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Ausbildung: Gefragte Fachkräfte lernen in Mering

Ausbildung

Gefragte Fachkräfte lernen in Mering

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    Praktischer Unterricht mit einer Krankenpflegepuppe: (von links) Thavaraja Manokaran, Andreas Ganser und Dilara Semerci besuchen die Berufsfachschule in Mering und wollen als Altenpfleger arbeiten.
    Praktischer Unterricht mit einer Krankenpflegepuppe: (von links) Thavaraja Manokaran, Andreas Ganser und Dilara Semerci besuchen die Berufsfachschule in Mering und wollen als Altenpfleger arbeiten. Foto: Philipp Schröders

    Die angehenden Altenpfleger schauen mit ernster Miene in ihre Hefte. Vorne zeigt der Dozent etwas an der Tafel. In dieser Stunde steht Rechtskunde auf dem Plan. Ein paar Räume weiter werden sonst die Erzieher ausgebildet, die sind aber an diesem Tag im praktischen Einsatz. Eine Mitarbeiterin nutzt die Ruhe, um das Klavier zu stimmen. Schulleiterin Meike Müller führt durch die neuen Räume an der Lechstraße in Mering. In dem großen Gebäude haben sich im ersten Stock über dem Supermarkt auf rund 800 Quadratmetern zwei Seminarschulen eingerichtet: Die Fachakademie für Sozialpädagogik und die Berufsfachschule für Altenpflege. Träger ist das Berufsbildungszentrum Augsburg (BBZ).

    Die Altenpflege-Schule gibt es schon seit 2004 in Mering, zuvor war sie in der Luitpoldstraße. Nun werden die Fachkräfte in den neuen Räumen parallel zu den Erziehern und Kinderpflegern ausgebildet. Die sind seit September in dem Gebäude. Zuvor gab es keine Fachakademie im Landkreis Aichach-Friedberg, sagt Müller. Die angehenden Erzieher aus der Region mussten für die theoretische Ausbildung nach Augsburg oder München fahren.

    Zurzeit besuchen 22 Schüler das sozialpädagogische Seminar. Alle haben einen Realschulabschluss, das ist Voraussetzung. Vier Tage sind sie bei der praktischen Ausbildung im Kindergarten oder der Kinderkrippe, einen Tag besuchen sie die Fachakademie. Eigentlich hätte die Einrichtung noch mehr Schüler aufnehmen können. „Wir haben die Zahl der Prüflinge aber etwas begrenzt, damit wir uns mehr auf den einzelnen konzentrieren können“, sagt Müller. Die Fachakademie wartet noch auf ihre staatliche Anerkennung. Dazu muss sie zwei betreute Prüfungsdurchläufe bewältigen. Nach dem Abschluss zum Kinderpfleger können die Auszubilden als Zweitkraft arbeiten. Viele nutzen aber die Option, sich weiter zum Erzieher ausbilden zu lassen. Das umfasst zwei Schuljahre und danach ein Jahr Praktikum. „Wir wollen den Fokus auf viele Bereiche außerhalb des Kindergartens legen“, sagt Müller. Folglich sammeln die angehenden Erzieher unter anderem in Kliniken und an Wohngruppen für Jugendliche Erfahrung. Zurzeit besuchen 14 die Fachakademie in Mering. Da es noch keine Kinderpfleger gibt, die die Ausbildung abgeschlossen haben, besteht der Kurs vor allem aus Abgängern von der Berufsfachschule für Kinderpflege in Friedberg und Quereinsteigerinnen. Frauen, die vier Jahre lang ein Kind erzogen haben, dürfen gleich in die Erzieherinnenausbildung starten. Im Bereich Altenpflege werden in der Lechstraße zurzeit etwa 80 Schüler in drei Klassen unterrichtet.

    Im Praxisraum übt Thavaraja Manokaran mit einer Krankenpflegepuppe Lagerungstechniken. Kann ein älterer Mensch das Bett nicht mehr verlassen und ist seine Beweglichkeit stark eingeschränkt, so bedarf er der regelmäßigen Hilfe bei Positionsänderungen. Manokaran wohnt zwar in Augsburg, macht seine Ausbildung aber in einem Altenpflegezentrum in Mering. „Es macht Spaß“, sagt der 36-Jährige und lächelt. Zuvor habe er bereits in der hauswirtschaftlichen Versorgung gearbeitet, dann aber entschieden, sich qualifizierter auszubilden zu lassen. Laut Schulleiterin Müller kommen die meisten Schüler in beiden Bereichen aus dem Landkreis. Den praktischen Teil machen sie oft in Kindergärten und Pflegezentren in ihren Heimatgemeinden.

    Die Zukunftsaussichten sind äußert gut. Altenpfleger und Erzieher werden in der Region gesucht. Daher sind auch die Ausbildungsplätze in Meirng begehrt. Laut Müller mussten in der Berufsfachschule im vergangenen Jahr Interessenten abgewiesen werden.

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