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Bergsteigen
21.02.2017

Michael Teuber stürmt den Gipfel

Er hat es geschafft: Michael Teuber aus Dietenhausen (Odelzhausen) jubelt auf dem Gipfel des 6278 Meter hohen Chimborazo in Ecuador. Der 49-Jährige ist aufgrund eines Unfalls von den Knien abwärts komplett gelähmt.
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Er hat es geschafft: Michael Teuber aus Dietenhausen (Odelzhausen) jubelt auf dem Gipfel des 6278 Meter hohen Chimborazo in Ecuador. Der 49-Jährige ist aufgrund eines Unfalls von den Knien abwärts komplett gelähmt.
Foto: Peter Neusser

 Der Odelzhauser erklimmt mit Behinderung den 6278 Meter hohen Chimborazo in Ecuador. Allein am letzten Tag ist der 49-Jährige 14 Stunden bei eisiger Kälte unterwegs

Michael Teuber hat es tatsächlich geschafft. Obwohl der 49-Jährige nach einem Unfall vor rund 30 Jahren vom Knie abwärts komplett gelähmt ist, bestieg er nun den 6278 Meter hohen Berg Chimborazo in Ecuador in Südamerika. Für den „Sportverrückten“ aus dem Odelzhauser Ortsteil Dietenhausen im Nachbarlandkreis Dachau eine Grenzerfahrung, aber auch eine Demonstration seines Willens. „Das war für mich die Grenze des Machbaren. Umso glücklicher bin ich über diesen Gipfelerfolg“, sagte Teuber nach seiner Rückkehr.

Obwohl er schon seit vielen Jahren als Bergsteiger unterwegs ist, liegen seine sportlichen Wurzeln eigentlich im Radsport. Fünfmal gewann er die Goldmedaille bei Paralympischen Spielen, zuletzt im August 2016 in Rio de Janeiro. Doch zwischendrin kann er es nicht lassen und geht Bergsteigen: „Ich war als Kind mit meinen Eltern öfter in den Bergen.“ Zehn Jahre nach seinem Unfall meisterte er dann seine erste Bergtour. Seitdem hat ihn die Faszination gepackt. Er war schon auf dem Kilimandscharo, mit 5985 Metern Afrikas höchster Berg, doch sein neuestes Abenteuer stellte für Teuber eine ganz besondere Herausforderung dar. Steile Rampen und vor allem die Kälte machten ihm zu schaffen.

Insgesamt 13 Tage war der Odelzhauser unterwegs. Nach einer Akklimatisierungsphase von elf Tagen machte er sich gemeinsam mit zehn Bergsteigern in Richtung des Gipfels des „Chimbo“, wie er den Berg nennt, auf. Besonders schwierig war bei der Tour der Gipfeltag. Bei Minus 20 Grad Celsius ging es für die Gruppe vom Hochlager (5600 Meter) nach ganz oben. Die Kälte stellte für Teuber ein zusätzliches Risiko dar, da er wegen seiner Lähmung nicht gespürt hätte, wenn seine Füße erfroren wären. Zur Vorbeugung hatte er über Nacht seine Schuhe mit Thermosohlen geheizt. Im Dunkeln ging es mit Klettergurten, Steigeisen, Stirnlampen und Wanderstöcken ausgerüstet den 45 Grad steilen Gletscher hinauf. Für Teuber eine Tortur: „Das war extrem anstrengend. Ich hatte mir zwischendrin überlegt umzukehren, aber dann hat mich der Ehrgeiz gepackt und mein Wille hat mich nach oben getragen. Als es langsam hell wurde, hat uns das nochmals einen Schub gegeben.“

Zermürbend waren auch die sogenannten Scheingipfel: „Viermal dachte ich, wir sind gleich oben und dann war es doch nichts. Es kam mir unendlich vor“, schildert Teuber, der gegen 6.30 Uhr endlich den Gipfel erreichte. Die Truppe war zu diesem Zeitpunkt nur noch sieben Mann stark. Vier Mitstreiter mussten wegen Erschöpfung oder Anzeichen der Höhenkrankheit aufgeben. „Wir lagen uns in den Armen und haben geweint. Es war ein sehr emotionaler und überwältigender Moment für mich. Die ganze Anspannung fiel plötzlich ab.“ Viel Zeit, die Aussicht auf 6278 Meter zu genießen, hatten Teuber und Co. nicht, denn ihnen stand noch der Abstieg bevor. Müde, erschöpft und unsicher war Teuber zu diesem Zeitpunkt. „Beim Abstieg passieren die meisten Unfälle und ich war körperlich am Ende.“ Schritt für Schritt kämpfte er sich nach unten. Vorsicht war geboten, denn auch auf dem Rückweg lauerten viele gefährliche Stellen. Beim Abseilen zerfetzte sich Teuber sogar die Hose. Nach vier Stunden erreichte die Truppe das Hochlager. Dann ging es weitere drei Stunden runter zum Ausgangspunkt. Nach rund 14 Stunden war es dann endgültig geschafft und Teuber fiel in tiefen Schlaf: „Das war die härteste und gefährlichste Tour meines Lebens.“

Ohne seine Mitstreiter hätte er das alles aber nicht meistern können. „Im Radsport bin ich Einzelkämpfer. Hier war klar, dass wir den Gipfel nur im Team erreichen können. Ohne Hilfe hätte ich es gar nicht geschafft. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und unser Ziel gemeinsam erreicht.“ Pünktlich zum Hochzeitstag war er dann wieder bei seiner Frau Susanne und Tochter Marieann in Dietenhausen. Zeit zum Ausruhen hatte Teuber aber nicht wirklich. Schon drei Tage später ging es für den Odelzhauser zu den Laureus Sport Awards nach Monte Carlo (Monaco). Als Botschafter der Laureus-Stiftung, die Sportprojekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche fördert, war er gemeinsam mit Boris Becker und Jens Lehmann vor Ort, um die Preisverleihung zu begleiten. Unter anderem wurden Usain Bolt und Nico Rosberg für ihre Leistungen ausgezeichnet.

Was er als Nächstes vorhat? Ende August steht das Saisonhighlight an, die Straßenrad-Weltmeisterschaft in Südafrika. Dafür tritt er ab sofort im Trainingslager auf Gran Canaria wieder in die Pedale. Welchen Berg er als nächstes besteigen wird, weiß er noch nicht: „Der Chimbo ist nicht mehr zu toppen, aber im Herbst werde ich bestimmt wieder einen Berg in Angriff nehmen.“

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