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Aichach-Friedberg: Landesausstellung öffnet: Das sind die Highlights in Aichach und Friedberg

Aichach-Friedberg

Landesausstellung öffnet: Das sind die Highlights in Aichach und Friedberg

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    Nach der coronabedingten Verschiebung öffnet die Bayerische Landesausstellung in Aichach und Friedberg für die Besucher. Sie bekommen in  beiden Städten (so wie hier im Friedberger Schloss) tiefe Einblicke in die Geschichte.
    Nach der coronabedingten Verschiebung öffnet die Bayerische Landesausstellung in Aichach und Friedberg für die Besucher. Sie bekommen in beiden Städten (so wie hier im Friedberger Schloss) tiefe Einblicke in die Geschichte. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Sogar den „Sex-and-Crime-Faktor“ hat das Haus der Bayerischen Geschichte bei der Landesausstellung 2020 berücksichtigt. Der (Liebes-)Geschichte der Herzogstochter Ludmilla und Herzogs Ludwig I., der später ermordet wurde, ist eine Station von „Stadt befreit – Wittelsbacher Gründerstädte“ gewidmet. Doch zu entdecken gibt es in der Ausstellung in Aichach und Friedberg, die ab Mittwoch für das Publikum geöffnet ist, viel, viel mehr. Sie spannt einen Bogen von der Gründung der bayerischen Städte über das Leben dort bis dazu, wie sie das Land geprägt haben und wohin sich Städte entwickeln. Was alles geboten ist.

    Eine große Feier fiel der Corona-Pandemie zum Opfer, sodass es am Dienstag eine „stille, reduzierte Eröffnung“ gab, wie Landrat Klaus Metzger sagte. Zwar gibt es für Besucher, wie berichtet, Einschränkungen, trotzdem sagte Kunstminister Bernd Sibler vor dem Rundgang für Politiker und Journalisten mit fast trotzigem Stolz: „Und sie findet doch statt, die Landesausstellung 2020.“

    Bei der Eröffnung war auch die Aichacher Stadtwache, gestellt von der Pfarrei Aichach, angetreten.
    Bei der Eröffnung war auch die Aichacher Stadtwache, gestellt von der Pfarrei Aichach, angetreten. Foto: Erich Echter

    Allen Unkenrufen zum Trotz habe dies für das Ministerium, Haus der Bayerischen Geschichte sowie Kommunen vor Ort stets festgestanden – allein schon deshalb, weil so viel Arbeit, Expertise und Herzblut darin stecken. Dem Haus der Bayerischen Geschichte mit seinem Direktor Richard Loibl gelinge es immer wieder, sperrige Inhalte anschaulich zu vermitteln. Und so könne, wer nun auf den Spuren der Wittelsbacher wandelt, dank der Vergangenheit das Wesen heutiger Städte besser verstehen.

    Das war die Bayerische Landesausstellung 2020

    Die Ausstellung Die Bayerische Landesausstellung 2020 hatte das Thema „Stadt befreit. Wittelsbacher Gründerstädte“. Sie fand bis zum 1. November in Aichach und Friedberg statt, täglich von 9 bis 18 Uhr.

    Die Ausstellungsorte Exponate der Schau waren zum einen die beiden Städte an sich – beide Wittelsbacher Städtegründungen. In Aichach war zudem das „Feuerhaus“, das alte Feuerwehrhaus an der Martinstraße, Schauplatz. Dort wurden mit Medieneinsatz mittelalterliche Stadtwelten erschaffen. Im Friedberger Schloss fand eine Ausstellung mit Originalobjekten statt.

    Im Internet Umfassende Informationen zur Landesausstellung sind im Internet auf einer eigenen Seite zusammengefasst. Die Landesausstellung ist auch in sozialen Medien wie Facebook und Instagram präsent.

    Corona: Wegen der Corona-Pandemie mussten Besucher der Landesausstellung 2020 mehrere Sicherheitsmaßnahmen befolgen. Unter anderem waren ein Mund-Nasen-Schutz und die Einhaltung eines Mindestabstands von 1,5 Metern verpflichtend. Außerdem waren die Besucherzahlen an den Ausstellungsorten beschränkt.

    Landrat Metzger sowie die Bürgermeister Roland Eichmann und Klaus Habermann betonten die enge Zusammenarbeit während der Vorbereitungsphase. „Außer dem Wittelsbacher Schloss in Friedberg und dem Feuerhaus in Aichach sind die beiden Städte selber Ausstellungsstücke“, so Metzger. Und dies eingebettet in den Landkreis mit seiner vielfältigen Natur, Kultur, Geschichte und seinem Erholungsangebot – dem „Wittelsbacher Land“ eben. Dies finde in einem Rahmenprogramm Niederschlag, zu dem Vorträge ebenso gehören wie Führungen und Radtouren.

    Landesausstellung in Aichach und Friedberg: Schön und lehrreich

    Nicht nur schön anzuschauen, sondern auch lehrreich für die heutige Zeit sei die Schau, betonte Eichmann. Es gehe darum, welche Themen Städte begleiteten und in Zukunft begleiten werden. Er freut sich, Friedbergs „charmante Altstadt“ und das frisch sanierte Schloss präsentieren zu können.

    Geboten werde „ein lohnender Blickwinkel für alle, denen Städte wichtig und Heimat sind“, meinte Habermann. Aichach habe sich dafür herausgeputzt, es blühe auf und das alte Feuerwehrhaus, eigentlich ein Ersatzstandort, wurde mit einer Stadtsilhouette zeitgemäß eingekleidet.

    Richard Loibl und sein Team vermittelten bei Rundgängen in den zwei Standorten einen ersten Eindruck und erzählten auch, wie knapp durch die Ausnahmesituation die Vorbereitungen gelaufen waren. Die letzten Ausstellungsstücke kamen am Montagabend in Friedberg an. Während im Friedberger Schloss Exponate aus ganz Europa gezeigt werden, ist Aichach ein rein medialer Ausstellungsteil – Letzteres eine Neuheit im Reigen der Landesausstellungen.

    Das Innere beider Bauten ist kaum wiederzuerkennen: In den dunklen Räumen des Schlosses strahlen einem die Ausstellungsstücke entgegen, sei es ein uralter Tresor, kostbare Figuren oder Stadtmodelle. So alt die Stücke sind, so modern ist die Präsentation: Der Rundgang ist aufgelockert, etwa von Visualisierungen, Hörstationen.

    Prunkstück ist der Große Saal mit seinen Säulen, der in ein Labyrinth von Stadtvierteln verwandelt wurde, in dem man sich auf Entdeckungstour zu dem begeben kann, was Stadt ausmacht: Feste, Türme, Handel … Ein Stuckzimmer ist dem Münchner Antiquarium mit seinen Stadtgemälden nachempfunden und präsentiert wie „Tafelsilber“ Einzelstücke auf einer Festtafel. Das Ende des Rundgangs bildet ein Film, in welchem der „bayerische Löwe“ als Erzähler fungiert.

    Aichach bietet einen 3D-Film und einen Blick in die Zukunft

    Aichach führt das Thema spannend und modern in fünf Räumen des Feuerhauses fort. Ein 3-D-Film mit Schauspielern und Animationen erzählt die Entstehung der Stadt. Leuchttafeln und Geräuschkulissen umfangen die Besucher im nächsten Zimmer und lassen sie das Leben in der Stadt mit allen Sinnen erfahren. Ein weiterer Film zeigt anhand des Münchner Stadtmodells, wie eine Stadt sich entwickelte.

    Die letzte Station wirft einen Blick auf Mega-Citys

    Und schließlich kommen die Menschen im Jetzt an: Im letzten Bereich erfahren sie, was Stadt heute bedeutet, sehen Beispiele von Mega-Citys und Planstädten, autogerechter Stadt und Gartenstädten, Städten in Bayern und der Welt. Auch hier gibt es interaktive Stationen mit Audios und Bildschirmen, die dazu einladen, in die Tiefe zu gehen. Minister Sibler fasste es kurz und bündig so zusammen: „Locations super, Museumskonzept super, Ausstellung herausragend.“

    Alles Wichtige rund um die Landesausstellung finden Sie hier: Bayerische Landesausstellung 2020: Eröffnung, Eintritt, Öffnungszeiten

    Lesen Sie auch den Kommentar von Ute Krogull zur Eröffnung der Schau: Gemeinsam eine starke Schau

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