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Aichach-Friedberg: Prozess: So teuer kann eine Unfallflucht werden

Aichach-Friedberg

Prozess: So teuer kann eine Unfallflucht werden

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    Unfallfluchten sind häufige Straftaten im Straßenverkehr. Die Aufklärungsquote lag im Kreis Aichach-Friedberg 2019 „nur“ bei rund 35 Prozent.
    Unfallfluchten sind häufige Straftaten im Straßenverkehr. Die Aufklärungsquote lag im Kreis Aichach-Friedberg 2019 „nur“ bei rund 35 Prozent. Foto: Alexander Kaya (Symbol)

    Die Tat ist beileibe kein Einzelfall, dass es deswegen zu einer Verhandlung kommt, ist hingegen eher selten: Vor dem Amtsgericht in Aichach musste sich ein Familienvater aus Friedberg wegen Unfallflucht verantworten. Der Mann war beim Ausparken auf einem Supermarktparkplatz mit einem anderen Wagen zusammengestoßen und hatte sich vom Unfallort entfernt, ohne eine angemessene Zeit zu warten oder jemanden zu informieren. Das kommt ihm jetzt teurer als die Schadensregulierung.

    Unfallflucht ist die zweithäufigste Straftat im Straßenverkehr. Die Aufklärungsquote lag laut Polizei im Jahr 2019 im Landkreis Aichach-Friedberg bei nur 34,86 Prozent. Von insgesamt 654 registrierten Verkehrsunfallfluchten wurden also nur 228 geklärt.

    Zahl der Unfallfluchten im Landkreis steigt

    Zudem stieg die Anzahl der Fahrerfluchten nach einem Unfall im Vergleich zu 2018 (619 Fälle) um 5,65 Prozent an. Dadurch entstand 2019 ein Gesamtschaden von 1,5 Millionen Euro.

    Von wegen harmloses Delikt: Auch wer nach einem 
 vermeintlich kleinen Unfall flüchtet, muss hohe Strafen in Kauf nehmen.
    Von wegen harmloses Delikt: Auch wer nach einem vermeintlich kleinen Unfall flüchtet, muss hohe Strafen in Kauf nehmen. Foto: S. Engels, stock.adobe.com (Symbol)

    In dem vor dem Aichacher Amtsgericht verhandelten Fall hatte der Geschädigte aber Glück: Zwei Frauen, die in der Nähe Kaffee tranken, beobachteten den Unfallfahrer, schrieben das Kennzeichen auf und informierten danach die Polizei. Nachdem die Beamten sich den Schaden angesehen hatten, benachrichtigten sie die Halterin des Fahrzeugs. So nahm das Verfahren seinen Lauf.

    Was tun nach einem Unfall?

    „Als Geschädigter darf und sollte ich immer ein Gutachten erstellen lassen und den Unfall mit Fotos dokumentieren, wenn ich auf der sicheren Seite sein möchte“, rät eine Versicherungsvertreterin der Allianz aus Friedberg. Bei einem gewöhnlichen Parkrempler wird der Schaden im Normalfall von der Versicherung übernommen. Ein Rabattschutz verhindere, dass die Versicherungsprämie deswegen gleich steigt.

    Teuer kann es hingegen werden, wenn der Unfallverursacher flieht und erwischt wird. Kommt es zu einer Verurteilung, dann muss er selbst für die Behebung des Schadens aufkommen. Der unfallflüchtige Familienvater, der bei der Verhandlung Reue und Einsicht zeigte, muss außerdem eine Geldauflage von 1000 Euro an die Kinder- und Jugendhilfe im Wittelsbacher Land bezahlen. Seinen zwischenzeitlich entzogenen Führerschein bekam er wieder ausgehändigt.

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