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Aichach-Friedberg: Zwei Wochen Schule trotz Corona in Aichach-Friedberg: Rektoren sind zufrieden

Aichach-Friedberg

Zwei Wochen Schule trotz Corona in Aichach-Friedberg: Rektoren sind zufrieden

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    Nach dem Schulstart mit Maskenpflicht äußern sich Rektoren aus Aichach-Friedberg positiv – viele Sorgen, die vor allem die Eltern geäußert hatten, bestätigten sich nicht. Die Schüler halten sich offenbar vorbildlich an die geltenden Corona-Regeln.
    Nach dem Schulstart mit Maskenpflicht äußern sich Rektoren aus Aichach-Friedberg positiv – viele Sorgen, die vor allem die Eltern geäußert hatten, bestätigten sich nicht. Die Schüler halten sich offenbar vorbildlich an die geltenden Corona-Regeln. Foto: Marijan Murat, dpa

    Seit zwei Wochen herrscht in den Schulen wieder Regelbetrieb. In den Klassenräumen galt – außer in Grundschulen – die Maskenpflicht. Trotz der Einschränkungen des Schulalltags durch die Hygienevorschriften wissen Schulleiter aus dem Wittelsbacher Land fast nur Gutes von den ersten Schultagen zu berichten.

    Vor allem Eltern von Grundschülern äußerten im Vorfeld die Sorge, die Corona-Maßnahmen könnten ihren Kindern die Freude am Lernen nehmen. Elisabeth Kern, Rektorin der Theresia-Gerhardinger-Grundschule in Friedberg, sieht hier jedoch keine Probleme. Die Kinder seien froh, ihre Freunde wiederzusehen und zeigten große Bereitschaft, die Maßnahmen auf sich zu nehmen. „Die Eltern sind eben immer besorgter als ihre Kinder“, sagt Kern.

    Corona in Aichach-Friedberg: Ein Kraftakt für die Schulen

    Für das Kollegium hingegen sei die Organisation des Schulalltags ein organisatorischer Kraftakt, bei dem Entscheidungen sehr plötzlich getroffen werden müssten. „Der Teufel steckt im Detail.“ So müsse man nun darüber nachdenken, ob die Kinder ihre Brotzeit auf dem Pausenhof verzehren dürften oder nur in ihren Klassenräumen. „Denn die Pausenaufsichten tun sich schwer, 300 Kinder nach dem Essen aufzufordern, ihre Masken wieder aufzuziehen.“

    Maria Pletschacher ist zufrieden mit dem Corona-Schulstart in Eurasburg.
    Maria Pletschacher ist zufrieden mit dem Corona-Schulstart in Eurasburg. Foto: Christine Hornischer

    Auch Maria Pletschacher, Rektorin der Grundschule Eurasburg, zieht für die ersten Schultage ein positives Fazit: „Die Maßnahmen sind für die Kinder kein großes Problem.“ Ihre Schüler seien trotz allem fröhlich und gingen positiv mit den gegebenen Umständen um.

    Corona: So läuft es am Gymnasium Friedberg

    Am Gymnasium Friedberg gibt eine Lehrkraft, die wegen Corona keinen Präsenzunterricht abhalten kann, seit neuestem Unterricht von zu Hause aus: Während die Schüler mit einer „Teamlehrkraft“ in der Schule sitzen, ist die eigentliche Lehrerin per Videokonferenz ins Klassenzimmer zugeschaltet. Dabei übernimmt die Teamlehrkraft Aufgaben, die nur aus der Nähe zu erledigen sind. „Sie sorgt für Disziplin im Klassenzimmer“, so Schulleiterin Ute Multrus.

    Am Gymnasium Friedberg gibt es Unterricht im Team.
    Am Gymnasium Friedberg gibt es Unterricht im Team. Foto: Ute Krogull

    Der Unterricht im Team funktioniere ausgesprochen gut. Das liege aber auch daran, dass die ihrer Schule zugeteilte Unterstützungskraft eine gelernte Lehrerin sei und wisse, wie sie sich im Klassenzimmer verhalten müsse. Teamlehrkräfte sind vom bayerischen Kultusministerium aufgrund der coronabedingten Personalausfälle zusätzlich angestellte Lehrer. Bewerber mussten über einen Hochschulabschluss verfügen, nicht aber über ein Lehramtsstudium.

    AVV setzt zusätzliche Schulbusse im Landkreis Aichach-Friedberg ein

    Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder kündigte vor Schulbeginn an, dass der Freistaat alle Mehrkosten für zusätzliche Schulbusse übernehmen würde, um Infektionsrisiken in übervollen Fahrzeugen zu vermeiden. Die Auslastung des Nahverkehrs scheint sich im Wittelsbacher Land derweil in Grenzen zu halten.

    In den ersten Schultagen wurden vom AVV insgesamt fünf Verstärkerbusse auf den Linien zum Schulzentrum Mering sowie von Aindling nach Augsburg eingesetzt. Freigestellte Busunternehmen haben aber keine Zusatzaufträge zur Entlastung des Schülerverkehrs erhalten, heißt es von der Pressestelle des Landratsamts.

    Wegen der Corona-Pandemie werden zahlreiche Schüler in der Region digital unterrichtet. Doch was wenn es an der technischen Ausstattung mangelt? Eine Umfrage bei Schulen im Wittelsbacher Land.
    Wegen der Corona-Pandemie werden zahlreiche Schüler in der Region digital unterrichtet. Doch was wenn es an der technischen Ausstattung mangelt? Eine Umfrage bei Schulen im Wittelsbacher Land. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Manche Schüler hatten im Online-Unterricht Lernschwierigkeiten. Um entstandene Lücken zu schließen, sieht das Kultusministerium an allen Schulen freiwilligen Intensivierungsunterricht in den Kernfächern vor. Rektoren aus dem Wittelsbacher Land haben sich neben diesem vorgeschriebenen Förderprogramm weitere Maßnahmen einfallen lassen.

    Individuelle Förderung an der Konradin-Realschule in Friedberg

    An der Konradin-Realschule in Friedberg beispielsweise wird in den regulären Unterrichtsstunden zusätzliches Personal bereitgestellt. „In den Hauptfächern geben teils zwei Lehrer den Unterricht, sodass wir die Klassen in Leistungsgruppen teilen und diese individuell fördern können“, erzählt Rektorin Daniela Walter.

    In der Realschule Mering gibt es verpflichtende Unterrichtsstunden für den Abschlussjahrgang. „Die Schüler der zehnten Klassen haben in den Hauptfächern jeweils eine Stunde Unterricht mehr“, so Schulleiter Andreas Pimpl. Diese „Luxusvariante“ des Zusatzunterrichts habe die Schule auf Eigeninitiative hin eingeführt.

    „Zwar gibt es so mehr Nachmittagsunterricht, aber die Jugendlichen sind froh über eine fundierte und entspannte Prüfungsvorbereitung.“ Die Maskenpflicht werde von den Schülern nahezu vorbehaltlos hingenommen, nur vereinzelt gebe es Beschwerden.

    Am Meringer Gymnasium sieht es ähnlich aus: „So gut wie alle Schüler halten sich vorbildlich an die Regeln“, so Schulrektor Josef Maisch. Auch wenn die Einhaltung der Hygieneregeln von allen Beteiligten viel Konzentration und Energie erfordere, sei der Präsenzunterricht dem Online-Betrieb allemal vorzuziehen. „Die Hauptsache ist, dass wir die Schüler wieder bei uns in den Klassenzimmern haben.“

    Die Rektoren im Wittelsbacher Land sind sich einig: Auch wenn die Corona-Regeln für Schüler und Lehrer eine Mehrbelastung darstellen, sind alle froh über die Rückkehr in die Klassenräume.

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