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Bauen in Friedberg: Bauprojekte in Friedberg bereiten  Sorgen

Bauen in Friedberg

Bauprojekte in Friedberg bereiten  Sorgen

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    Die Bebauung dieses Grundstücks an der Metzstraße ist umstritten.
    Die Bebauung dieses Grundstücks an der Metzstraße ist umstritten.

     Die Debatte um das Bauprojekt an der Metzstraße/Ecke Mittlerer Lechfeldweg geht weiter. Auf dem 2500 Quadratmeter großen Grundstück in Friedberg-West will der Investor Wohnungen errichten. Vonseiten der Nachbarn hagelte es Proteste, sodass die Planung von 22 auf zwölf Wohneinheiten in einem dreistöckigen Gebäude reduziert wurde. Der Neubau wurde von 38 auf 30 Meter Länge verkürzt. In dem bestehenden Geschäftshaus sollen Büros untergebracht werden, auf dem Dach soll ein Penthouse Platz finden. Außerdem wurde die Fläche als allgemeines Wohngebiet ohne Ausnahmenutzung definiert.

    In der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses des Stadtrates ging es um Stellungnahmen zu dem Vorhaben. Zwei direkte Anlieger und zwei weitere Hauseigentümer – einer davon aus Augsburg – hatten Einwände vorgebracht, welche die Stadtverwaltung zurückwies. Zwar ändere sich die Situation für die Nachbarn durch die umfangreiche Bebauung, doch sei die Planung reduziert worden und nun vertretbar und städtebaulich verträglich. Abstandsflächen würden eingehalten. Das Thema beschäftigt Anwohner, Politik und Verwaltung schon seit Längerem. Wegen der massiven Beschwerden hatte es eine Bürgerinformation sowie mehrere Gespräche gegeben. Das sei ein vorbildliches Verfahren, lobte CSU-Fraktionschef Thomas Kleist. Auch Roland Fuchs (SPD) sagte, der Kompromiss sei eine Verbesserung. Einstimmig stimmte der Ausschuss dem Plan zu; er wird nochmals ausgelegt.

    Bauen ist ein wichtiges, aber auch schwieriges Thema in Friedberg

    Innenverdichtung ist angesichts von Wohndruck und Flächenmangel ein städtebauliches Zukunftsthema. In Friedberg – wie auch in anderen Kommunen – sorgt es trotzdem immer wieder für Ärger in der Nachbarschaft, wenn Grundstücke neu bzw. dichter und höher bebaut werden. Beispiele dafür gibt es unter anderem in der Konradinstraße, Wielandstraße und Wulfertshauser Straße. Welche Interessenkonflikte entstehen können, zeigt ein Detail aus der Metzstraße: Mehrere Nachbarn forderten eine Verschiebung des Baus – allerdings je nach Lage des eigenen Grundstückes in unterschiedliche Richtungen.

    Unfrieden in der Nachbarschaft befürchteten Stadträte auch durch einen Bauantrag für ein Mehrfamilienhaus mit fünf Wohneinheiten in der Karl-Lindner-Straße in Friedberg-Süd. Zwei Stockwerke plus ein Penthouse mit Flachdach sind geplant. Wie in der Metzstraße existiert hier kein Bebauungsplan. Es gilt daher der Paragraf 34 des Baugesetzbuches, nach dem sich das Vorhaben in die nähere Umgebung einzufügen hat. Das tut es nach Ansicht der Bauverwaltung auch. Den meisten Stadträten bereitete das Vorhaben im Planungs- und Umweltausschuss trotzdem Bauchschmerzen.

    „Das Bauprojekt ist zu massiv“

    „Zu massiv, das führt nicht zu Frieden“, urteilte Johannes Hatzold (Freie Wähler). Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) befürchtete, dass angesichts der seiner Meinung ebenfalls nach einer „unbefriedigenden Lösung“. Er wollte dem Bauwerber die Chance geben, eine angepasste Planung einzureichen. Roland Fuchs forderte einen Bebauungsplan. Claudia Eser-Schuberth (grüne) meinte, die Vorgehensweise nach Paragraf 34 sei „jedes Mal ein Zirkus“ und dauere fast länger als die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Thomas Kleist (CSU) sprach sich dagegen für den „modernen Baustil“ aus. Man gewinne mehr Wohnraum. Auch stimmen die unmittelbaren Nachbarn seinen Informationen nach dem Vorhaben zu. Letztlich beauftragte der Planungs- und Umweltausschuss die Verwaltung mit neun zu drei Stimmen, einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan und eine Veränderungssperre vorzubereiten.

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