellvertreter des Bürgermeisters (von links): Silvia Braatz, Florian Mayer und Stefan Hummel. Foto: Gönül Frey

    Der neue Meringer Marktgemeinderat traf sich zu seiner ersten gemeinsamen Sitzung wegen der Corona-Pandemie unter denkwürdigen Umständen. In der Mehrzweckhalle saßen die Mitglieder des frisch gewählten Gremiums in Sicherheitsabständen, die Gesichtsmasken durften sie nur an ihrem Platz und zur Vereidigung ablegen.

    Dennoch herrschte eine beinahe feierliche Stimmung. Bürgermeister Florian Mayer trug die Amtskette und appellierte noch einmal an alle, künftig an einem Strang zu ziehen, um die Herausforderungen zu meistern, die unter anderem in finanzieller Hinsicht auf die Kommune zukommen.

    Karl-Heinz Brunner (links) vereidigt Bürgermeister Florian Mayer.
    Karl-Heinz Brunner (links) vereidigt Bürgermeister Florian Mayer. Foto: Gönül Frey

    Als dienstältester Gemeinderat durfte ihm sein langjähriger CSU-Weggefährte Karl-Heinz Brunner den Amtseid abnehmen. Die 13 frisch ins Gremium gewählten Marktgemeinderäte vereidigte dann Merings neuer Bürgermeister selbst – in drei Durchgängen, damit alle die vorgeschriebene Distanz einhalten konnten.

    Eine der spannendsten Fragen dieser konstituierenden Sitzung war die Besetzung der beiden Stellvertreter-Posten. „Nicht jede Gruppe kann einen Stellvertreter für sich bekommen“, rechnete Mayer vor. Mit CSU, SPD, Grüne und UWG setzt sich der Gemeinderat nun aus vier Fraktionen zusammen.

    Stefan Nerlich sammelt die Stimmzettel ein.
    Stefan Nerlich sammelt die Stimmzettel ein. Foto: Gönül Frey

    Als zweiten Bürgermeister schlug die SPD-Fraktion Stefan Hummel vor, dem beim ersten Durchgang der Bürgermeisterwahl nur 36 Stimmen zum Sieg über Florian Mayer gefehlt hatten. Die neu mit sechs Sitzen im Gemeinderat vertretene UWG forderte als nun zweitstärkste Fraktion im Gemeinderat diesen Posten für Mathias Stößlein.

    Bei der geheimen Wahl entfielen 16 Stimmen auf Hummel, acht auf Stößlein und ein Gemeinderat hatte Petra von Thienen (Grüne) auf seinen Zettel geschrieben. Strahlend bedankte sich Hummel für die Wahl. „Ich freue mich auf die Aufgabe, meine Kraft, mein Fachwissen und meine Kompetenz für Mering einzubringen“, sagte er. Sehr gut habe ihm der Gedanke Mayers gefallen, das alle an einem Strang ziehen sollen. „Da werde ich mithelfen – und ich werde auch in die gleiche Richtung mitziehen“, versprach er.

    Vereidigung von Stefan Hummel
    Vereidigung von Stefan Hummel Foto: Gönül Frey

    Für den dritten Bürgermeister schlug die UWG erneut Mathias Stößlein vor, die Grünen Petra von Thienen und die CSU Silvia Braatz. Dieses Mal erhielt Stößlein neun Stimmen, Silvia Braatz acht und Petra von Thienen sieben. Weil keiner eine absolute Mehrheit erreichte, ging es in die Stichwahl. Dabei gewann Silvia Braatz mit 15 zu zehn Stimmen. Die 36-Jährige ist zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt worden, ist jedoch seit 17 Jahren bei der CSU und kandidierte bereits für die Europawahl. Die Leiterin des Meringer Ferienprogramms sieht ihren Schwerpunkt im Bereich Familie, aber auch den Finanzen. Sie freute sich sichtlich über die Wahl. „Soweit ich weiß, ist sie die erste Bürgermeisterin in Mering –zumindest seit der Nachkriegszeit“, hob Mayer hervor.

    Vereidigung von Silvia Braatz
    Vereidigung von Silvia Braatz Foto: Gönül Frey

    Aus den Reihen der UWG war hingegen Unmut über die Aufteilung der Stellvertreterposten zu hören. Im späteren Verlauf der Sitzung sprach Mathias Stößlein davon, dass offenkundig Absprachen auch über die stellvertretenden Bürgermeister zu ungunsten von UWG und Grünen stattgefunden hätten. Seine Gruppierung sei gerade deswegen angetreten, um solchen „Mauscheleien“, wie er es nannte, entgegenzuwirken. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte er, es gehe ihm nicht um seine Person. „Aber dass wir als zweitgrößte Fraktion leer ausgehen, entspricht nicht dem Stil einer guten Zusammenarbeit“, kritisierte Stößlein.

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