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Aichach-Friedberg: So will die Kultur in Aichach-Friedberg den Neustart schaffen

Aichach-Friedberg

So will die Kultur in Aichach-Friedberg den Neustart schaffen

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    Noch im Januar dieses Jahres konnte das Papiertheater Multum in Parvo in Mering seine Aufführungen wie gewohnt halten. Doch Corona hat dem einen Riegel vorgeschoben. Nun überlegen die Verantwortlichen, wie der Neustart gelingen könnte.
    Noch im Januar dieses Jahres konnte das Papiertheater Multum in Parvo in Mering seine Aufführungen wie gewohnt halten. Doch Corona hat dem einen Riegel vorgeschoben. Nun überlegen die Verantwortlichen, wie der Neustart gelingen könnte.

    Im Papiertheater Multum in Parvo in Mering wurden schon probeweise die Stühle gerückt: Wie viele Zuschauer würden unter den Hygieneauflagen in den Vorstellungsraum passen? Als „Deutschlands kleinste Oper“, beschreibt sich der Theaterbetrieb selbst – wie klein darf aber das Publikum werden, damit die Wiedereröffnung Mitte Juni tragbar ist? „Wir machen viel, damit wir spielen dürfen. Aber wir spielen nicht für fünf Leute“, sagt Christine Schenk vom Papiertheater. Ob Mitte Juni, wenn der Kulturbetrieb in Bayern wieder starten darf, Vorstellungen stattfinden werden, kann sie noch nicht sagen.

    Der Vorstellungssaal des Familienbetriebs verfügt über 30 Plätze. In Innenräumen darf die Zuschauerzahl maximal 50 betragen. Doch: Unter Einhaltung des Sicherheitsabstands sowohl zwischen den Stühlen als auch zwischen den Reihen dürften nur etwa zehn Personen gleichzeitig im Raum sein. Das hinge auch davon ab, wie viele Familien und Partner kommen, die nebeneinandersitzen dürfen, erklärt Schenk. Ihre Hoffnung sei daher, dass die Regierung bald eine Lockerung für Familientreffen beschließt.

    So will Friedberg die Landesaufstellung meistern

    Auch Frank Büschel, Kulturamtsleiter der Stadt Friedberg, erklärt, dass Regelungen zur Zeit noch fehlten. Ob und wann Konzerte wieder stattfinden werden, sei daher unklar. „Wir bereiten uns schon seit Längerem auf den Restart vor“, so Büschel. „Ich merke in Gesprächen und bei Nachfragen, dass die Sehnsucht nach Veranstaltungen da ist.“ Am Stichtag der Wiedereröffnung, dem 15. Juni, werde daher gleich ein Zeichen gesetzt: Im Sitzungssaal des Rathauses wird ein für Mai abgesagter Vortrag anlässlich der Bayerischen Landesausstellung nachgeholt. Um 19 Uhr spricht Dr. Marco Veronesi über das Thema „Gründerstädte. Wer im Mittelalter Städte gründete und warum“ (Eintritt frei). Die Landesausstellung selber öffnet am 10. Juni für das Publikum. Büschel weiß aber auch: „Wir sehen am Beispiel der Museumseröffnung, dass der Besucherzuspruch noch abwartend und verhalten ist.“ Neben dem Rathaus als Veranstaltungsraum plane die Stadt aber die beschränkte Öffnung der Archivgalerie für Kunstausstellungen.

    Markus Schwab, Leiter des Neuen Theaters Mering, sagt, man werde sich überraschen lassen, was die Staatsregierung weiter entscheidet. Für die Laienschauspielgruppe stelle das kein größeres Problem dar, denn es müssen keine Schauspieler bezahlt werden. „Wir spielen vorerst nicht, bis klar definiert ist, wann wir wieder normal öffnen dürfen“, so Schwab. Solange ein Sicherheitsabstand einzuhalten ist, bliebe der Saal, in den auch bei normaler Bestuhlung nur 80 Leute passen, geschlossen. Den Darstellern stehen ohnehin Herausforderungen bevor. „Ein Liebespaar mit Sicherheitsabstand ist vielleicht nicht ganz so realistisch“, witzelt Schwab.

    Cineplex in Aichach öffnet frühestens im Juli

    Auch das einzige Kino des Landkreises, das Cineplex Aichach, hat bislang keine Wiedereröffnung angekündigt. Wenn alles gut läuft, sei damit frühestens Anfang Juli zu rechnen, berichtet Alexander Rusch von Cineplex. Er hätte sich genau wie andere Kinobetreiber über eine deutschlandweite Ankündigung mit mehr Vorlauf gefreut. „Die Verleiher bringen keine neuen Filme raus, wenn sie nicht wissen, wann die Kinos aufmachen“, erklärt er. In den ersten Wochen rechnet er außerdem mit wenigen Besuchern.

    Finanzielle Hilfe wurde kulturellen Einrichtungen auf unterschiedliche Weise zuteil. Schenk berichtet, dass sie die Corona-Hilfe des Staates bekommen habe: „Es ist machbar, die Öffnung zu stemmen, aber es muss rentabel werden. Das, was wir vor einigen Monaten durch bereits verkaufte Tickets eingenommen haben, müssen wir jetzt erst mal abarbeiten.“ Momentan sei es mehr ein gut gemeintes Zeichen, dass kulturelle Veranstaltungen überhaupt stattfinden dürfen. Auch Schwab freut sich, dass er finanzielle Unterstützung von der Gemeinde erhalten habe. Bereits verkaufte Tickets wurden vom Neuen Theater zurückerstattet. Viele aber verzichteten auf die Rückzahlung und spendeten das Geld.

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