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Aichach-Friedberg: Video mit gequälter Katze: Tierschützer aus Aichach-Friedberg entsetzt

Aichach-Friedberg

Video mit gequälter Katze: Tierschützer aus Aichach-Friedberg entsetzt

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    Verstörende Bilder: Mit einer Pistole schießt eine Frau auf die Katze.  Das ist in dem Video zu sehen.
    Verstörende Bilder: Mit einer Pistole schießt eine Frau auf die Katze. Das ist in dem Video zu sehen. Foto: Soko Tierschutz

    Für viel Unmut sorgte ein Video, das in den vergangenen Tagen im Internet kursierte und laut Tierrechtsorganisation "Soko Tierschutz“ in einem Waldstück im Raum Augsburg abgespielt haben soll. Zu sehen ist eine Katze, die in einem Käfig im Wald gefangen ist, eine Frau, die dem Tier mit einer Pistole mehrfach in den Kopf schießt, und Anwesende, die diese Szene kommentieren. Der Vorfall sorgt nicht nur für Empörung im Netz, auch Jagdgenossen und Tierschützer im Landkreis Aichach-Friedberg reagieren mit Unverständnis.

    Ein Screenshot aus dem Video, das der Verein Soko Tierschutz auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat. Zu sehen ist eine getötete Katze.
    Ein Screenshot aus dem Video, das der Verein Soko Tierschutz auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat. Zu sehen ist eine getötete Katze. Foto: Soko Tierschutz

    Erstere haben eine klare Meinung: "Solche Menschen gehören aussortiert", sagt Karina Schnell, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Kissing. Denn jeder Jäger sollte nach ihrer Aussage in der Lage sein, auch von Weitem ein Tier so zu schießen, dass es nicht leiden muss. "Und in dem Video ist die Jägerin ja ganz nah dran", sagt Schnell, die zudem über die Brutalität der Tat entsetzt ist: "Es ist grausam, zu sehen, dass jemand offenbar aus Spaß tötet".

    Tierschützer in Aichach-Friedberg: "Katzen wildern nicht"

    Laut bayerischem Jagdgesetz sind Jäger befugt, Katzen zu töten, "wenn sie im Jagdrevier in einer Entfernung von mehr als 300 Meter vom nächsten bewohnten Gebäude angetroffen werden“, wie es heißt. Dann gelten die Katzen als wildernd. Tierschützerin Schnell gibt dabei jedoch zu bedenken, dass Katzen in der Regel nicht gefährlich seien. "Klar, sie jagen Mäuse, vielleicht erwischen sie mit Glück auch mal einen Vogel", räumt sie ein. "Wildern kann man das aber auf keinen Fall nennen, da gibt es Hunde, die gefährlicher sind".

    Das im Video abgebildete Vorgehen verurteilt auch der Vorsitzende der Kreisgruppe Friedberg des Bayerischen Jagdverbandes, Fred Steinberger: "Wir lehnen jegliche tierschutzwidrige Tötung ab", sagt der Jäger und betont: "Wenn alles so stimmt, wie berichtet wird, ist das natürlich ein schlimmes Vorgehen".

    Jäger aus Aichach-Friedberg: "Wir lehnen tierschutzwidrige Tötungen ab!"

    Deshalb fordert auch Tierschützerin Schnell härtere Auflagen und Kontrollen für Jäger, denn: "Es gibt überall schwarze Schafe", auch wenn sie einschränkt: "Die meisten Jäger machen ihren Job gut und richtig". Jäger Steinberger kann derweil noch nicht konkret werden: "Ob man solchen Menschen den Jagdschein wegnehmen muss, kann ich nicht sagen. Das muss die Staatsanwaltschaft prüfen." So ist es derzeit auch geplant.

    Ähnlich bewertet es der Vorsitzende des Tierparlaments, Mike Cannaday. Der Meringer kann sich zudem noch an einen Vorfall im vergangenen Jahr erinnern: "Wir haben damals mitbekommen, dass Katzen an Bäumen erhängt wurden und dann eine Belohnung auf die Erfassung des Täters ausgesetzt." Den Tierquäler habe er jedoch nicht ausfindig machen können. Die gequälte Katze sei jedoch auch für ihn ein Thema, sagt Cannaday. Wie es mit dem Fall weitergeht, wird nun geprüft.

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