Viele Lokale mussten wegen des Lockdowns aufgeben, eines hat (wieder) eröffnet: das Friedberger Zieglerbräu. Wirt Ilir Seferi ist trotz der widrigen Umstände zufrieden: "Die Resonanz seit Mitte Dezember ist sehr gut. Wir haben an den Feiertagen sehr viele Enten und Gänse verkaufen können." Das Lokal setzt wegen der Ansteckungsgefahr auf kontaktlose Zahlung, wenn jemand sein Essen abholt. Kunden können das Geld in einen Automaten stecken. Natürlich würde Seferi am liebsten sofort öffnen - doch ein Schnellschuss sei keinem dienlich. Die Gesundheit gehe vor. "Wenn wir Ostern aufmachen könnten, wäre ich zufrieden", sagt der Wirt, der auch in Augsburg mehrere Lokale betreibt.
Gasthof Kreisi in Friedberg setzt auf Mehrweggeschirr
Auch im Gasthof Kreisi in Friedberg ist man zufrieden, "Auf die Friedberger kann man sich halt verlassen", betont Peter Kreisi. "Uns hat Corona geschäftlich sehr eingeschränkt. Die großartige Unterstützung lässt uns aber hoffen, auch durch diese schwere Pandemie den Betrieb aufrecht erhalten zu können." Auch nach dem Lockdown will die Wirtschaft in der Herrgottsruhstraße Speisen zum Abholen anbieten. Kreisi setzt zur Müllvermeidung auf ein Mehrwegsystem; kürzlich wurde die tausendste Mehrweg-Schüssel für den Stammgast Josef Friedl gefüllt. Dafür überreichte der Wirt ihm eine Flasche Prosecco.
Parveen Kumar vom Bombay Palace berichtet, die Umsätze seien zwar nicht gut, "aber es geht schon". Das indische Lokal in Friedberg-Süd ist jeden Tag geöffnet - und das mittags und abends. Bis 15 Kilometer Entfernung wird auch geliefert. In dem Familienbetrieb helfen ihr Mann und ihre Schwester mit. Kumar hat staatliche Finanzhilfen beantragt, aber bis jetzt ist noch nichts bei ihr angekommen. Erst im November 2019 hat die Wirtsfamilie das Lokal übernommen. Deshalb hat sie Corona hart getroffen. "Die Friedberger Gäste sind aber sehr lieb zu uns und halten uns die Treue. Wir hoffen einfach, dass wir bald wieder öffnen dürfen", so die Wirtin.
Im Landgasthof Lindermayr in Haberskirch bleibt der Stammtisch verwaist
Auch Marianne Golling vom Landgasthof Lindermayr in Haberskirch ist stolz auf ihre Gäste. Die meisten sind Stammkunden. Doch nur mit To-go-Essen kommt sie bei Weitem nicht an ihren normalen Umsatz heran. "Es läuft schon etwas zäh", stellt Golling fest. Viel hänge vom Wetter ab. "Die Stammgäste gehen uns sehr ab. Aber auch die Gäste vermissen uns. Der Kundenkontakt fehlt einfach. Und wenn unser Stammtisch so leer ist, macht uns das sehr traurig", so die Wirtin. Die normalen Öffnungszeiten wurden beibehalten, damit die Gäste sich nicht umstellen müssen. Man dürfe aber den Humor nicht verlieren, sagt sie - und hofft, dass sie an Ostern ihren Landgasthof wieder öffnen darf.
Für das Restaurant Delphi in Mering läuft es im zweiten Lockdown nicht gut
Sehr viel weniger To-go-Essen als beim ersten Lockdown hat das griechische Restaurant Delphi in Mering jetzt im zweiten Lockdown zu verzeichnen. "Wir sind gar nicht zufrieden. Erst seit Februar zieht die Nachfrage langsam wieder etwas an und es wird besser", sagt der Wirt Emanuel Litsios.
"Wir lassen trotzdem geöffnet und möchten damit zeigen, dass wir immer noch da sind. Wir brauchen ja auch eine Beschäftigung", meint Litsios. "Außerdem freuen wir uns über jede Bestellung und die aufmunternden Worte unserer Gäste, die uns unterstützen." Eigentlich hatte Litsios gehofft, dass er Anfang März wieder öffnen darf - doch daraus wird nun nichts.
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