Der erneute Corona-Ausbruch im Friedberger Krankenhaus bewegt die Menschen im Wittelsbacher Land. Am Montagnachmittag verkündete Klinik-Geschäftsführer Dr. Hubert Mayer, dass es am Krankenhaus 15 bis 20 Mitarbeiter gibt, die entweder positiv getestet wurden oder unter Verdacht stehen, infiziert zu sein. Zwei Stationen mit rund 50 Patienten stehen unter Quarantäne. Viele fragen sich nun: Was bedeutet das für Patienten, Besucher und Mitarbeiter - und wie geht es jetzt weiter?
Einen Tag nach der Pressekonferenz arbeiten die Verantwortlichen mit Hochdruck daran, den Corona-Ausbruch am Friedberger Krankenhaus einzudämmen. Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamtes, gibt auf Nachfrage aber auch zu: "Die Unsicherheit ist groß - bei Patienten und Angehörigen, aber auch den Mitarbeitern."
Krankenhaus Friedberg: Drei weitere positive Fälle
Die neuesten Zahlen tragen nicht gerade zur Beruhigung bei. Das Landratsamt vermeldete am Dienstag drei weitere positive Corona-Tests am Krankenhaus Friedberg: zwei Mitarbeiter sowie ein Patient, der laut Müller so schnell wie möglich ans Krankenhaus in Aichach verlegt wurde.
Aufgrund der derzeitigen Lage wird es am Donnerstag und Freitag Reihentests für das Klinik-Personal geben. Für Müller haben die Reihentests vor Ort einen Vorteil: "Wir haben schnellere Ergebnisse, weil wir nicht alles erst bei anderen Stellen zusammentragen müssen. So haben wir einen besseren Überblick und können schneller handeln."
Seit Beginn des Ausbruchs werden sämtliche Mitarbeiter vor Schichtbeginn ohnehin mit einem Antigen-Schnelltest abgestrichen. Aufenthalts- und Pausenräume dürften nur noch von jeweils einer Person benutzt werden.
Besuchsverbot im Friedberger Krankenhaus
Besonders streng sind die Regeln für Besucher. Bis auf zwei Ausnahmen - Entbindung und Sterbebegleitung - gilt ein generelles Besuchsverbot. Müller: "Das galt aber auch schon vor dem Ausbruch. So können wir für alle das Risiko minimieren. Normal sind die Aufenthalte vorübergehend, sodass es auch ohne Besuche gehen sollte."
Wie es im Friedberger Krankenhaus weitergeht, hängt laut Müller von der Entwicklung der Zahlen ab. Sollte sich die Lage weiter verschlechtern, steht sogar eine Abmeldung von der Rettungsleitstelle im Raum. Bereits am Wochenende hatte die Klinik-Leitung eine solche Maßnahme in Erwägung gezogen. "Das käme einem kompletten Patientenstopp gleich", erklärt Müller. Ein Rettungsdienst könnte das Friedberger Krankenhaus dann nicht mehr anfahren und müsste seine Patienten nach Aichach oder ins Universitätsklinikum Augsburg bringen. (mit nsi)
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