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Bestattung in Friedberg: Damit Gräber nicht verwahrlosen

Bestattung in Friedberg

Damit Gräber nicht verwahrlosen

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    In Gersthofen gibt es bereits Urnengemeinschaftsgräber, wie sie nun auch in Friedberg entstehen sollen.
    In Gersthofen gibt es bereits Urnengemeinschaftsgräber, wie sie nun auch in Friedberg entstehen sollen. Foto: Marcus Merk

    Die Eltern sterben, die Angehörigen sind in alle Winde zerstreut: Wer kümmert sich um das Grab? Immer häufiger sehen sich die Stadtwerke darum mit dem Wunsch nach möglichst pflegeleichten Anlagen konfrontiert. Dem soll jetzt mit sogenannten Urnengemeinschaftsgräbern Rechnung getragen werden. Der zuständige Ausschuss beauftragte

    Die Zahl der Urnenbestattungen steigt in Friedberg kontinuierlich an. Darum wurden auf dem Friedhof Herrgottsruh bereits vor Jahren zwei Urnenwände aufgestellt und die Bestattung in Urnenstelengräbern ermöglicht. Auch auf den Friedhöfen der Stadtteile gibt es inzwischen Urnengräber. Daneben entstanden in privater Initiative Urneninseln, bei denen mehrere Bestattungen in einer Grabstätte möglich sind.

    Ein neuer Trend sind die Urnengemeinschaftsgräber. Es handelt sich dabei ausdrücklich nicht um anonyme Beisetzungen, es gibt es aber einheitliche Grabsteine oder Denkmale. Sie werden von der Friedhofsverwaltung oder einem privaten Friedhofsgärtner angelegt und gepflegt. Die Kosten dafür werden auf die Grabmiete umgelegt. Bundesweit gibt es bereits mehrere solche Anlagen in unterschiedlicher Gestaltung: Die Bandbreite reicht von schlichten Steinplatten, die von bodendeckenden Pflanzen umrankt werden, bis zu aufwendigen Gartenanlagen mit künstlerischen Skulpturen. Stadtwerke-Chef Grünaug zeigte verschiedene Beispiele, über die das Fachmagazin Friedhofskultur berichtet.

    Auch in Friedberg wurde der Wunsch nach dieser Bestattungsform bereits an die Stadtwerke herangetragen. Einen konkreten Vorschlag gibt es bereits: Leonhard Knauer von der Derchinger Kirchenverwaltung berichtet, dass er immer häufiger von älteren Personen angesprochen werde. Deren Kinder hätten auswärts ihren Lebensmittelpunkt gefunden, sodass eine regelmäßige Grabpflege in den meisten Fällen nicht mehr gegeben sei. Da die Senioren aber kein verwahrlostes Grab wollten und die Kinder oft mit dem Kosten der Grabpflege durch den Friedhofsgärtner überfordert seien, bäten sie um eine Lösung. Die könnte man sich

    Der Werkausschuss des Stadtrats nahm das Thema positiv auf. „Dagegen ist nichts zu sagen“, stellte Peter Feile (SPD) fest. Mit den Urnengemeinschaftsgräbern könnten möglicherweise sogar die Lücken auf dem Friedhof Herrgottsruh geschlossen werden. Herta Widmann (CSU) riet, solche Anlagen auf allen Friedhöfen anzubieten. Jakob Eichele (Freie Wähler) und Leo Büchler (

    Die Stadtwerke wollen nach der grundsätzlichen Zustimmung des Werkausschusses jetzt ein Konzept erarbeiten und im zweiten Halbjahr 2017 zur Entscheidung vorlegen. Zu klären ist, wo solche Anlagen in Frage kommen, wie groß sie sein sollen, wie die Gestaltung aussieht und wer anschließend die Pflege übernimmt. Auch mit der Frage, ob es weitere Urnenwände in Herrgottsruh geben solle, wird sich das Gremium demnächst beschäftigen. Der Stadtrat hatte diese Bestattungsform gestoppt, um nicht noch mehr Lücken in den Gräberfeldern entstehen zu lassen. Die Nachfrage ist aber weiterhin hoch.

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