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Aichach-Friedberg: Zahnärzte in Aichach-Friedberg behandeln nur dringende Fälle

Aichach-Friedberg

Zahnärzte in Aichach-Friedberg behandeln nur dringende Fälle

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    Zahnärzte können den Mindestabstand zu ihren Patienten nicht einhalten. In den Praxen haben sich die Arbeitsabläufe darum teilweise grundlegend verändert.
    Zahnärzte können den Mindestabstand zu ihren Patienten nicht einhalten. In den Praxen haben sich die Arbeitsabläufe darum teilweise grundlegend verändert. Foto: Kaya (Symbolbild)

    Auf der Empfangstheke steht ein Hygieneschutz aus Plexiglas, jede Versichertenkarte wird desinfiziert, und Zeitschriften sowie Kinderspielzeug wurden aus dem Wartebereich entfernt. Nach Möglichkeit sitzt dort immer nur ein Patient. „Durch die Corona-Krise hat sich so gut wie alles verändert“, berichtet der Meringer Zahnarzt Daniel Schönberger. Wie er haben auch seine Kollegen auf die Infektionsgefahr reagiert und Vorkehrungen getroffen, damit zumindest dringende Fälle weiterbehandelt werden können.

    Die Zahnarztpraxis Reinhard Rupprecht in Mering hat sogar Kurzarbeit angemeldet und verzichtet auf feste Öffnungszeiten, erzählt Angela Bromberger. Auch hier werden ausschließlich akute Beschwerden behandelt oder lange begonnene Behandlungen fortgeführt.

    Aichach-Friedberg: Zahnärzte können Mindestabstand nicht einhalten

    Patienten, die Krankheitssymptome aufweisen oder in den letzten 14 Tagen in stark betroffenen Gebieten waren, müssen dagegen warten. Das Infektionsrisiko sei einfach zu hoch, da die Zahnärzte die eineinhalb Meter Abstand nicht einhalten können, sagt Bromberger.

    Sie beschreibt auch, inwiefern „die Hygiene-Vorschriften gelockert wurden“. Konkret dürfte nun beispielsweise Desinfektionsmittel gesprüht werden, was vorher nicht erlaubt war. Auch dürften Masken und Handschuhe mehrfach verwendet werden, wenn sie sorgfältig desinfiziert werden.

    Oft fehlt Zahnärzten die Schutzkleidung in den Praxen

    Schuld daran ist der Mangel an Schutzausrüstung. „Wir müssen alles nehmen, was uns angeboten wird“, sagt sie. Dabei komme es nicht auf den Preis an. Wenn die Praxis keine Vorräte mehr habe, müsse sie schließen. Brombergers Hoffnung auf Unterstützung, beispielsweise vom Freistaat, hält sich in Grenzen.

    Auch beim Friedberger Zahnarzt Thomas Bruggey sind die Fälle zurückgegangen. Täglich kämen durchschnittlich noch 20 Patienten in seine Praxis, berichtet er. Laufende Fälle für Zahnersatz würden zu Ende gebracht, Prophylaxetermine aber verschoben Auch seitens der Patienten selbst gebe es teilweise Terminabsagen. Trotzdem werde der Praxisbetrieb im April weiterhin aufrechterhalten, betont Bruggey.

    Mit Desinfektionsmittel, Schutzausrüstung und Handschuhen sei man noch gut versorgt, heißt es aus der Praxis. Die FFP2-Masken, die das Praxisteam vor möglichen Ansteckungen schützen, seien schon bestellt. Bei der Behandlung der Patienten halte man sich schon immer an die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts, macht Bruggey deutlich.

    Eine perfekte Organisation ist für Zahnärzte unerlässlich

    Die praktikable Umsetzung dieser Maßnahmen erfordere ein hohes Maß an Flexibilität und Ideenreichtum, erklärt sein Meringer Kollege Daniel Schönberger. Dementsprechend komme außerhalb der Sprechzeiten viel mehr Arbeit im organisatorischen Bereich auf das Praxisteam zu. „Um die Vorkehrungen zum Thema Hygiene und Social Distancing aufrechterhalten zu können, ist eine perfekte Organisation unerlässlich.“

    „Gut planbare Termine und alles, was nicht so dringlich ist, ist abgesagt“, berichtet Zahnarzt Philipp Eberl aus dem Friedberger Stadtteil Stätzling. Das sei jedoch schon länger so. Die Sorge der Menschen wegen des Virus sei den Maßnahmen der Politik um Wochen voraus gewesen. Die Termine in der Praxis seien jedoch nun so gelegt, dass die Patienten nicht mehr zeitgleich im selben Raum seien. Das Personal frage die Patienten nach Krankheitssymptomen und messe deren Temperatur.

    Was man lieber nicht essen sollte

    Manche Patienten hätten Therapien, die nicht aufgeschoben werden könnten. Sie würden weiterhin behandelt, genau wie Patienten mit akuten Schmerzen. Wer Zweifel habe, solle sich einfach melden, sagt Eberl. Es lasse sich sicher eine Lösung finden. Allen anderen empfiehlt er: „Wenn Sie keine Beschwerden haben, meiden Sie bitte Kirschkuchen und Pizza mit ganzen Oliven!“

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