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Aichach-Friedberg: Zum Erfolg des Bienen-Volksbegehrens steigt eine Party

Aichach-Friedberg

Zum Erfolg des Bienen-Volksbegehrens steigt eine Party

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    Mit ihrem Unterschriftenplakat setzen sich die Schülerinnen Annina Joram (links) und Charlotte Fritzsche für Artenvielfalt ein. Annina ließ ihre Mitschüler darauf unterschreiben. „Ihr Erwachsenen leistet eure Unterschrift zum Volksbegehren und auch wir Kinder wollen uns für den Artenschutz einsetzen“ , meint Annina.
    Mit ihrem Unterschriftenplakat setzen sich die Schülerinnen Annina Joram (links) und Charlotte Fritzsche für Artenvielfalt ein. Annina ließ ihre Mitschüler darauf unterschreiben. „Ihr Erwachsenen leistet eure Unterschrift zum Volksbegehren und auch wir Kinder wollen uns für den Artenschutz einsetzen“ , meint Annina. Foto: Heike John

    Wochenlang kreisten sie mit Blumen und im Bienenkostüm um Rathäuser. Donnerstag feierten die Unterstützer des Volksbegehrens „Rettet die Bienen!“ den Erfolg im Landkreis mit einer Party im Friedberger Bio-Café Gezz. Schon vor Ende der Eintragungsfrist hatte das Begehren sein Ziel erreicht. In

    • Von 100.561 Stimmberechtigten im Landkreis gaben 20.911 ihre Unterschrift.
    • Mit 20,79 Prozent liegt Aichach-Friedberg damit deutlich über den erforderlichen zehn Prozent und dem Bayern-Schnitt.
    • Anteilsmäßig die meisten Unterschriften sammelten Obergriesbach (26,06 Prozent), Mering (25,13 Prozent) und Friedberg (24,7 Prozent).
    • Das Schlusslicht bildet Schiltberg mit 11,69 Prozent, somit nahmen aber alle Gemeinden die Hürde.

    "Ein historisches Ergebnis" in Aichach-Friedberg

    Für Constanze von Tucher, eine der Bündnis-Sprecherinnen, ist das Ergebnis ein historisches Ereignis: „Ab jetzt kommt ganz viel in Bewegung.“ Das Bündnis habe von Anfang an auch die Interessen der Bauern im Blick im Sinn gehabt, glaubt sie. Wie berichtet, gab es zwischen Landwirten und Unterstützern des Volksbegehrens auch im Landkreis dicke Luft. Tucher glaubt, dass es einen Volksentscheid geben wird: „Die Regierung wird einen Alternativvorschlag ausarbeiten und die Bürger abstimmen lassen, davon bin ich überzeugt.“

    „Auswirkungen wird der mögliche Gesetzestext vor allem auf den Flächenverbrauch im Landkreis haben“, erklärt Ernst Haile, Vorsitzender des Bund Naturschutz Aichach-Friedberg. Die Flächenversiegelung unterliege dann insgesamt strengeren Prüfungen und werde vermutlich zurückgehen. Dies stärke wiederum die Landwirte, die weniger Ausgleichsflächen abtreten müssen, so Haile.

    Hubert Vogl, Vorsitzender der Imker Aichach-Friedberg, meint, dass jetzt jeder Einzelne gefragt ist. „Die 30 Prozent ökologisch bewirtschaftete Flächen können nicht durch ein Gesetz erzwungen werden, sie entstehen nur, wenn die Nachfrage nach Bio-Produkten groß genug ist“, meint er. Es dürfe niemandem der Schwarze Peter zugeschoben werden, ist Vogl überzeugt. Die Lösung ist für Reinhard Herb, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands (BBV) in Aichach-Friedberg, allerdings nicht der ausgearbeitete Gesetzestext der Bündnispartner. „Die handwerklichen Fehler, die das Begehren aufweist, werden nun hoffentlich von der Regierung behoben“, meint Herb, „es ist ein umständlicher Weg für mehr Naturschutz und Artenvielfalt, aber kein schlechter.“

    Zwei Mädchen aus Mering liegen die Bienen am Herzen

    Die beiden jungen Meringerinnen Annina Joram und ihre Cousine Charlotte Fritzsche leisten einen ganz eigenen Beitrag zu dem Thema: „Ihr Erwachsenen leistet eure Unterschrift zum Volksbegehren und auch wir Kinder wollen uns für den Artenschutz einsetzen“, findet Annina. Charlotte und sie gestalteten ein Plakat, auf dem Annina Mitschüler aus der Montessorischule Kaufering unterschreiben ließ. So wie sich im Bild Bienen, Hummeln und Heuschrecken zwischen Blüten tummeln, so soll es auch bald im Schrebergarten der Jorams in Schmiechen der Fall sein. „Papa hat gesagt, wir legen jetzt einen Blühstreifen an, damit viele Insekten Nahrung finden und unsere Äpfel bestäuben können“, erklärt Annina.

    Eine Tabelle mit der Übersicht der Ergebnisse im Landkreis Aichach Friedberg finden Sie hier:

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